Crimmitschau - Vom Geisterbahnhof zur Gesundheits-Oase: Das ehemalige Empfangsgebäude in Crimmitschau (Landkreis Zwickau) soll wieder aufgepäppelt werden. Über 20 Jahre lang war der alte Bahnhof nur noch ein trauriger "Lost Place" - Fenster dicht, Türen verriegelt, hier stieg niemand mehr ein oder aus. Doch jetzt kehrt endlich Leben zurück: Ein Ehepaar aus Dresden hat Großes vor!
Tino Wolter (47) und seine Ehefrau Miriam Taani (46) wollen das historische Empfangsgebäude in ein modernes Gesundheitszentrum verwandeln - und das kam eher zufällig zustande: Eigentlich interessierten sich die beiden 2022 für das alte Postgebäude nebenan.
Aus dem Kauf wurde nichts - allerdings erfuhr Wolter bei der Besichtigung, dass auch das Bahnhofsgebäude zum Verkauf ausgeschrieben war. Das Ehepaar erwarb das historische Bauwerk.
Gleichzeitig begannen die Überlegungen, wie das Gebäude zukünftig genutzt werden könnte. Die Dresdner griffen eines der größten Probleme der Region auf. "Wir haben in Crimmitschau eine drohende ärztliche Unterversorgung", sagt Wolter. So war die Idee eines Gesundheitszentrums geboren.
Die Anbindung an das geplante Ärztehaus sei optimal - sowohl mit der S-Bahn von Zwickau und Leipzig als auch mit dem Auto. Rund um das Gebäude sind zahlreiche Parkmöglichkeiten vorhanden.
Doch nicht nur Ärzte sollen in das neue Gesundheitszentrum einziehen - in der oberen Etage könnten auch andere Mieter infrage kommen. Weitere Einzelheiten dazu gibt es bislang nicht.
Sanierung beginnt, erste Mieter sollen 2026 einziehen
Doch bevor die ersten Praxen einziehen können, muss das 1250 Quadratmeter große Gebäude auf Vordermann gebracht werden. "Wir beginnen nun mit der energetischen Sanierung", berichtet Wolter.
Innen wird unter anderem der Fußboden komplett erneuert, Türen und Fenster werden getauscht. Dazu soll das Gebäude mehrere Balkone bekommen. Wolter ist bereits mit mehreren Interessenten im Gespräch. "Ziel ist es, dass 2026 die ersten Mieter einziehen", berichtet er.
Um das neue Gesundheitszentrum für Ärzte attraktiver zu machen, bietet er den Medizinern an, bei einem längerfristigen Vertrag, drei Jahre keine Miete zahlen zu müssen.
Das Bahnhofsgebäude wurde 1873 errichtet, 1913 wurde die Empfangshalle durch einen Vorbau erweitert. 2001 folgte die Schließung. Seitdem steht das Gebäude leer. Mit dem geplanten Gesundheitszentrum könnte nach mehr als 20 Jahren Dornröschenschlaf neues Leben einziehen.