Nationalspielerin mit emotionaler Beichte: "Das mit Frauenfußball zu erreichen, war schwer genug"

Frankfurt am Main/London - Nationalstürmerin Laura Freigang (24) ist durch die Fusion des 1. FFC Frankfurt mit Eintracht Frankfurt ihre finanziellen Sorgen losgeworden.

Nationalspielerin Laura Freigang (24) wusste vor der Fusion des 1. FFC Frankfurt und Eintracht Frankfurt ganz genau was es heißt, jeden Cent zwei Mal umzudrehen.
Nationalspielerin Laura Freigang (24) wusste vor der Fusion des 1. FFC Frankfurt und Eintracht Frankfurt ganz genau was es heißt, jeden Cent zwei Mal umzudrehen.  © dpa/Sebastian Gollnow

"Vorher habe ich jeden Monat auf null Euro runter leben müssen, da blieb gar nichts übrig und oft musste ich mein Konto sogar überziehen. Weil ich neben dem Fußball studiert habe, konnte ich aber nicht auch noch einem zweiten Job nachgehen", sagte die 24-Jährige in einem "Spiegel"-Interview.

"Bei der Eintracht sind wir nun alle offiziell Profis. Wir bekommen mehr Geld und unsere Leistungen werden anerkannt." Sie sei "einfach froh, dass ich nicht mehr von meinen Eltern abhängig bin", sagte Freigang weiter.

"Das mit dem Frauenfußball zu erreichen, war bereits schwer genug." In der Bundesliga spielen die Frankfurterinnen seit zwei Jahren unter dem Dach der Eintracht. In der abgelaufenen Saison haben sie als Tabellendritte die Qualifikation zur Champions League erreicht.

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Freigang hat in 13 Länderspielen bereits neun Tore erzielt, gilt aber eher als Joker. Für sie ist die Europameisterschaft in England, wo das deutsche Team am Freitag (21 MESZ/ZDF und DAZN) gegen Dänemark sein erstes Gruppenspiel bestreitet, ihr erstes großes internationales Turnier.

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Freigang wünscht sich, "dass viele Menschen einschalten und sich ohne Vorurteile ein Bild von uns und dem Fußball der Frauen machen." Sie freue sich über die Aufmerksamkeit, die der Frauenfußball inzwischen erfährt.

"Aber das extreme Umfeld, das wir vom Männerfußball kennen, die hohen Ablösen, die heftigen Reaktionen auf Misserfolge, wünsche ich mir für mich nicht", sagte sie.

Titelfoto: dpa/Sebastian Gollnow

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