Goldschakal reißt fast 100 Schafe und Lämmer! Droht Sylt der Jagd-Tourismus?

Von Lea Sarah Albert

Sylt - Wenige Tage nachdem eine spezielle Ausnahmegenehmigung den Abschuss des Goldschakals auf Sylt erlaubt hat, wollen sich auch Jäger aus anderen Regionen beteiligen.

Ein Goldschakal hat auf Sylt seit Mitte Mai 90 Schafe und Lämmer gerissen. Nun soll er erschossen werden.  © Privat/Daniela Andersen/dpa

"Es haben sich Leute gemeldet, aber das wird nicht in Anspruch genommen - wir wollen hier keinen Jagd-Tourismus", sagte der stellvertretende Kreisjägermeister Nordfrieslands, Manfred Uekermann (65).

Seit Samstag hätten ihn mehrere Interessierte aus ganz Deutschland kontaktiert, um mitzujagen. Wie viele es genau sind, könne er nicht sagen.

Mit den rund 20 bis 30 ehrenamtlichen Sylter Jägern, die sich auf der rund 99 Quadratkilometer großen Insel aktiv an der Jagd nach dem Goldschakal beteiligen, stünden ausreichend Jäger zur Verfügung. "Noch mehr Leute sind hier nicht nötig." Ruhige Bereiche seien für die nächtliche Jagd essenziell.

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Rechtlich möglich sei es, dass sich Jägerinnen und Jäger mit einer schriftlichen Genehmigung des zuständigen Jagdpächters an der Jagd auf der Nordseeinsel beteiligen.

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Seit dem 19. Mai hat das Tier auf der Insel 90 Schafe und Lämmer gerissen. Das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein erteilte daraufhin eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zum Abschuss. Sie gilt seit dem 5. Juni und endet am 31. Juli. Es wäre der erste bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland, wie es vom Deutschen Jagdverband (DJV) heißt.

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