Verband will sie nicht zählen lassen: Ösi-Legende klagt auf drei Tore!

Wien (Österreich) - 44 sind ihm nicht genug! So viele Tore schoss Toni Polster (60) in 95 Länderspielen für Österreich. Wenn es nach der Stürmer-Legende des 1. FC Köln und von Borussia Mönchengladbach geht, waren es aber noch drei weitere in ebenso vielen Partien mehr.

Toni Polster (60) kickte von 1993 bis 2000 in der Bundesliga und erzielte insgesamt 90 Treffer. (Archivfoto)
Toni Polster (60) kickte von 1993 bis 2000 in der Bundesliga und erzielte insgesamt 90 Treffer. (Archivfoto)  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Das behauptet der 60-Jährige zumindest in einem Rechtsstreit mit dem ÖFB, der am Freitag vors Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen ging.

Konkret sind die Duelle gegen Liechtenstein am 7. Juni 1984, gegen Tunesien am 7. Februar 1987 und gegen Marokko am 2. Februar 1988 Bestandteil des Prozesses, wie unter anderem der ORF berichtete.

In allen drei Aufeinandertreffen netzte der Rekordtorschütze des deutschen Nachbarlandes ein, in der offiziellen Statistik tauchen die Buden allerdings nicht auf. Der österreichische Verband begründet das damit, das die Spiele als "inoffizielle Begegnungen" deklariert gewesen seien.

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"Ich wäre lieber Tennis spielen oder mit meinem Hund Gassi. Aber jetzt haben wir es angefangen, jetzt ziehen wir es auch durch", erklärte Polster laut der Kronen Zeitung am Verhandlungstag. "Ich will ja nichts geschenkt haben. Ich hab die Tore einfach gemacht. Der ÖFB könnte die Statistik einfach ändern. Das täte niemandem weh."

ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer (49) hielt dagegen: "Wir haben kein Interesse daran, uns in einem Justamentstandpunkt gegen einen großen Sportler zu stellen, aber die Bedingungen für eine Anerkennung sind leider nicht erfüllt."

Toni Polster kämpft vor Gericht um "sein Lebenswerk"

Toni Polster (l.) debütierte bereits 1982 für die österreichische Nationalmannschaft und nahm mit ihr an den Weltmeisterschaften 1990 und 1998 teil. (Archivfoto)
Toni Polster (l.) debütierte bereits 1982 für die österreichische Nationalmannschaft und nahm mit ihr an den Weltmeisterschaften 1990 und 1998 teil. (Archivfoto)  © Patrick KOVARIK / AFP

Die Anwälte des früheren Effzeh-Knipsers argumentierten derweil, dass die Partien mit offiziellen FIFA-Schiedsrichtern und nach Abspielen der jeweiligen Nationalhymnen stattgefunden hätten.

"Wir betreten - ohne jeden Zweifel - juristisches Neuland", sagte sein Verteidiger Manfred Ainedter bereits im Dezember auf einer Pressekonferenz. "Wir wollen drei Spiele, drei Tore", fügte er nun an.

Mit 47 Treffern würde "Toni Doppelpack" seinen Status als erfolgreichster Goalgetter der Alpennation noch mehr zementieren, auf dem zweiten Platz steht derzeit Ex-Bremer Marko Arnautovic (35) mit 36 Toren. Aber darum gehe es dem 181-fachen Bundesliga-Akteur gar nicht.

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"Da geht's um mein Lebenswerk und mein Lebenswerk ist nicht komplett mit 44 Toren, sondern mit 47", erklärte Polster gegenüber Puls 24. Sollte Arnautovic seine Bestmarke noch knacken, dann wäre das "super" und er würde "ihm gratulieren".

Es seien "für alle Leute außer die vom ÖFB normale Länderspiele gewesen", und er habe "nie kapiert, warum die nicht zählen sollten".

Entschieden wurde am Freitag aber noch nichts. Es wird erwartet, dass der Fall in die nächste Instanz geht.

Titelfoto: Patrick KOVARIK / AFP

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