Kroos bricht ZDF-Interview ab und wütet gegen Reporter: "Stellst mir zwei so Scheißfragen"

Paris - Da platzte Toni Kroos (32) nach seinem Triumph ordentlich die Hutschnur. Der fünfmalige Champions-League-Sieger von Real Madrid hat nach dem Finalsieg gegen den FC Liverpool ein TV-Interview abgebrochen.

Toni Kroos (32) war nach dem Spiel und den Fragen des ZDF-Reporters not amused.
Toni Kroos (32) war nach dem Spiel und den Fragen des ZDF-Reporters not amused.  © Adam Davy/PA Wire/dpa

"Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen", antwortete der Ex-Weltmeister im Sieger-Interview des ZDF kurz nach dem 1:0.

Gefragt worden war der 32-Jährige von Nils Kaben (54), ob es überraschend gewesen sei, dass Real im Endspiel am Samstagabend im Stade de France so unter Druck geraten war.

Es sei "nicht überraschend, dass du gegen Liverpool in Bedrängnis gerätst", sagte Kroos. "Was ist das für eine Frage, du spielst ja nicht ein Gruppenspiel irgendwo, wir spielen das Champions-League-Finale."

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Nach dem Ansatz einer weiteren Frage ging Kroos einfach weg und schimpfte: "Ganz schlimm, ganz schlimm."

Bereits die vorige Frage hatte Kroos nicht gut aufgenommen. "Was ist schon selbstverständlich. Wir haben einen großen Fight geliefert, wir wussten, dass Liverpool eine super Mannschaft ist", antwortete Kroos darauf, ob der Sieg angesichts des Spielverlaufs nicht so selbstverständlich gewesen sei.

Als er eigentlich schon weg war, ergänzte er noch: "Du stellst erst drei negative Fragen, da weißt Du doch schon, dass Du aus Deutschland kommst."

Toni Kroos bricht Interview ab

Fünf Champions-League-Titel für Toni Kroos (l.), Carlos Casemiro (m.) und Luka Modric.
Fünf Champions-League-Titel für Toni Kroos (l.), Carlos Casemiro (m.) und Luka Modric.  © Nick Potts/PA Wire/dpa

ZDF-Experte Per Mertesacker (37), der mit Kroos 2014 in Brasilien gemeinsam Weltmeister geworden war, äußerte nach dem Interview: "Ich habe es auch schon erlebt, wo mir nach einem positiven Ausgang negative Fragen gestellt wurden."

Mertesacker hatte sich während der WM vor acht Jahren nach dem Achtelfinalsieg gegen Algerien verärgert über Fragen geäußert und den im deutschen Fußball inzwischen legendären Satz gesagt: "Ich lege mich jetzt erstmal drei Tage in die Eistonne."

Titelfoto: Adam Davy/PA Wire/dpa

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