"Irgendwann ist auch gut!": Drittliga-Profi rastet aus und fordert Regel-Revolution
Mannheim - Auch nach Abpfiff war Drittliga-Profi Klaus Gjasula (35) von Rot-Weiss Essen kaum zu bremsen: Weil er gegen Waldhof Mannheim eine aus seiner Sicht unberechtigte Rote Karte gesehen hat, forderte der Ex-HSV-Star künftig Bestrafungen für Schiedsrichter bei krassen Fehlentscheidungen.

"Wenn ein Arbeiter scheiße baut, bekommt er von seinem Arbeitgeber eine Strafe. Genauso muss es bei Schiedsrichtern sein", sagte der 35-Jährige am "MagentaSport"-Mikrofon nach der 1:6-Niederlage seiner Mannschaft in Mannheim und ergänzte: "Schiedsrichter müssen genauso Strafen bekommen wie auch Vereine und Spieler"
Es könne schließlich nicht sein, "dass die alles machen können, was sie wollen. Irgendwann ist auch gut!", ergänzte der Routinier.
Auslöser für seine Wutrede war eine Szene in der 68. Spielminute beim Stand: Nach einem vermeintlichen Foulspiel an Mannheims Kennedy Okpala (20) zeigte Referee Florian Lechner (44) dem ehemaligen albanischen Nationalspieler den roten Karton wegen groben Foulspiels. Eine durchaus zweifelhafte Entscheidung, wie die TV-Bilder zeigen.
"Am Ende des Tages bin ich ihm nicht einmal auf den Fuß getreten, sondern nur mit meinem Sprunggelenk gegen seinen Spann geprallt", ordnete Gjasula die Aktion ein und fragte: "Seit wann ist das eine Rote Karte im deutschen Fußball?"
Rot-Weiss-Essen-Profi Klaus Gjasula sicher: Schiedsrichter verteilen Rote Karten "einfach nach Gefühl"

Einmal angefangen, bekam sich der 35-Jährige gar nicht mehr ein und wetterte weiter gegen den Unparteiischen. Unter anderem warf er Lechner vor, die Situation gar nicht wahrgenommen zu haben.
"Es kann nicht sein, dass jede Woche Schiedsrichter einfach irgendwie handeln, wie sie Lust haben, wenn sie es nicht sehen. Weil, wenn er es sehen würde, würde er es ja nicht pfeifen. Das heißt, er sieht es nicht", kritisierte der defensive Mittelfeldspieler.
Zumal er sich davon überzeugt zeigte, die Referees würden Rote Karten "einfach nach Gefühl" verteilen - und daran müsse in Zukunft dringend etwas geändert werden.
Besonders bitter: Zum Zeitpunkt des Platzverweises lag Essen "nur" mit 0:2 gegen die Gastgeber zurück. Ein Comeback wäre also durchaus möglich gewesen. In Unterzahl brach der Drittligist allerdings auseinander und musste letztlich mit einer bitteren 1:6-Klatsche im Gepäck die Heimfahrt antreten.
Titelfoto: Bildmontage: Swen Pförtner/dpa, Christophe Simon/AFP