Axel Hellmann schlägt wegen Liga-Vermarktung Alarm: "Wird viele Verlierer geben!"

Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann hat noch einmal an die Solidarität der 36 Fußball-Profiklubs appelliert, die Zentralvermarktung zu erhalten.

Axel Hellmann (52), bis Juni interimsmäßiger Geschäftsführer der DFL, warnt davor, dass bei einer Einzelvermarktung der Profiklubs das Gefälle in den Ligen nur größer werde.
Axel Hellmann (52), bis Juni interimsmäßiger Geschäftsführer der DFL, warnt davor, dass bei einer Einzelvermarktung der Profiklubs das Gefälle in den Ligen nur größer werde.  © Roberto Pfeil/dpa

"Wenn alle in die Einzelvermarktung gehen, wird es einige wenige Gewinner geben. Es wird aber wahnsinnig viele Verlierer geben", sagte der 52 Jahre alte Jurist am heutigen Donnerstag.

Es würde in der Liga einen noch größeren Leistungsunterschied geben. Dies könne nicht im Interesse der Wettbewerbsintegrität und -fairness sowie der Spannung sein, sagte Hellmann.

"Es ist ja jetzt schon eine große Herausforderung, dass wir eine spannende Meisterschaft bekommen wie im letzten Jahr. Das war ja schon eine Ausnahme", meinte Hellmann einen Tag vor dem Bundesligastart. Ähnliches würde er sich für die neue Saison wünschen, zumal Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen viel Geld in die Kader investiert hätten.

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Dennoch wäre ein anderer Titelgewinner als Bayern München auch nur eine Ausnahme: "Denn auch in den nächsten zehn Jahren wird der deutsche Meister elfmal FC Bayern." Dies würde bei einer Einzelvermarktung sogar noch erheblich deutlicher sein.

"Man muss die Zentralvermarktung aufrechterhalten und (dafür sorgen) dass diejenigen, die für Wachstum sorgen und europäische Wettkämpfe zu stemmen haben, Entwicklungsmöglichkeiten bekommen", sagte Hellmann, der bis Juni interimsmäßiger Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga war, in Bezug auf den von der Mehrheit der DFL-Klubs abgelehnten Einstieg eines Investors.

Im vergangenen Mai haben sich die DFL-Klubs mehrheitlich gegen den Einstieg eines Investors ausgesprochen.
Im vergangenen Mai haben sich die DFL-Klubs mehrheitlich gegen den Einstieg eines Investors ausgesprochen.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Hellmann fordert mehr Investitionen der Bundesliga in die Zukunft

Zugleich forderte er mehr Investitionen der Bundesliga in die Zukunft, in digitale und mediale Produkte, in Reichweite oder die Marke der Liga auf dem internationalen Markt.

Sonst würde es "eine schleichende Spirale nach unten sein, die wir merken werden, wenn man irgendwann sagt: Wir sind nicht mehr bei 300, 250, 200, 150 oder 100 Millionen Euro an Erlösen, sondern darunter."

Die Welt würde sich dann in relevant und weniger relevant teilen. "Und die Bundesliga muss zu den relevanten Premium-Sportprodukten auf dieser Erde gehören", betonte Hellmann. "Das muss unser Ziel sein."

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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