Sie haben es wieder getan! Sevilla holt den siebten Europa-League-Sieg

Budapest - Der FC Sevilla macht's erneut! Die Europa-League-Spezialisten machen ihrem Ruf mal wieder alle Ehre und schlagen José Mourinhos AS Rom in einem von Unterbrechungen geprägten Finale mit 4:1 nach Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden, in der Verlängerung fielen keine Tore. Es ist der siebte Europa-League-Titel der Spanier.

Die AS Rom feierte das 1:0 im Europa-League-Finale, doch diesmal brachten sie die Führung nicht über die Zeit.
Die AS Rom feierte das 1:0 im Europa-League-Finale, doch diesmal brachten sie die Führung nicht über die Zeit.  © JOE KLAMAR / AFP

Von beiden Teams war von vornherein kein Offensivspektakel zu erwarten, und genau so startete die Partie auch. Aus dem Abtasten im Mittelfeld wurde schnell ein Bolzen und Treten, ständig lag jemand auf dem Boden und die Partie wurde unterbrochen.

Gute Chancen waren rar gesät - es kam also darauf an, wer diese besser nutzte. Und das tat die Roma: Mit der zweiten Chance der Partie gingen die Italiener in Führung!

Ivan Rakitic verlor im Mittelkreis den Ball, doch beschwerte sich lieber, anstatt diesen zurückzuerobern. Gianluca Mancini nutzte die Gelegenheit, um komplett frei auf Paulo Dybala durchzustecken, der den Ball von halblinks ins rechte untere Eck schob und Bono keine Chance ließ (35.).

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In der Nachspielzeit nahm das Spiel endlich an Fahrt auf, doch Rakitic scheiterte mit seinem Distanzschuss am Innenpfosten, Keeper Rui Patricio hatte noch Glück, dass ihm der Ball nicht an den Rücken sprang (45.+6).

Sevillas Spieler bejubeln den Ausgleich gegen die AS Rom, der letztendlich für das Erreichen des Elfmeterschießens genügte - wo die Spanier die besseren Nerven zeigten.
Sevillas Spieler bejubeln den Ausgleich gegen die AS Rom, der letztendlich für das Erreichen des Elfmeterschießens genügte - wo die Spanier die besseren Nerven zeigten.  © JOE KLAMAR / AFP

Über drei Stunden Spieldauer, gefühlt nur eine Halbzeit gespielt: FC Sevilla gewinnt langatmiges Europa-League-Finale

Ein Sinnbild des Europa-League-Finales: Paulo Dybala (AS Rom) liegt am Boden, die Partie ist unterbrochen.
Ein Sinnbild des Europa-League-Finales: Paulo Dybala (AS Rom) liegt am Boden, die Partie ist unterbrochen.  © VLADIMIR SIMICEK / AFP

Im Wissen, dass das Bollwerk der Roma kaum zu überwinden ist (wie auch Bayer Leverkusen schmerzhaft feststellen musste), kam Sevilla aus der Pause und legte los wie die Feuerwehr.

Die Spanier schnürten die Roma in der eigenen Hälfte ein - und erzwangen so ein Eigentor der Italiener! Mancini versuchte, seinen Gegenspieler bei einer Flanke von Jesus Navas abzuschirmen, bekam den Ball aber an den Oberschenkel und lenkte ihn unglücklich ins eigene Tor (55.).

Das Tor tat der Partie sehr gut, trotz weiterer zahlreicher Fouls und Meckereien entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit guten Chancen auf beiden Seiten.

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Sevilla jubelte schon über einen Elfmeterpfiff in der 76. Minute, doch nach kurzem VAR-Check nahm Schiedsrichter Anthony Taylor den Strafstoß wieder zurück. Und direkt im Gegenzug forderte auch Rom den Elfer, aber für den Unparteiischen war Fernandos Arm nah genug angelegt (82.)

Und so ging es in die Verlängerung, in der aber keines der beiden Teams noch den Eindruck machte, ein Tor erzielen zu wollen: Nach gefühlten fünf Minuten Netto-Spielzeit und einer zwölfminütigen Nachspielzeit stand nach knapp drei Stunden Spielzeit das Elfmeterschießen an.

Dort bewiesen die Spanier die besseren Nerven: Bono hielt zwei Elfmeter der Roma, bevor Gonzalo Montiel Sevilla mit einem wiederholten Elfmeter im zweiten Anlauf zum siebten Titelgewinn ballerte!

Damit darf Sevilla nächstes Jahr in der Champions League antreten, für die Roma bleibt entweder die Europa- oder die Conference League. José Mourinho muss seine erste Niederlage in einem Europapokal-Finale hinnehmen und teilt sich seinen Titelrekord weiterhin mit Giovanni Trapattoni.

Statistik zum Europa-League-Finale zwischen dem FC Sevilla und AS Rom

FC Sevilla - AS Rom 4:1 i.E. (0:1,1:1,1:1)

FC Sevilla: Bono - J. Navas (94. Montiel), Badé, Gudelj (120.+8 Marcão), Telles (94. Rekik) - Fernando (120.+8 Jordán), Rakitic - Ocampos, O. Torres (46. Suso), Gil (46. Lamela) - En-Nesyri

AS Rom: Rui Patricio - Mancini, Smalling, Ibañez - Celik (91. Zalewski), Cristante, Matic (120. Bove), Spinazzola (106. D. Llorente) - Lo. Pellegrini (106. El Shaarawy) - Dybala (68. Wijnaldum), Abraham (75. Belotti)

Schiedsrichter: Anthony Taylor (England)

Zuschauer: 61.476

Tore: 0:1 Dybala (35.), 1:1 Mancini (55./Eigentor)

Elfmeterschießen: 1:0 Ocampos, 1:1 Cristante, 2:1 Lamela, Bono hält von Mancini, 3:1 Rakitic, Bono hält von Ibañez, 4:1 Montiel

Gelbe Karten: Mir (2), Rakitic (3), Lamela (4), Jordán (2), Montiel (3), Ocampos (1) / Matic (3), Lo. Pellegrini (2), Mancini (6), Cristante (3), Celik (1), Zalewski (2), Karsdorp (2)

Titelfoto: JOE KLAMAR / AFP

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