Drittligist trickst Abseitsregel mit "genialer" Methode aus: Jetzt soll sich was ändern!

Stångby (Schweden) - Kleines Schlupfloch mit großen Folgen! Als der schwedische Drittligist Torns IF seine humoristische Video-Aufarbeitung zum Thema Abseits im Kasten hatte, hätte wohl niemand im Verein mit einer ernsthaften Reaktion gerechnet. Doch nun sind sogar die Regelhüter auf den Plan gerufen.

Ob ein Linienrichter bei der Methode von Torns IF seine Fahne heben würde?
Ob ein Linienrichter bei der Methode von Torns IF seine Fahne heben würde?  © Tom Weller/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

In einem Clip auf Twitter stellte der Klub aus der 1200-Seelen-Ortschaft Stångby eine "ausgeklügelte" und "bahnbrechende" Methode vor, um lästige Abseitsstellungen zu umgehen und Eins-gegen-Eins-Situationen mit dem gegnerischen Torwart zu schaffen.

Laut den offiziellen Vorgaben des "International Football Association Board" (IFAB) gilt nämlich, dass beim entscheidenden Pass der Zeitpunkt des "ersten Berührungspunkts" zählt und nicht erst der Moment, in dem die Kugel den Fuß verlässt.

Ein gefundenes Fressen für Torns IF, das in dem Video kurzerhand seinen "technisch beschlagensten Spieler" mit Adam Olafsson (29) auf den Rasen schickt.

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Der Kapitän balanciert das Leder anschließend einfach so lange auf seinem Spann, bis Kollege Ludvig "Ludde" Bergman (27) durchgestartet ist und die Verteidiger hinter sich gelassen hat.

Zugegeben, der Balanceakt bedarf noch etwas Übung und auch der Abschluss des davongeeilten Zielspielers landete schließlich in den Wolken, doch theoretisch sollte der "geniale" Trick auch im Ligabetrieb als regelkonform durchgehen.

Der Abseits-Trick von Torns IF im Video auf Twitter

Der schwedische Klub bleibt hartnäckig und lässt das IFAB einknicken

Tatsächlich hat der Verein den kurzen Film auch an das IFAB geschickt, um auf die Lücke in der sportlichen Gesetzgebung aufmerksam zu machen - und den Austausch mit dem Gremium anschließend öffentlich geteilt.

Zunächst zeigten sich die amüsierten Regelhüter mit Sitz in Zürich wenig beeindruckt und definierten das Balancieren und den Pass einfach als zwei unterschiedliche Akte und damit Spielsituationen.

"In diesem Fall steht der Spieler im Abseits, sobald der Ball seine ​'Reise' beginnt", so der Ausschuss.

Doch damit wollte sich Torns IF nicht abspeisen lassen: "Wie definieren Sie den Beginn der 'Reise' des Balls? Ist es der Beginn des Passspiels, wenn der Fuß und der Ball sich vorwärts bewegen, oder ist es der Zeitpunkt, an dem der Ball den Fuß verlässt?"

Die Antwort des IFAB blieb schwammig, die Schweden hakten weiter nach und hatten Erfolg: "Ihre Schlussfolgerungen sind in Ordnung. Wir werden prüfen, ob der Wortlaut von Gesetz 11 im Lichte dieser 'theoretischen' Situation geändert werden muss."

Titelfoto: Tom Weller/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa, Screenshot/Twitter/TornsIF1965

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