Deutsche Profi-Boxerin ist ungeschlagen, doch jetzt wechselt sie einfach die Sportart
Berlin - Vom Ring auf den Drahtesel! Die deutsche Boxerin Sophie Alisch (23) hat eine steile Karriere mit ihren Fäusten hingelegt. Im Jugendbereich knackte sie mehrere Bestmarken, nach zehn Profikämpfen ist sie noch unbesiegt. Doch jetzt hängt die Berlinerin ihre Handschuhe an den Nagel und wechselt zum Radsport.

Die 23-Jährige hat nämlich einen Vertrag bei "CANYON//SRAM zondacrypto" unterschrieben, wie das Frauen-Entwicklungsteam aus Koblenz am Dienstag bekannt gab.
"Es ist ein komplett anderer Sport, aber ich liebe ihn", sagte das neueste Mitglied in einem Vorstellungsvideo. "Und jetzt kann ich es kaum abwarten, mich weiterzuentwickeln."
Im Interview mit "Sports Illustrated" erläuterte Alisch, dass sich für sie eigentlich trotz des durchaus gewagten Schrittes kaum etwas ändert: "Ich gehe mit demselben Mindset an die Sache", so das frühere Federgewicht.
In den kommenden Monaten wolle sie das Team kennenlernen, ehe Anfang 2026 die ersten Trainingscamps auf dem Programm stünden. Kurz darauf sollen bereits die ersten Rennen folgen. Und ein großes Ziel hat die Hauptstädterin ebenfalls.
"Langfristig habe ich mir die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 vorgenommen, nächstes Jahr möchte ich meine ersten UCI-Rennen fahren", so Alisch. "Natürlich will ich auch Rennen gewinnen - und vielleicht die Chance bekommen, bei den großen Rennen wie der Tour de France und dem Giro mitzufahren."
Sophie Alisch schließt eine Rückkehr in den Boxsport aus

Als ihre große Stärke sieht die Berlinerin den Sprint, während sie mit dem Klettern aktuell noch etwas auf Kriegsfuß steht. Eine Rückkehr in den Ring komme aber schon jetzt nicht mehr infrage.
"Ich habe mich komplett dem Radsport verschrieben", beteuerte die 23-Jährige. "Ich liebe den Sport noch immer und mache ihn in meiner Freizeit. Aber ich gehe auf dem Rad 'all-in'."
Dabei standen ihr im Boxen alle Türen offen. Bereits als 14-Jährige gewann sie die deutsche U19-Meisterschaft als jüngste Titelträgerin überhaupt, nachdem sie zuvor mehrere Altersklassen übersprungen hatte.
Im Dezember 2018 wurde sie schließlich zum Profi, trainierte dabei unter Torsten Schmitz (61) - dem ehemaligen Coach von Regina Halmich (48) - und unterschrieb später einen Vertrag beim Management des früheren britischen Schwergewichtsweltmeisters Anthony Joshua (36).
Nach zehn Siegen in zehn Kämpfen bei einem K. o. gab sie im Juni jedoch überraschend ihren Rücktritt bekannt. Jetzt schwingt sie sich also aufs Rad.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Torsten Helmke, Screenshot/Instagram/sophiealisch