Fußball-Gehälter: Ihr Bruder verdient Millionen Euro, sie nur einen Bruchteil

Leverkusen - Bundesliga-Spielerin Juliane Wirtz (20) hat eine fehlende Wertschätzung und zu geringe Bezahlung im Frauenfußball kritisiert.

Juliane Wirtz (20) kickt auch bei Bayer Leverkusen. Sie fordert mehr Geld für Fußballerinnen.
Juliane Wirtz (20) kickt auch bei Bayer Leverkusen. Sie fordert mehr Geld für Fußballerinnen.  © IMAGO / Beautiful Sports

"Ich muss keine Millionen verdienen. Darum geht es nicht. Das brauche ich auch nicht. Ich würde mir aber wünschen, dass ich mir, während ich Fußball spiele, keine Sorgen darum machen muss, wie ich meine Ausbildung machen und mein Studium finanzieren kann."

Dies sagte die 20 Jahre alte Spielerin von Bayer Leverkusen im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Ihr Bruder ist Nationalspieler Florian Wirtz (19).

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Es gehe auch nicht nur ums Geld, sondern auch um Anerkennung und Förderung.

"Jeder Verein muss ein Nachwuchsleistungszentrum für Jungs haben, damit er eine Lizenz bekommt. Warum keines für Mädchen und Frauen? Das verstehe ich nicht", sagte Wirtz.

Frauen-Fußball-EM: Deutschland gegen Frankreich

Florian Wirtz (19, M.) soll bei Leverkusen als Profi-Kicker ein Millionengehalt einstreichen.
Florian Wirtz (19, M.) soll bei Leverkusen als Profi-Kicker ein Millionengehalt einstreichen.  © Marius Becker/dpa

Mit ihrem prominenten Bruder, der ebenfalls für Leverkusen spielt, würde sie aber trotzdem nicht tauschen wollen.

"Wenn ich sehe, wie viel auf Fußball-Stars einprasselt, dann bin ich froh, dass ich nicht in Floris Haut stecke."

Die Fußballnationalmannschaft der Frauen spielt an diesem Mittwoch im Halbfinale der Frauen-EM 2022. Übertragen wird das Spiel auch im ZDF.

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Die Gegnerinnen sind die Franzosen, die noch nie einen EM-Titel gewinnen konnten. Anstoß ist 21 Uhr.

Das Finale der Frauen-EM findet am 31. Juli 2022 im Wembley-Stadion statt.

Viel Beachtung finden die deutschen Fußballerinnen in diesem Jahr. Millionen Zuschauer fiebern bei den EM-Spielen mit. Doch mehr Geld erhalten die Sportlerinnen deshalb noch lange nicht.

Titelfoto: Montage: IMAGO / Beautiful Sports / Marius Becker/dpa

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