Was wäre, wenn: So spannend ist der Kampf um die Relegation in der 3. Liga
Deutschland - Wer schafft es am letzten Spieltag der 3. Liga in die Relegation? Energie Cottbus, der 1. FC Saarbrücken und Hansa Rostock kämpfen noch um die Chance auf den Aufstieg. Zahlreiche Szenarien sind möglich, bei denen sogar erstmals ein noch nie eingesetztes Kriterium zum Zünglein an der Waage werden könnte. Wir haben für Euch den Konjunktiv angeworfen.

Die Ausgangslage
Der FCE steht nach dem Sieg im direkten Aufstiegsduell gegen die Kogge aktuell auf der Pole Position: Mit 62 Punkten und einem Torverhältnis von 63:50 belegen die Lausitzer den Relegationsplatz drei. Am Samstag gastiert der FC Ingolstadt (11.) im LEAG Energie Stadion.
Punktgleich dahinter lauern jedoch die Saarländer, die mit 57:46 eine um zwei Treffer schlechtere Differenz vorweisen. Saarbrücken empfängt zum Abschluss den BVB II (17.), für den es noch um den Klassenerhalt geht.
Hansa steht mit 60 Zählern auf Tabellenplatz fünf und hat ein Torverhältnis von 53:44. Damit liegen die Rostocker vier Buden hinter Cottbus und sind zwei Treffer schlechter als der FCS. Am letzten Spieltag geht es zur bereits abgestiegenen zweiten Mannschaft von Hannover.
Energie Cottbus, 1. FC Saarbrücken oder Hansa Rostock?

So landet Energie Cottbus in der Relegation
Das Team von Coach Pele Wollitz (59) ist mit einem Sieg gegen den FCI noch nicht automatisch durch: Sollte Saarbrücken zeitgleich einen um drei Buden höheren Erfolg feiern, geht die Truppe von Trainer Alois Schwartz (58) in die Relegation.
Bei einem Unentschieden dürfte der FCS nicht gewinnen und Rostock die Zweite von Hannover nicht mit mindestens fünf Treffern Unterschied vom Platz fegen. Sollte Energie verlieren, muss es auf eine Pleite im Saarland und maximal ein Remis bei Rostock hoffen.
So landet der 1. FC Saarbrücken in der Relegation
Gewinnt der FCS gegen BVB II und Cottbus lässt Punkte liegen, starten die Molschder in den Aufstiegsspielen. Siegen beide, braucht Saarbrücken einen um drei Treffer besseren Triumph. Bei einem Remis müsste der FCE verlieren - und Hansa dürfte nicht mit drei Toren Abstand gegen H96 II gewinnen.
Auch eine Niederlage kann den Saarländern aber reichen: Wenn der FCE gegen Ingolstadt eine um drei Treffer höhere Pleite kassiert und die Kogge zeitgleich keinen Sieg in Niedersachsen einfährt.
So landet Hansa Rostock in der Relegation
Die Hansestädter brauchen am letzten Spieltag definitiv einen Sieg und bestenfalls zwei Niederlagen der Konkurrenz. Sollten die Mitstreiter Remis spielen, kann Rostock mit einem Kantersieg aber auch noch vorbeiziehen. Um Saarbrücken hinter sich zu lassen, wäre dann ein Erfolg mit drei Toren Abstand nötig, fünf Treffer Differenz benötigt man bei einem Energie-Remis.

Das gab es noch nie - Die Sonderfälle

Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass zwei Klubs dieselbe Tordifferenz bei derselben Anzahl geschossener Tore aufweisen. In diesem Fall würde laut Paragraf 46 der DFB-Spielordnung "das Gesamtergebnis aus Hin- und Rückspiel im direkten Vergleich" greifen - zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der 3. Liga.
Sollten sich Saarbrücken und der BVB II etwa mit einem torlosen Remis trennen, Cottbus verlieren und Hansa 4:2 in Hannover gewinnen, dann hätten der FCH und der FCS bei Punktgleichheit jeweils eine Tordifferenz von +11 bei 58 geschossenen Toren. Die Saarländer haben das Hinspiel gegen Rostock mit 2:0 für sich entschieden, das zweite Duell endete mit einem 0:0 - der FCS würde also in der Relegation landen.
Es wäre wohl der noch realistischste Aufstiegs-Irrsinn. Damit zwischen Saarbrücken und Cottbus der direkte Vergleich entscheidet, müssten die Saarländer mit 7:4 gewinnen, während Energie ein 1:0 gegen Ingolstadt einfährt. Dann hätten beide eine Differenz von +14 bei 64 Treffern - und die Lausitzer die Nase vorn (4:1 und 1:2 gegen den FCS).
Rein theoretisch könnte Hansa auch 10:6 in Niedersachsen siegen, während Energie 0:0 spielt. Das direkte Duell würde dann wieder an die Wollitz-Elf gehen (6:2 in der Gesamtabrechnung).
Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa (2), IMAGO / Andy Bünning, PICTURE POINT / Sven Sonntag