CL-Party versinkt im Chaos: Zwei Tote und Hunderte Festnahmen, Polizist im Koma!

Von Rachel Boßmeyer

Dax (Frankreich) - Riesige Menschenmassen feiern in Frankreich den Finalsieg von Paris Saint-Germain in der Champions League. Es gibt viele Verletzte und sogar Tote.

In Paris feierten unzählige PSG-Fans in der Nacht den CL-Triumph.  © Thomas Padilla/AP/dpa

Bei den überbordenden Partys sind zwei Menschen gestorben, knapp 200 wurden verletzt. Wie das Innenministerium in einer vorläufigen Bilanz mitteilte, wurden landesweit 559 Personen festgenommen, die große Mehrheit von ihnen in Paris.

22 Sicherheitskräfte und 7 Feuerwehrleute wurden demnach bei Ausschreitungen verletzt. Wie unter anderem die L'Équipe berichtet, traf ein Feuerwerkskörper einen Polizisten, der daraufhin ins künstliche Koma versetzt werden musste.

Die Behörden zählten zudem knapp 700 Brände, etliche davon waren brennende Fahrzeuge.

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Im südfranzösischen Dax wurde ein junger Mann am Rande einer Fan-Feier erstochen. Wie genau es zu dem Vorfall kam, war zunächst unklar. Auch das genaue Alter des Toten war laut Polizei nicht bestätigt.

Medienberichten zufolge soll es sich bei der zweiten toten Person um eine Frau handeln, die in Paris auf einem Roller unterwegs war und von Fans mit einem Auto angefahren wurde.

Zu den meisten der 192 Verletzten gab es keine Details. Im ostfranzösischen Grenoble war ein Auto in eine feiernde Menschenmenge gefahren. Laut Polizei handelte es sich um einen Unfall. Vier Mitglieder einer Familie wurden demnach verletzt, zwei von ihnen schwer.

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Die Polizei war nach dem CL-Finale auf der Avenue des Champs-Elysees im Einsatz.  © Aurelien Morissard/AP/dpa
Nicht überall blieb es während der Feierlichkeiten friedlich.  © LOU BENOIST/AFP
In Paris herrschte nach dem CL-Sieg ein großes Verkehrschaos.  © LOU BENOIST/AFP

Randale in Paris, Innenminister schimpft auf "Barbaren"

Im ganzen Land kam es nach dem Pariser CL-Sieg zu Jubelszenen.  © Jan Schmidt-Whitley/Le Pictorium via ZUMA Press/dpa

Krawalle am Rande der Feiern hatte es besonders in Paris gegeben. Vor allem auf dem später von der Polizei geräumten Prachtboulevard Champs-Élysées und in der Nähe des Prinzenparks, wo sich Zehntausende Fußballfans zum Public Viewing versammelt hatten, gab es Ausschreitungen.

Randalierer plünderten Geschäfte, schlugen Fensterscheiben ein und zündeten Autos an. Die Einsatzkräfte wurden teils mit Feuerwerkskörpern beschossen und gingen ihrerseits mit Tränengas gegen Krawallmacher vor.

Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau (64) schrieb am Abend auf X von "Barbaren", die Einsatzkräfte provoziert hätten, während wahre Fans sich für das Endspiel zwischen PSG und Inter Mailand in München begeisterten.

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Später teilte er einen Aufruf des Pariser Clubs an alle Fans, sich respektvoll und friedlich zu verhalten.

Originalmeldung von 11.45 Uhr, zuletzt aktualisiert 12.29 Uhr.

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