"Klare Rote Karte": Ex-Buli-Star grapscht Gegner in den Schritt - doch der VAR ignoriert's!

Madrid (Spanien) - Was hat ihn denn da geritten? Im Achtelfinalspiel der Champions League zwischen Atlético Madrid und Inter Mailand ließ sich Ex-Gladbach-Star Marcus Thuram (26) zu einer kuriosen und unsportlichen Aktion hinreißen. Dafür bestraft wurde er aber nicht!

Marcus Thuram (26, r.) sorgte im Champions-League-Achtelfinale nicht mit sportlichen Aktionen für Aufsehen.
Marcus Thuram (26, r.) sorgte im Champions-League-Achtelfinale nicht mit sportlichen Aktionen für Aufsehen.  © THOMAS COEX / AFP

Es lief die 100. Minute im Duell um den Einzug ins Viertelfinale, Atlético hatte Inter mit einem 2:1 in der regulären Spielzeit in die Verlängerung gezwungen.

Ob Mailands Mittelstürmer Thuram davon frustriert war, sein Gegenspieler ihn anderweitig provozierte oder ihm einfach die Nerven durchgingen - jedenfalls griff der französische Nationalspieler plötzlich hinter sich, fasste seinem Gegenspieler Stefan Savić (33) in den Schritt und drückte zu!

Und das dem Augenschein nach nicht gerade locker: Savić schrie auf und ging zu Boden. Eine glasklare Tätlichkeit!

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Schiedsrichter Szymon Marciniak (43) bekam von der mehr als unsportlichen Aktion nichts mit, doch genau für solche Situationen wurde eigentlich der VAR geschaffen - nur dass dieser ebenfalls nicht einschritt.

Champions League: VAR ignoriert Marcus Thurams Griff in die Genitalien

Auch im Trikot von Borussia Mönchengladbach fiel Marcus Thuram schon negativ auf: Für eine Spuck-Attacke gegen Hoffenheims Stefan Posch wurde er 2020 für sechs Spiele gesperrt.
Auch im Trikot von Borussia Mönchengladbach fiel Marcus Thuram schon negativ auf: Für eine Spuck-Attacke gegen Hoffenheims Stefan Posch wurde er 2020 für sechs Spiele gesperrt.  © Marius Becker/dpa

Während im TV-Bild die Wiederholung des Kniffs in die Genitalien lief und sich alle Zuschauer einen genaueren Eindruck der Szene verschaffen konnten, wies niemand Marciniak darauf hin, dass auch er sich den Zwischenfall doch besser einmal ansieht.

Für Urs Meier (65), den früheren FIFA-Schiedsrichter und heutigen TV-Experten, absolut unverständlich: "Das kann man als VAR gar nicht übersehen. Thuram greift Savić in die Kronjuwelen, das ist eine klare Rote Karte. Ich frage mich, warum ein Videoassistent da nicht interveniert", schimpfte der Ex-Schiri bei blue Sport.

"Die sehen jede Haarsp^itze, die im Abseits steht. Die sehen jedes Handspiel, das sie nicht sehen sollten. Aber solche Sachen sehen sie nicht? Da kriege ich Vögel!"

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Immerhin: Nur kurze Zeit später standen Thuram und Savić lachend nebeneinander auf dem Platz, böses Blut scheint also keins vorzuherrschen.

Ganz auf sich sitzen lassen wollte der Montenegriner die Aktion aber auch nicht: Er griff Thuram erst an den Kopf und verpasste ihm dann einen Knuff in den Rippenbereich, der offenbar ebenfalls ein wenig schmerzte.

Unmittelbar danach nahm Inter-Trainer Simone Inzaghi (47) seinen Stürmer vom Platz. Ob er das ohnehin schon geplant hatte oder den 26-Jährigen nur davor schützen wollte, dass doch noch irgendjemand eingriff?

Wenn schon nicht geahndet, wurde Thurams Tätlichkeit zumindest auch nicht belohnt: Von außen musste er zusehen, wie sein Team im Atlético im Elfmeterschießen unterlag und nach der Finalteilnahme im vergangenen Jahr in dieser Saison schon im Achtelfinale aus der Champions League ausschied.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas COEX / AFP, Screenshot/X/@sonsuzfutbtayfa

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