Fußball-Studie: So steht es um den Heimvorteil ohne Fans!

Köln - Diese Studienergebnisse der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Paderborn dürfte Fußball-Fans aufhorchen lassen. Der bekannte Heimvorteil bei Fußballmannschaften wirkt auch trotz Zuschauerverbots während der Corona-Pandemie!

Leere Ränge im Kölner Stadion. Für Fußball-Teams und Fans ist die Corona-Pandemie ein Graus.
Leere Ränge im Kölner Stadion. Für Fußball-Teams und Fans ist die Corona-Pandemie ein Graus.  © Marius Becker/dpa-Pool/dpa

Zu Beginn der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Ausschluss von jubelnden Fans sorgten sich Fußballer, Trainer und vor allem die Zuschauer.

Welchen Vorteil hätten die Mannschaften noch von einem Spiel im eigenen Stadion - aber vor leeren Rängen?

Der 1. FC Köln hat seine Südkurve, Borussia Dortmund die mächtige Südtribüne und Dynamo Dresden den K-Block. Doch ohne Fans sind diese Kult-Tribünen nur harter und lebloser Beton.

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Keine Fans, kein Schall, keine Stimmung.

Doch trotz der leeren Stadien bleibt der belegte Heimvorteil bestehen.

In der Bundesliga liegt der alte Heimvorteil mit Zuschauern statistisch bei 47:25:28.

Das heißt: In 47 von 100 Spielen gewinnt die Heimmannschaft, aber nur in 28 von 100 Spielen die Auswärtsmannschaft. Als wichtige Faktoren für den Heimbonus galten der Einfluss der Fans, die offensivere Spielweise der Heimmannschaft und das selbstbewusstere Auftreten der heimischen Kicker.

Heimvorteil ausgewertet: Nicht nur die Fans sind entscheidend!

Der Blick von der Südtribüne des Signal Iduna Park, Stadion von Borussia Dortmund, auf das Spielfeld.
Der Blick von der Südtribüne des Signal Iduna Park, Stadion von Borussia Dortmund, auf das Spielfeld.  © Bernd Thissen/dpa

Die Studie hat jetzt Tausende Spiele untersucht. "Wir haben mehr als 40.000 Spiele vor und während der Pandemie analysiert", so Professor Daniel Memmert, der die Studie gemeinsam mit Fabian Wunderlich an der Sporthochschule Köln durchgeführt hat. "Das waren alle Spiele aus zehn Saisons in zehn Ligen aus sechs europäischen Ländern", so der Wissenschaftler.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich zwar die spielrelevanten Parameter, wie Torschüsse sowie gelbe und rote Karten, ohne Zuschauer angleichen, sich dies aber nur begrenzt auf den eigentlichen Heimvorteil im direkten Vergleich zwischen den Spielen vor Covid-19 mit Zuschauern und den Geisterspielen während der Pandemie auswirkt", so der Professor.

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Damit besteht auch in Geisterspielen in der Bundesliga ein Heimvorteil, so das Kernergebnis der Studie.

Der Heimvorteil könne demnach nicht nur durch die Unterstützung der Fans erklärt werden, bilanzieren die Wissenschaftler. Auch das Verhalten der Heimmannschaft in gewohnter Umgebung, seien ausschlaggebend für den Heimvorteil.

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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