"Du solltest mehr Gewichtstraining machen": Preisverleihung mit 1950er-Jahre Sexismus

Manchester (Großbritannien) - Der englische Traditionsklub Manchester United zeichnete am Montag die beste Spielerin seines Frauenteams aus. Leider ging die Zeremonie nicht ohne 1950er-Jahre-Sexismus über die Bühne.

Alessia Russo (24) ist englische Nationalspielerin und wurde 2022 bei der Heim-EM Europameisterin.
Alessia Russo (24) ist englische Nationalspielerin und wurde 2022 bei der Heim-EM Europameisterin.  © BEN STANSALL / AFP

Die Women's Super League ist die erste englische Fußballliga der Frauen. Da lief es für die Frauen von Manchester United in der abgelaufenen Saison nicht schlecht.

Das Team konnte die Saison auf dem zweiten Platz hinter Chelsea London beenden. Der größte Erfolg in der Klubgeschichte von Manchester United W.F.C. (Women Football Club)!

Eine der Leistungsträgerinnen des Teams ist Alessia Russo (24). Die offensive Mittelfeldspielerin schoss in 21 Ligaspielen elf Tore und wurde daher zu Recht zur besten Spielerin des Klubs ausgezeichnet.

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Doch die Übergabe des Pokals verlief alles andere als wertschätzend!

Überreicht wurde der Pokal von John Shiels, dem CEO der Manchester United Foundation, die sich für verschiedene Wohltätigkeitsprojekte einsetzt.

Sky-Sport-Reporter spielt den Ball gekonnt zurück

Bei der Zeremonie hielt Shiels den großen Pokal für die Fußballerin in der Hand und scherzte: "Ich werde Alessia diese Trophäe nicht geben, weil sie so schwer ist."

Der Moderator der Veranstaltung, Geoff Shreeves (58), grätschte aber gekonnt dazwischen: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es tragen kann."

Dann spielte der erfahrene Sky-Sport-Reporter den Ball zurück: "John, du solltest mehr Gewichtstraining machen. Das Ding ist nicht so schwer."

Auf Twitter wurde Shiels heftig kritisiert! Eine Nutzerin schrieb: "Wie man einen großartigen Moment richtig peinlich macht." Ein anderer twitterte: "Man sieht deutlich, wie unangenehm Alessia sein 'Witz' ist."

Titelfoto: BEN STANSALL / AFP

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