Darmstadt feiert wilde Premiere und verschärft Bremens Auswärts-Seuche

Darmstadt - Nur einen Zähler nach fünf Bundesligapartien, aber zuletzt eine deutlich aufsteigende Formkurve. So präsentierte sich der SV Darmstadt 98 zum Start in den Bundesliga-Sonntag gegen den SV Werder Bremen, und gewann mit 4:2. Derweil hält der Bremer Auswärtsfluch an.

Für die Darmstädter Matthias Bader (l.) und Kapitän Fabian Holland war es ein besonderes Match: Während Bader sein erstes Bundesligator zum zwischenzeitlichen 1:0 erzielte, feierte Holland sein 50. Bundesliga-Match im Lilien-Dress.
Für die Darmstädter Matthias Bader (l.) und Kapitän Fabian Holland war es ein besonderes Match: Während Bader sein erstes Bundesligator zum zwischenzeitlichen 1:0 erzielte, feierte Holland sein 50. Bundesliga-Match im Lilien-Dress.  © Uwe Anspach/dpa

Mit ein Grund dafür war der furiose Auftakt der Hausherren. Über links schaltete Marvin Mehlem den Turbo ein, ehe er wohl überlegt aus vollem Lauf in den Sechzehner quer legte. Dort pfefferte Matthias Bader das Leder per Direktabnahme in die Maschen und sorgte für die frühe Lilien-Führung (5. Minute).

Die Werderaner, die bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht richtig in der Partie angekommen waren, wirkten nach dem Gegentor sichtlich angestachelt und übernahmen das Heft des Handelns. Erste erfolglose Duftmarken von Rafael Borré (10.) und Marvin Ducksch (17.) waren die Folge.

Dem schob der Aufsteiger aber umgehend einen Riegel vor. Die enorm weit aufgerückte Bremer Defensive nutzte Fabian Nürnberger für einen langen Ball hinter die Kette, wo Tim Skarke im perfekten Moment durchstartete. Im Eins-gegen-Eins ließ er Jiri Pavlenka schließlich keine Chance und netzte traumhaft zum 2:0 ein (25.).

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Der zweite Gegentreffer zog der Elf von Ole Werner zumindest vorerst den Stecker, weshalb es bei der wohlverdienten 2:0-Führung der Lilien zur Pause blieb.

Mit einem wunderschönen Schlenzer stellte Tim Skarke zur 2:0-Pausenführung für die Lilien.
Mit einem wunderschönen Schlenzer stellte Tim Skarke zur 2:0-Pausenführung für die Lilien.  © Uwe Anspach/dpa

Horror-Start in die zweite Halbzeit: Mehlem leitet Bremer Desaster in Darmstadt ein

Marvin Mehlem (M.) lieferte das 3:0 kurz nach dem Seitenwechsel nach - es sollte nicht der letzte Gegentreffer Werders gewesen sein.
Marvin Mehlem (M.) lieferte das 3:0 kurz nach dem Seitenwechsel nach - es sollte nicht der letzte Gegentreffer Werders gewesen sein.  © Uwe Anspach/dpa

Auch der Auftakt in Durchgang zwei war für den SVW zum Vergessen. Nach einem Zufalls-Pfostentreffer durch Klaus Gjasula an das eigene Gebälk leitete ein Totalaussetzer Amos Piepers den nächsten Nackenschlag der Darmstädter ein.

Bader schnappte sich die Pille und setzte Mehlem gekonnt in Szene, der wiederum eiskalt zur vorentscheidenden Drei-Tore-Führung verwandelte (50.) - ein Mal mehr waren die Kicker des SVD hier mindestens einen Schritt schneller als die Gäste.

Und die Bremer Blamage war noch immer nicht vorbei. Denn der VAR deckte nachträglich ein strafwürdiges Handspiel vom bis hierhin glücklosen Pieper im Strafraum auf, das Schiedsrichter Martin Petersen keine andere Wahl ließ, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Den fällig gewordenen Strafstoß verwandelte Tobias Kempe staubtrocken ins linke, untere Eck (62.).

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So ein wenig mischten die Nordlichter dann aber doch noch mit - stellten dank Olivier Deman (70.) und Milos Veljkovic (79.) noch auf 2:4 - Für den ganz großen Wurf sollte es dann aber nicht mehr reichen.

Somit feierten die Lilien ihre Sieg-Premiere in dieser Saison, während Bremen weiterhin ohne Auswärtspunkt dasteht.

SV Darmstadt 98 gegen SV Werder Bremen: Statistiken zum Spiel

6. Spieltag

Darmstadt 98 - Werder Bremen 4:2 (2:0)

Darmstadt 98: Schuhen - Klarer, Gjasula, Maglica - Bader, Holland (71. Franjic), Nürnberger (80. Ronstadt) - Marvin Mehlem (71. Schnellhardt), Kempe - Luca Pfeiffer (59. Hornby), Skarke (59. Honsak)

Werder Bremen: Pavlenka - Pieper, Groß (86. N. Rapp), Veljkovic - Weiser, Lynen (46. Woltemade), Deman - R. Schmid (69. Keïta), Stage (86. Kownacki) - Borré (46. Njinmah), Ducksch

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Zuschauer: 17.810 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Bader (5.), 2:0 Skarke (25.), 3:0 Marvin Mehlem (50.), 4:0 Kempe (62./Handelfmeter), 4:1 Deman (70.), 4:2 Veljkovic (79.)

Gelbe Karten: Marvin Mehlem (3), Holland (2), Franjic (1) / Lynen (2), Deman (1)

Beste Spieler: Maglica, Marvin Mehlem / Veljkovic, Ducksch

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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