Wartezimmer statt Party: Deshalb fehlen EM-Heldinnen im Teambus

Bern - Bei der Frauen-EM in der Schweiz vermiest ein Routinevorgang nach dem Spiel die Partystimmung.

Angreiferin Lea Schüller (27, r.) konnte nach ihrem Siegtor gegen Dänemark nicht im Teambus die Sau rauslassen.
Angreiferin Lea Schüller (27, r.) konnte nach ihrem Siegtor gegen Dänemark nicht im Teambus die Sau rauslassen.  © Nick Potts/PA Wire/dpa

Nach getaner Arbeit heißt es für die meisten Spielerinnen abklatschen, ihren Sieg in der Fankurve zelebrieren, abduschen und dann im Teambus (in angemessenem Rahmen) die Sau rauslassen. Wer allerdings zur Dopingkontrolle beordert wird, guckt bei letzterem dumm aus der Wäsche.

Dieses Schicksal ereilte bereits Nationalstürmerin Lea Schüller (27), die mit ihrem Siegtor gegen die Däninnen den Einzug der deutschen Elf ins EM-Viertelfinale besiegelte. Bei den Feierlichkeiten im Mannschaftsbus blieb ihr Platz jedoch leer.

Die 27-Jährige hatte stattdessen noch einen wichtigen Termin: "Ich war beim Doping", sagte sie mit trauriger Miene in einem Gespräch auf dem YouTube-Kanal des DFB. Dort verweilte sie offenbar derart lange, dass sie von der Party überhaupt nichts mehr mitbekam: "Als ich angekommen bin, war auch keiner mehr unterwegs." Und damit ist sie nicht allein.

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Auch Spaniens Zauberfüßchen Alexia Putellas (31) verpasste die Party nach der überragenden Vorrunde, die am Freitagabend mit einem Erfolg gegen Italien noch gekrönt wurde. Die Nummer 11 der "Furia Roja" steuerte gegen die Italienerinnen nicht nur zwei Assists bei, vielmehr ist die Weltfußballerin von 2021 und 2022 mit bereits drei Toren und vier Vorlagen eine DER Spielerinnen des Turniers.

Zur Belohnung durfte die 31-Jährige eine mehrstündige Dopingkontrolle über sich ergehen lassen.

Drei Stunden nach Abpfiff saß Alexia Putellas (31) noch immer bei der Dopingkontrolle.
Drei Stunden nach Abpfiff saß Alexia Putellas (31) noch immer bei der Dopingkontrolle.  © Screenshot/Instagram/@alexiaputellas

Weltfußballerin sitzt drei Stunden nach Abpfiff noch bei Dopingkontrolle

Dopingkontrollen gehören zum Spitzensport dazu, haben während der Frauen-EM aber bereits zweimal die Partystimmung vermiest. (Symbolbild)
Dopingkontrollen gehören zum Spitzensport dazu, haben während der Frauen-EM aber bereits zweimal die Partystimmung vermiest. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Auf ihrem Instagram-Profil teilte Putellas in der Nacht auf Samstag, um 0.47 Uhr, ein Bild von sich aus den Katakomben des Wankdorf-Stadions in Bern, wo sie zuvor mit einem 3:1 gegen Italien Tabellenplatz eins der Gruppe B behauptet hatten.

Abpfiff war bereits gegen 22.45 Uhr. Ihrem Beitrag zufolge trug die Mittelfeld-Strategin auch drei Stunden später noch ihre volle Spielmontur.

Dazu schrieb sie spöttisch: "Drei von drei Siegen: Check. Mit den Teamkameradinnen feiern: Nein. Doping: Check."

Während nicht überliefert ist, wie lange Putellas letztlich noch auf das Ergebnis der Dopingkontrolle warten musste, blickte die Sportsfrau immerhin optimistisch nach vorn: "Auf ins Viertelfinale", schrieb sie und zeigte lächelnd ein "Peace"-Zeichen in die Kamera.

Doch dass sie in diesem Moment lieber mit ihrem Team gefeiert hätte, konnte man ihr durchaus ansehen.

Titelfoto: Bildmontage:

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