Attacken auf Spieler und Wurfgeschoss-Hagel: Chaos bestimmt hitziges Drittliga-Duell!

Bursa (Türkei) - Heftige Szenen in der Türkei! Das Drittliga-Spiel zwischen Bursaspor und dem Amed SK wurde gleich von mehreren Ausschreitungen überschattet. Neben unzähligen Feuerwerkskörpern und Wurfgeschossen standen auch die zuständigen Sicherheitskräfte im Mittelpunkt.

Vor, während und nach der Partie herrschte Chaos in der Timsah Arena.
Vor, während und nach der Partie herrschte Chaos in der Timsah Arena.  © Screenshot/Twitter/muuhammetaali, Screenshot/Instagram/amedskofficial

Bereits vor Anpfiff der Partie am Sonntag wurden die Gästekicker aus Diyarbakır beim Aufwärmen von heimischen Fans attackiert, wie in einem Video zu sehen ist, das der Klub anschließend auf seinem offiziellen Instagram-Kanal postete.

Dennoch rollte in der Folge der Ball, allerdings bombardierten die Zuschauer in der Timsah Arena das Spielfeld während der brisanten 90 Minuten von Beginn an mit Gegenständen. Immer wieder flogen Wasserflaschen, Knaller sowie weitere Objekte auf den Rasen.

Der Schiedsrichter musste die Begegnung zwischenzeitlich mehrfach unterbrechen, da sowohl Amed-Keeper Cantug Temel (28) als auch Rechtsverteidiger Rasit Yöndem (25) von Wurfgeschossen getroffen wurden.

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Zu einem Abbruch kam es unerklärlicherweise trotzdem nicht, Bursaspor gewann die Partie mit 2:1.

Damit war das Ende der Fahnenstange aber offenbar noch nicht erreicht, auch nach Abpfiff soll es im Innenraum des Stadions zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen sein.

"Nach Schluss der Partie wurden unsere Spieler in der Kabine und in den Gängen von Bursaspors Sicherheitsbeamten, Klubpersonal und Polizisten attackiert. Es gibt Bilder von den Angriffen", schrieb der Gast in einem Statement.

Amed SK teilte Aufnahmen der Vorfälle auf Instagram

Videos der heftigen Szenen beim Spiel zwischen Bursaspor und Amed SK auf Twitter

Haben die Sicherheitskräfte bei den gewalttätigen Ausschreitungen mitgemischt?

Das Spielfeld war von Gegenständen und Feuerwerkskörpern übersät.
Das Spielfeld war von Gegenständen und Feuerwerkskörpern übersät.  © Screenshot/Twitter/lemonsticks

Wie BBC Türkçe berichtete, wurden inzwischen sieben Personen im Zusammenhang mit den Vorfällen festgenommen, darunter demnach auch drei private Sicherheitskräfte.

Außerdem sollen drei Sicherheitsbeamte im öffentlichen Dienst mittlerweile suspendiert worden sein. Laut dem türkischen Innenminister Süleyman Soylu (53) laufen die Ermittlungen.

Politische Motive gelten als Grund für die hasserfüllte Atmosphäre und wilde Eskalation. 2014 änderte der Klub aus dem Südosten der Türkei seinen Namen in Amed SK, um die kurdische Bezeichnung der Stadt Diyarbakır zu würdigen.

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Seitdem sind der Verein und seine Anhänger wiederkehrenden Anfeindungen und anti-kurdischen Fangesängen ausgesetzt.

Schon in der Nacht vor dem Match beim in die dritte Liga abgestürzten Süper-Lig-Meister von 2010 warfen Unbekannte dem BBC-Bericht zufolge Feuerwerkskörper auf das Mannschaftshotel des angereisten Gegners.

Bursaspor teilte noch am Sonntag ein Video des Hinspiels in den sozialen Netzwerken. Damals waren die Akteure des Zweitliga-Absteigers ebenso mit Gegenständen beworfen worden. "Dieselbe Empfindlichkeit hätten wir uns auch nach dem Spiel in Diyarbakir erhofft", so der Klub, der nach eigenen Angaben "über der Politik" stehe.

Titelfoto: Screenshot/Twitter/lemonsticks, Screenshot/Twitter/muuhammetaali

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