Basketball-Männer weiter ungeschlagen, aber große Sorge um Superstar Schröder!

Okinawa (Japan) - Die deutschen Basketballer haben bei der WM in Asien ihren Startrekord ausgebaut und nehmen klar Kurs auf die Endrunde in Manila.

Deutschlands Johannes Thiemann (M) in Aktion gegen Georgiens Tronike Shengelia.
Deutschlands Johannes Thiemann (M) in Aktion gegen Georgiens Tronike Shengelia.  © Hiro Komae/AP/dpa

Das Team um Kapitän Dennis Schröder gewann am Freitag im japanischen Okinawa mit 100:73 (43:41) gegen Außenseiter Georgien und hat nun vier Siege aus vier Turnierspielen auf seiner Seite.

Schröder selbst erzielte zum Start der Zwischenrunde 16 Punkte, musste in der Schlussphase aber wegen einer Verletzung passen. Der Point Guard verließ kurz die Halle, kehrte danach aber zumindest auf die Bank zurück. Zum Trumpf wurde gegen die robusten Georgier die starke Bank um Maodo Lo (18), Moritz Wagner (14) und Johannes Thiemann (11).

Das Ticket für das Viertelfinale ist aber auch nach vier Siegen nicht gelöst. Deutschland kann allerdings nur noch in einem komplizierten Dreiervergleich mit Slowenien und Australien ausscheiden.

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Gelingt am Sonntag (13.10 Uhr/Magentasport) zum Abschluss der Spiele in Japan gegen die Slowenen um Starspieler Luka Doncic der fünfte Erfolg am Stück, ist der Gruppensieg perfekt.

Schon ein Sieg der Slowenen am Nachmittag gegen Australien würde das deutsche Weiterkommen bedeuten. In Manila würde es für das Team von Bundestrainer Gordon Herbert nicht nur um WM-Medaillen gehen, sondern auch um die direkte Qualifikation für Olympia 2024 in Paris.

Die erste Fünf funktionierte zunächst nicht wie gewünscht im DBB-Team

Dennis Schröder (l.) verletzte sich.
Dennis Schröder (l.) verletzte sich.  © Hiro Komae/AP/dpa

Auf der japanischen Urlaubsinsel, auf der wegen eines drohenden Taifuns viele Strände am Freitag leer blieben, setzt Herbert aber in jedem Spiel voll auf Sieg.

"Das ist zu kompliziert für mich. Wir nehmen ein Spiel nach dem anderen", sagte der Kanadier bereits vor dem Georgien-Spiel bei "Magentasport" zu all den kursierenden Rechenspielen.

Der Chefcoach musste erneut ohne Jungstar Franz Wagner auskommen, der nach seiner Knöchelverletzung im Auftaktspiel gegen Japan die drei weiteren Spiele verpasste.

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Der 22-Jährige hat die Belastung im Verlauf der Woche gesteigert und könnte am Sonntag gegen Slowenien wieder dabei sein. Eine Entscheidung darüber soll am Samstag fallen.

Vor 5852 Zuschauern, die vom Hallen-DJ Songs von Bushido, 50 Cent und Rammstein präsentiert bekamen, hatte das deutsche Team ähnliche Startschwierigkeiten wie beim letztlich souveränen 101:75 über Finnland am Mittwoch. Die erste Fünf funktionierte zunächst nicht wie gewünscht, weil NBA-Star Schröder erneut in enge Deckung genommen wurde und Andreas Obst sowie Co-Kapitän Johannes Voigtmann zum Start keine Impulse beisteuern konnten.

Als Herbert im Verlauf des ersten Viertels die komplette Bank ins Spiel brachte, wurde es deutlich besser. Moritz Wagner und Thiemann lieferten unter dem Korb Energie und Rebounds, die gegen die georgischen Türme Goga Bitadze (2,11 Meter) und Giorgi Schermadini (2,17 Meter) dringend benötigt wurden.

Der sonst für seine starke Defensive und Athletik bekannte Bonga wurde von der georgischen Defensive so vernachlässigt, dass er drei Dreipunktewürfe beisteuerte.

Deutschland katapultiert sich in den Favoriten-Kreis der Basketball-WM

Bongas klare Steigerung bei der WM hilft dem deutschen Team, den Ausfall von Hoffnungsträger Wagner zu kompensieren. In der zweiten Halbzeit drehte dann Dreierspezialist Obst auf und ließ das deutsche Team davonziehen. Auch die Defensive steigerte sich merklich.

Der EM-Dritte erspielt sich in Japan immer mehr den Status als Titelanwärter. Der Erfolg über Georgien war turnierübergreifend der siebte deutsche WM-Sieg in Serie - auch das ist eine Bestmarke. Drei davon datieren aber aus dem Jahr 2019, als Deutschland schon ausgeschieden war und in die Platzierungsrunde musste.

Die Finalrunde ab dem Viertelfinale wird ab Dienstag komplett in Manila ausgespielt. Neben Deutschland werden vor allem Olympiasieger USA, Weltmeister Spanien und Kanada als Favoriten gehandelt.

Titelfoto: Hiro Komae/AP/dpa

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