Sammers Abrechnung mit dem deutschen Fußball: "Größte Krise der Geschichte!"

Dortmund - Er ist bekannt für seine knallharten, ungeschönten Ansagen - das bekommt nun auch der DFB zu spüren! Matthias Sammer (55) rechnet mit dem deutschen Fußball ab - und kündigt an, dass da noch mehr kommt.

Matthias Sammer (55) legt gern den Finger in die Wunde - auch beim DFB.
Matthias Sammer (55) legt gern den Finger in die Wunde - auch beim DFB.  © Bernd Thissen/dpa

Im zur Bild gehörenden Podcast "Phrasenmäher" wurde der langjährige deutsche Nationalspieler auf die Frage hin, was sein Wunsch wäre, deutlich: Sammer hofft, dass Deutschland wieder eine respektable Figur auf der Weltbühne werden kann!

Denn von diesem Zustand ist Deutschland aktuell weit entfernt, auf drei völlig verkorkste Turniere (Vorrunden-Aus bei der WM 2018, Achtelfinal-Aus bei der EM 2021, erneutes Vorrunden-Aus bei der WM 2022) folgten keine Konsequenzen, sondern missglückte "Experimente".

"Ich werde mich früher oder später dann deutlicher zu Wort melden. Der deutsche Fußball ist in meinen Augen in der größten Krise der Geschichte, die ich nachvollziehen und an die ich denken kann", erklärte Sammer im Podcast.

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Doch sein Problem sei nicht nur, dass der deutsche Fußball "was die Nationalmannschaft betrifft, was den Klubfußball betrifft" in Schwierigkeiten stecke. Vielmehr stoße dem ehemaligen DFB-Sportmanager auf, dass dies offenbar niemand so richtig wahrhaben will!

"Wir sind maximal Weltmeister oder Europameister im Ausreden suchen, in Erklärungen, warum es nicht funktioniert. Das ist es, was mich im Moment stört", machte Sammer seinem Ärger Luft.

"Ich bin schockiert und fassungslos, wie man diese Riesenkrise schönredet, wie man die Dinge versucht scheinheilig zu erklären und wie niemand eigentlich Verantwortung übernimmt!"

Matthias Sammer: Andere Teams müssen wieder Angst vor uns haben!

Matthias Sammer (55, r.) ist zwar nicht mehr im operativen Fußballgeschäft, sondern nur noch als externer Berater tätig, doch eine starke Meinung vertritt er weiterhin.
Matthias Sammer (55, r.) ist zwar nicht mehr im operativen Fußballgeschäft, sondern nur noch als externer Berater tätig, doch eine starke Meinung vertritt er weiterhin.  © David Inderlied/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Man müsse nicht auf Anhieb wieder alles gewinnen, doch das Ziel müsse sein, dass "die Welt da draußen uns endlich wieder anerkennt und respektiert, so wie es mal der Fall war."

Denn insbesondere nach dem zweiten Vorrunden-Aus in Folge bei einer Weltmeisterschaft war enorm viel Häme auf die deutsche Nationalmannschaft eingeprasselt, die missglückten Testspiele nach der abgelaufenen Saison mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden gegen Polen, Kolumbien und die Ukraine verschlimmerten die Situation nur noch.

Für Sammer ein unerträglicher Zustand. Sein Wunsch deshalb: Dass die anderen Teams "unter sportlichen Gesichtspunkten wieder Angst haben vor Deutschland", weil es fast unmöglich sei, Deutschland zu schlagen.

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Zwar äußerte sich der 55-Jährige nicht dazu, wann und wo er seine Kritik noch vertiefen will. Doch seine harten Worte dürften in der DFB-Spitze auch so deutlich angekommen sein!

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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