Rettungskräfte sollen mit Fotos "geprotzt" haben: Bryant-Witwe verklagt Los Angeles

Los Angeles - Zweieinhalb Jahre nach dem Tod von US-Basketballstar Kobe Bryant (†41) bei einem Hubschrauberunglück hat ein von seiner Witwe Vanessa (40) angestrengter Prozess wegen von Rettungskräften gemachter Fotos der Absturzstelle begonnen.

Vanessa Bryant (40) fordert Schadenersatz für Fotos, die Hilfssheriffs von den sterblichen Überresten des NBA-Stars, seiner Tochter und sieben weiteren Personen gemacht haben.
Vanessa Bryant (40) fordert Schadenersatz für Fotos, die Hilfssheriffs von den sterblichen Überresten des NBA-Stars, seiner Tochter und sieben weiteren Personen gemacht haben.  © Jae C. Hong/AP/dpa

Bei dem Prozess in der kalifornischen Millionenmetropole Los Angeles wurden am Mittwoch zunächst zehn Geschworene ausgewählt, sechs Frauen und vier Männer, wie der Nachrichtensender CNN berichtete.

Vanessa gibt in ihrer Zivilklage an, sie habe emotionales Leid erfahren, weil Polizisten und Feuerwehrleute Fotos von der Absturzstelle machten und diese später mit Bekannten und anderen Rettungskräften teilten.

Nach Angaben von Bryants Anwälten teilten in den 24 Stunden nach dem Unglück vom 26. Januar 2020 mindestens elf Polizisten und ein Dutzend Feuerwehrleute die Fotos.

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In den kommenden Wochen habe ein Mitarbeiter des Büros des Sheriffs von Los Angeles in einer Bar mit den Fotos "geprotzt", erklärten die Anwälte.

Ein anderer habe Fotos einer Gruppe von Videospiel-Freunden geschickt und ein Feuerwehrmann habe Fotos bei einer Preisverleihung gezeigt. Die 40-jährige Witwe verlangt Schmerzensgeld in nicht bezifferter Höhe.

Der verklagte Landkreis von Los Angeles bestreitet nicht, dass die Fotos gemacht wurden. Seine Anwälte argumentieren aber, die Bilder seien nie veröffentlicht und inzwischen gelöscht worden.

Kobe Bryant und seine Tochter Gianna kamen bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben

Kobe Bryant (†41) und seine Ehefrau Vanessa Laine Bryant bei der Oscar-Verleihung im Februar 2019. (Archivfoto)
Kobe Bryant (†41) und seine Ehefrau Vanessa Laine Bryant bei der Oscar-Verleihung im Februar 2019. (Archivfoto)  © Jean-Baptiste Lacroix / AFP

Das County habe "unermüdlich" daran gearbeitet, dass die Fotos nicht an die Öffentlichkeit gelangen, erklärte Anwältin Mira Hashmall. "Zweieinhalb Jahre später sind keine Fotos des Countys in Medien aufgetaucht, keines kann online gefunden werden, und die Kläger räumen ein, dass sie die Fotos nie gesehen haben."

Die Klage von Vanessa Bryant wurde mit der Klage eines anderen Opferangehörigen, Chris Chester, zusammengefasst. Chester verlor bei dem Unglück seine Frau und seine 13-jährige Tochter.

In einem separaten Prozess hatten andere Opferangehörige im vergangenen Jahr wegen der Fotos insgesamt 2,5 Millionen Dollar (heute 2,45 Millionen Euro) Schmerzensgeld zugesprochen bekommen.

Der frühere NBA-Superstar Bryant, seine 13 Jahre alte Tochter Gianna und sieben weitere Insassen waren am 26. Januar 2020 beim Absturz ihres Hubschraubers nahe Los Angeles ums Leben gekommen.

Den Ermittlungen zufolge hatte der Pilot des Helikopters offenbar die Orientierung verloren, nachdem er in dichte Wolken geraten war.

Titelfoto: JEAN-BAPTISTE LACROIX / AFP, Jae C. Hong/AP/dpa

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