Beichte nach Tränen-Auswechslung: Brasilien-Star kämpft mit psychischen Probleme!

Brasilien - Ein Treffer gelang Richarlison (26) während der Länderspielpause zwar nicht, aber immerhin durfte er sich mit der brasilianischen Nationalmannschaft über zwei Siege freuen. Trotzdem reagierte der Angreifer hochemotional auf seine Auswechslung gegen Bolivien und sorgte damit für Verwunderung. Nun äußerte er sich zu den Gründen, die wohl weit über seine sportliche Misere hinausgehen.

Brasilien-Star Richarlison (26) hat sportlich und privat eine schwere Zeit hinter sich.
Brasilien-Star Richarlison (26) hat sportlich und privat eine schwere Zeit hinter sich.  © Silvia Izquierdo/AP/dpa

Beim deutlichen 5:1-Erfolg in der WM-Qualifikation am vergangenen Wochenende startete der Stürmer für die Seleção, die Tore erzielten trotz guter Chancen allerdings andere. In der 71. Minute war schließlich Feierabend, Ex-Herthaner Matheus Cunha (24) kam für ihn ins Spiel.

Auf der Bank entlud sich offenbar sein Frust darüber, denn Richarlison rang sichtlich mit den Tränen und starrte mit glasigen Augen auf den Rasen.

Im Netz wurde der Offensivmann von Tottenham Hotspur dafür belächelt. Zahlreiche Nutzer brachten die sensible Reaktion mit seiner seit Monaten anhaltenden Torflaute in Verbindung. Doch im Interview mit der brasilianischen Zeitung Globo ließ der 26-jährige Knipser tiefer blicken.

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"Dieser emotionale Moment war nicht einmal darauf zurückzuführen, dass ich schlecht gespielt habe. Meiner Meinung nach habe ich nicht schlecht gespielt, sondern es war eher ein Ausbruch wegen der Dinge, die abseits des Spielfelds passiert waren und die außer Kontrolle geraten waren", erklärte der Spurs-Star.

Und fügte an: "Nicht von meiner Seite aus, sondern von Seiten der Menschen, die mir nahestanden."

Nach seiner Auswechslung gegen Bolivien weinte Richarlison auf der Bank

Richarlison will sich professionelle Hilfe suchen

Am Mittwoch gewann Brasilien das zweite WM-Qualifikationsspiel der Woche mit 1:0 gegen Peru. Hier freut sich Richarlison (26, M.) über einen Treffer, der später wieder aberkannt wurde.
Am Mittwoch gewann Brasilien das zweite WM-Qualifikationsspiel der Woche mit 1:0 gegen Peru. Hier freut sich Richarlison (26, M.) über einen Treffer, der später wieder aberkannt wurde.  © CRIS BOURONCLE / AFP

Erst kürzlich hatte sich der Goalgetter von seinem langjährigen Berater getrennt. Ins Detail gehen wollte er zwar nicht, allerdings hätten ihn Leute "im Stich gelassen".

"Ich habe in den letzten fünf Monaten abseits des Platzes eine turbulente Zeit durchlebt. Jetzt sind die Dinge zu Hause in Ordnung. Die Leute, die es nur auf mein Geld abgesehen hatten, sind weg. Jetzt werden die Dinge wieder ins Rollen kommen", erklärte der WM-Teilnehmer von 2022.

Künftig möchte sich Richarlison dafür auch Unterstützung von außen dazu holen: "Ich werde nach England zurückkehren und mir psychologische Hilfe besorgen, von einem professionellen Psychologen, um an meiner mentalen Verfassung zu arbeiten."

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"Auf dem Rasen bin ich eigentlich ein fröhlicher Kerl, ein Teamspieler. Ich versuche, so viel wie möglich zu helfen. Manchmal laufen die Dinge nicht so, wie man sie sich wünscht", führte er weiter aus. "Selbst wenn man alles richtig machen will, gehen die Dinge am Ende schief."

Der 46-fache Nationalkicker war im Sommer 2022 für knapp 60 Millionen Euro vom FC Everton nach Nordlondon gewechselt, seitdem lief es bei seinem neuen Arbeitgeber aber ziemlich durchwachsen.

In wettbewerbsübergreifend 40 Einsätzen steuerte er nur vier Treffer sowie vier Vorlagen bei. Während der aktuellen Saison konnte er den Ball in der Premier League noch gar nicht ins Netz befördern.

Darüber hinaus wartet Richarlison auch international nach einer starken Weltmeisterschaft mit vier Torbeteiligungen seit vier Partien auf einen Treffer.

Titelfoto: Silvia Izquierdo/AP/dpa

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