Rote-Karten-Festival und Fan-Invasion: Eintracht enttäuscht 15.000 eigene Fans in Hoffenheim

Sinsheim - DFB-Pokalendspiel und rund 15.000 eigene Fans im fremden Stadion im Rücken: Dennoch strauchelte die Eintracht im Bundesliga-Alltag weiter und verlor mit 1:3 (0:3) bei der im Abstiegskampf aufatmenden TSG Hoffenheim.

Schon früh im Spiel besorgte Christoph Baumgartner (l.) das 1:0 für die Hausherren.
Schon früh im Spiel besorgte Christoph Baumgartner (l.) das 1:0 für die Hausherren.  © dpa/Uwe Anspach

Schon früh im Spiel musste der frischgebackene Pokalfinalist den ersten Nackenschlag hinnehmen. Nach Flanke von Dennis Geiger hatte es Christoph Baumgartner im Luftkampf zu leicht und nickte zum 1:0 ein (8.) - da stimmte in der Frankfurter Defensive mal so gar nichts.

Und auch in der Offensivabteilung ließen Kreativität und Durchschlagskraft vollends auf sich warten, die Führung der Hausherren war zur Mitte der ersten Hälfte damit mehr als verdient. Zumindest auf das eigene Glück konnte sich die SGE zehn Minuten vor der Pause aber erstmal verlassen.

Einen Abschluss von Andrej Kramaric lenkte Kevin Trapp gerade noch an die Unterkante der Latte, in der Folge stocherten seine Vordermänner das Spielgerät mit Mühe und Not aus dem gefährlichen Bereich (35.). Den zweiten Gegentreffer kassierten die Hessen vor der Pause aber doch noch. Im Strafraum wurde Baumgartner von Daichi Kamada gefällt, Kramaric schob den daraus resultierenden Elfmeter lässig ein (41.).

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Schluss war hiernach aber noch immer nicht: Zunächst kassierte Eintracht-Coach Oliver Glasner wegen eines zweiten, auf das Feld geworfenen Balles einen Platzverweis (45.+1), ehe Ihlas Bebou auf 3:0 erhöhte (45.+3) - erst danach schickte Schiedsrichter Harm Osmers die Akteure in die Kabinen.

Zerfall in alle Einzelteile: Die Eintracht zeigt bei der TSG Hoffenheim das kriselnde Bundesliga-Gesicht

Ein Mal winken vor dem vorzeitigen Abgang vom Feld: Eintracht-Coach Oliver Glasner wurde wegen einer Unsportlichkeit kurz vor der Pause des Platzes verwiesen.
Ein Mal winken vor dem vorzeitigen Abgang vom Feld: Eintracht-Coach Oliver Glasner wurde wegen einer Unsportlichkeit kurz vor der Pause des Platzes verwiesen.  © dpa/Uwe Anspach

Platzverweise gegen N'Soki und Glasner: Eintracht kommt heran, nutzt Überzahl aber nicht aus

Mario Götze brachte die SGE mit seinem Treffer zum 1:3 zwar nochmal heran - für ein gelungenes Comeback sollte es aber dennoch nicht mehr reichen.
Mario Götze brachte die SGE mit seinem Treffer zum 1:3 zwar nochmal heran - für ein gelungenes Comeback sollte es aber dennoch nicht mehr reichen.  © dpa/Uwe Anspach

Somit also alles entschieden vor Beginn der zweiten 45 Minuten? Denkste! Nur drei Zeigerumdrehungen waren komplettiert, da platzierte Stanley N'Soki das ausgefahrene Bein im Gesicht von Eintracht-Youngster Paxton Aaronson - und flog dafür vom Feld (48.)

Wenig später leitete der junge US-Amerikaner mit seinem Abschluss, den Oliver Baumann zunächst noch parieren konnte, den Treffer zum 1:3 durch Mario Götze ein (54.) - ging da noch was für die Adlerträger?

Doch neben den rund 15.000 Frankfurter Anhängern in der PreZero Arena sah auch Fußballlehrer Glasner von seinem neuen, erhöhten Platz auf der Tribüne aus, dass sich die Hausherren in der Folge immer besser auf ihre Lage in Unterzahl einstellten, während die Diva vom Main wieder mehr Probleme dabei hatte, vor des Gegners Tor gefährlich zu werden.

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Am Ende wurde der über weite Strecken fast schon blutleere Auftritt des amtierenden Europa-League-Siegers mit dem einzig angemessenen Ergebnis abgestraft, da halfen auch jüngste Pokalerfolge, Überzahl und eine Mega-Kulisse nichts.

Das Thema Europapokal-Qualifikation über die Bundesliga war für die Eintracht somit endgültig vom Tisch, zudem stieg die Serie von sieglosen Partien auf unrühmliche zehn an.

Die Statistiken zum Spiel TSG 1899 Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt

TSG 1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 3:1 (3:0)

Aufstellungen:

TSG 1899 Hoffenheim: O. Baumann - Kabak, Brooks, Nsoki - Bebou, Geiger, Angelino - Kramaric (78. Dolberg), Prömel (90.+6 Tohumcu) - Dabbur (51. Bicakcic), Baumgartner (78. F.O. Becker)

Eintracht Frankfurt: K. Trapp - Touré (55. Borré), Hasebe, N´Dicka - Buta (83. Knauff), Kamada, Sow (73. Dina Ebimbe), Lenz (74. Alidou) - Lindström (46. Aaronson), M. Götze - Kolo Muani

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Baumgartner (8.), 2:0 Kramaric (41./Foulelfmeter), 3:0 Bebou (45.+3), 3:1 M. Götze (54.)

Gelbe Karten: Kramaric (2), O. Baumann (2) / Touré (1), M. Götze (6), K. Trapp (3), Borré (5)

Rote Karten: Nsoki (48./grobes Foulspiel) / -

Beste Spieler: Angelino, Baumgartner / Buta, M. Götze

Titelfoto: Montage: DPA/Uwe Anspach

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