Basel (Schweiz) - Zum EM-Auftakt verloren die Gastgeberinnen aus der Schweiz unglücklich mit 1:2 (1:0) gegen Norwegen. Nati-Trainerin Pia Sundhage (65) ärgerte sich nach dem Spiel aber nicht nur über die Pleite zum Start ins Heimturnier.
Sobald die Norwegerinnen nämlich in der 58. Minute ausgerechnet durch ein Eigentor von Julia Stierli (28) in Führung gingen, spielte das Team von Gemma Grainger (42) auffallend auf Zeit, was bereits die Schweizer Fans mit gellenden Pfiffen honorierten.
Die Schwedin Sundhage stimmte dem im heimischen Fernsehen bei SVT zu.
"Ich bin eine alte Schachtel, die Fairplay mag", sagte die 65-Jährige angesäuert: "Es ist eine Schande, dass das Spiel so langsam ist, mit langen Unterbrechungen und solchem Mist."
So dauerte es beim Doppelwechsel der Skandinavierinnen in der 65. Minute fast zwei Minuten, bis das Spiel weitergehen konnte, auch bei Einwürfen und Abstößen ließen sich die "Gresshoppene" viel Zeit.
Lediglich eine Gelbe Karte verteilte Schiedsrichterin Ionela Pesu (35) dafür, zudem waren acht Minuten Nachspielzeit die Folge. Das war Sundhage angesichts von acht Wechseln, zwei VAR-Unterbrechungen und einer Trinkpause aber zu wenig.
Pia Sundhage fokussiert sich auf die nächsten Spiele
Auf Englisch wollte sie die Aussagen laut Blick allerdings nicht mehr wiederholen, sagte bei der Pressekonferenz am späten Mittwochabend, dass sie nicht mehr darüber sprechen wolle.
Stattdessen fokussierte sie sich auf die kommenden Vorrundenspiele, in denen die Schweiz trotz der knappen Auftakt-Niederlage noch das Viertelfinale erreichen kann.
"Heute bin ich nicht glücklich. Aber morgen werden wir wieder arbeiten, um gegen Island die bestmögliche Leistung zu zeigen. Es wird ein hartes Spiel, das kann ich versprechen", sagte die Schwedin.
Die Schweiz muss am Sonntag gegen Island und am kommenden Donnerstag gegen Finnland antreten. Bei einer Niederlage gegen Island steht die Nati allerdings bereits mit dem Rücken zur Wand.