Nach Skandal-Spiel des BVB: Morddrohungen gegen Schiri Stegemann und seine Familie

Berlin - Nach seinem womöglich spielentscheidenden Fehler bei der Bundesligapartie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund hat Fußball-Schiedsrichter Sascha Stegemann (38) ernstzunehmende Drohungen erhalten.

Sascha Stegemann (38, r.) sah sich nach dem Spiel extremer Kritik ausgesetzt.
Sascha Stegemann (38, r.) sah sich nach dem Spiel extremer Kritik ausgesetzt.  © Federico Gambarini/dpa

Ihm und seiner Familie sei "sehr konkret gedroht" worden, sagte der 38-Jährige am Sonntag im Sport1-Doppelpass, "dass ich mich leider dazu veranlasst gesehen habe, entsprechend Strafantrag zu stellen und jetzt auch zeitliche Schutzmaßnahmen im Raum stehen".

Borussia Dortmund distanzierte sich am Sonntag von ausfallenden Kommentaren. "Anfeindungen jeder Art, Verunglimpfungen oder Drohungen, sei es persönlich oder anonym über Social-Media-Kanäle, können wir – aller Enttäuschung zum Trotz – aber nicht einmal im Ansatz tolerieren", ließ BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (63) auf der Vereins-Internetseite verlauten.

Stegemann wolle nun "die Dinge sacken lassen" und sich "Gedanken dazu machen, ob eine Pause Sinn macht oder ob es nicht sogar besser ist, sofort weiterzumachen".

Schiedsrichter Sascha Stegemann gestand nach der Partie mehrfach Fehler ein

Der BVB war nach dem Spiel extrem erzürnt.
Der BVB war nach dem Spiel extrem erzürnt.  © Federico Gambarini/dpa

"Es kann nicht sein, dass ein Schiedsrichter und die Familie Morddrohungen bekommen und die Polizei diese ernst nehmen", sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle (48) vom VfB Stuttgart: "Das ist einfach ein No-Go! Die Verhältnismäßigkeit passt da nicht mehr."

Haupt-Schiedsrichter Stegemann hatte beim 1:1 der Borussia am Freitagabend beim VfL Bochum beim Foul von Danilo Soares (31) im Strafraum an BVB-Nationalspieler Karim Adeyemi (21) im Bochumer Strafraum keinen Elfmeter gepfiffen.

Der Video-Assistent Robert Hartmann (43) stufte die Szene nicht als klare Fehlentscheidung ein und gab Stegemann daher kein Signal, sich den Zweikampf am Bildschirm nochmal selbst anzuschauen.

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Stegemann hat seinen Fehler inzwischen mehrfach öffentlich zugegeben.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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