Chemnitz - Was war das für Offensiv-Spektakel am späten Samstagabend in der Messe Chemnitz? Rekordverdächtige 35 Dreier jagten die Chemnitzer (21) und Rostocker (14) Korbjäger durch die Reuse. Das glückliche Ende war aufseiten der Niners.
Die Sachsen besiegten die Seawolves vor 4700 begeisterten Zuschauern mit 97:92 (52:51). Das Team von Trainer Rodrigo Pastore (53), dem die riesengroße Erleichterung mit der Schlusssirene deutlich anzusehen war, beendete ihre Serie von vier BBL-Pleiten in Folge.
"Wir hatten keinen Druck", versicherte Center Kevin Yebo (29) nach dem fünften Saisonsieg: "Wir glauben einfach an uns selbst. Das hat das Spiel heute Abend gezeigt. Wir hatten Selbstvertrauen, waren widerstandsfähig und willensstark."
Yebo traf fünfmal aus der Distanz, stand am Ende bei 20 Punkten. Ein Chemnitzer war noch besser: Ty Brewer (21 Zähler). Beim US-Amerikaner lief in den vergangenen Wochen wenig zusammen. Zwischenzeitlich hatte ihn Pastore sogar aus dem Spieltags-Kader verbannt.
Gegen Rostock lief Brewer heiß. Sechs Bälle versenkte er allein aus der Distanz. Den spektakulärsten Wurf sahen die Niners-Fans mit Ende der ersten Halbzeit. Die Uhr war fast abgelaufen. Kurz hinter der Mittellinie zielte Brewer und sorgte mit seinem Dreier für die 52:51-Halbzeitführung.
Niners-Coach Pastore insgesamt mit Offensivleistung zufrieden
"Wir hatten Glück, dass bei Rostock mehrere wichtige Spieler fehlten. Dafür rückten die anderen zusammen und gerade TJ Crockett sowie Lukasz Kolenda bereiteten uns große Probleme", meinte Pastore später in seiner Spielanalyse. TJ Crockett ging mit 31 Punkten aus dem Ost-Duell.
Pastore: "Insgesamt war ich mit unserer Offensivleistung zufrieden. Doch abgesehen von den ersten fünf Minuten des Schlussviertels sahen wir defensiv nicht gut aus. Auch das Rebound-Duell haben wir klar verloren. Dafür erlaubten wir uns nur acht Ballverluste und haben stark von draußen getroffen."
Bereits am Dienstagabend wartet auf Yebo & Co. das nächste Highlight. Im EuroCup kommt Besiktas Istanbul in die Messe Chemnitz. Begleitet werden die Türken von rund 500 Fans.
Pastore: "Ich hoffe, dass wir diese positive Entwicklung unseres Offensivspiels am Dienstag gegen ein sehr starkes Besiktas-Team fortsetzen können."