Ex-Profi-Boxer Axel Schulz macht Hamburger Ritze besonderes Geschenk

Hamburg - Der berüchtigte Boxkeller der Kultkneipe "Zur Ritze" auf der Hamburger Reeperbahn ist seit vergangener Woche Ausstellungsstätte einer ganz besonderen Leihgabe von Ex-Profi-Boxer Axel Schulz (55), wie der gebürtige Brandenburger am heutigen Mittwoch im Gespräch mit TAG24 verriet.

Axel Schulz (56) mit seinem symbolischen WM-Gürtel.
Axel Schulz (56) mit seinem symbolischen WM-Gürtel.  © privat

Dreimal boxte Schulz um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht, jedes Mal musste der heute 56-Jährige eine Niederlage einstecken.

Bei zwei der drei Kämpfe galt der Sieg seiner Herausforderer allerdings als umstritten, weswegen die International Boxing Federation (IBF) Schulz 2018 als "Entschädigung oder Trostpflaster" doch noch einen WM-Gürtel in Las Vegas überreichte.

Symbolisch, rückwirkend zum Weltmeister ernannt wurde er nicht, obwohl die Umstände es durchaus zugelassen hätten.

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Zum ersten Mal um die WM boxte Schulz im April 1995 gegen den US-Amerikaner George Foreman (75) in Las Vegas.

"Nach Punkten habe ich verloren, was aber nicht ganz so korrekt war, wie im Nachhinein herauskam", so der Sportler.

Bis heute gilt Schulz nicht nur in Fachkreisen als der wahre Sieger des Titelkampfes, in dem Bestechungsgelder und unfaire Punktrichter eine größere Rolle als das Sportliche spielten.

Schulz über seinen WM-Gürtel: "Bei mir im Keller sieht ihn ja keiner!"

In einem extra beleuchteten Glaskasten kann Axel Schulz' symbolischer WM-Gürtel ab sofort im Boxkeller des Kultclubs "Zur Ritze" bestaunt werden.
In einem extra beleuchteten Glaskasten kann Axel Schulz' symbolischer WM-Gürtel ab sofort im Boxkeller des Kultclubs "Zur Ritze" bestaunt werden.  © Zur Ritze

Noch im selben Jahr bekam Schulz dann seine zweite WM-Chance und boxte im Dezember 1995 in Stuttgart gegen den Südafrikaner Francois Botha (55), der später positiv auf das Steroid Nandrolon getestet wurde. Der Kampf wurde als nichtig erklärt.

"Den Titel habe ich im Nachhinein trotzdem nicht bekommen, obwohl herauskam, dass er gedopt war", so der Brandenburger heute. Einzig sein letzter WM-Kampf 1996 gegen US-Amerikaner Michael Moorer (56) sei fair abgelaufen.

Kein Wunder, dass Schulz die Vergabe des symbolischen WM-Gürtels als "eher peinlich" empfand. "Es war natürlich irgendwo auch toll, aber 20 Jahre später ist es jetzt auch nicht mehr so lustig!"

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Der Gürtel habe in seinem Keller gelagert, bis ihm gemeinsam mit "Zur Ritze"-Geschäftsführer Carsten Marek die Idee gekommen sei, diesen im Boxkeller der Kultkneipe auszustellen. "Bei mir im Keller sieht ihn ja keiner und dort sind jeden Abend gefühlt 100 Leute", so Schulz gegenüber TAG24.

Die feierliche Übergabe fand vergangene Woche statt, als Schulz im Rahmen eines Charity-Box-Trainings zu Gast war. "Ich bin oft in der Ritze, wenn ich in Hamburg bin", so der Ex-Profi-Sportler. Auch heute Abend plant Schulz im Boxkeller vorbeizuschauen, um selbst einen Blick auf das neue Ausstellungsstück zu werfen.

Wie Schulz TAG24 verriet, will er zu dem Glaskasten noch ein Foto von sich mit dem Gürtel stellen, damit auch die "jungen Leute wissen, wer Axel Schulz ist, die kennen mich ja gar nicht mehr!"

Titelfoto: Montage: privat/Zur Ritze

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