Erzgebirger John stieg mit Leeds in die Premier League auf: "Das wird für uns eine Hausnummer"

Leeds/Stollberg - Jürgen Klopp (58), Thomas Tuchel (51), Fabian Hürzeler (32) - Englands Premier League hat schon einige deutsche Trainer erlebt. Daniel Farke (48) gehört dazu.

2018 spielte Chris Löwe (36, r.) noch selbst für Huddersfield Town.
2018 spielte Chris Löwe (36, r.) noch selbst für Huddersfield Town.  © Picture Point/Roger Petzsche

Der ehemalige Gladbach-Coach stieg zweimal als Zweitliga-Meister mit Norwich City (2019, 2021) in die beste Fußballliga der Welt auf. Mit Leeds United gelang ihm in der abgelaufenen Saison der dritte Streich.

Immer an seiner Seite: Co-Trainer und gebürtiger Stollberger, Christopher John (36).

"Wenn du dreimal den Titel in der Championship gewinnst, ist das ein echter Qualitätsnachweis. Du setzt dich in einer Liga mit ganz viel Qualität durch, die aus 24 Mannschaften besteht und wo gefühlt alle drei Tage gespielt wird", lobt Chris Löwe (36), Sportdirektor des Chemnitzer FC.

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Der 36-Jährige weiß, wovon er spricht. Er stieg 2017 mit Huddersfield Town in die Premier League auf. Interessante Randnotiz: Löwe (Jahrgang 1989) und John (Jahrgang 1988) kennen sich aus gemeinsamen Nachwuchszeiten beim Chemnitzer FC. Und John verfolgt nach wie vor das Geschehen in der alten Heimat, wie er im TAG24-Gespräch verriet.

"Schließlich ist das mein Verein seit Kindheitsbeinen. Ich schaue immer, wo sie stehen, verfolge die Arbeit von Chris, aber auch die von Robin Lenk (41) in Zwickau, dessen Vater mich beim CFC drei Jahre trainiert hat", erzählt John.

Er verbringt gerade noch die letzten Tage der Sommerpause in der Nähe von Gütersloh, wo seine Freundin wohnt, ehe es Ende nächster Woche mit dem Auto nach Leeds geht - die neue Saison vorbereiten.

Farke-Truppe will Aufstiegsfluch brechen

Christopher John (36) mit dem Championship-Meisterpokal - für den gebürtigen Stollberger könnte es auf der Insel durchaus schlechter laufen ...
Christopher John (36) mit dem Championship-Meisterpokal - für den gebürtigen Stollberger könnte es auf der Insel durchaus schlechter laufen ...  © privat

Als Aufsteiger ist der Traditionsklub Außenseiter, weiß John - obwohl der Marktwert 2024/25 mit ca. 211 Millionen Euro auf einem Niveau war, das in der Bundesliga zwischen Stuttgart, Wolfsburg und Freiburg liegt.

John: "Die Premier League, das sind ganz andere Relationen. Das wird für uns eine Hausnummer. Man hat auch im Hinterkopf, dass die letzten zwei Saisons die Aufsteiger sofort wieder runter sind."

Diesen Aufstiegsfluch will die Farke-Truppe durchbrechen. John, der seit November 2018 mit Daniel Farke zusammenarbeitet und selbst über die A-Lizenz verfügt, ist gemeinsam im Trainerteam für die Arbeit auf dem Platz, Spielvorbereitung, Matchplan sowie Spiel- und Videoanalyse zuständig.

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Der 36-Jährige freut sich bereits auf die erneuten Duelle mit Manchester United, Chelsea oder Arsenal. Es ist ein weiterer Höhepunkt einer zwar noch recht jungen, aber doch schon sehr erfolgreichen und vor allem ereignisreichen Co-Trainerkarriere.

John startet in dritte Premier-League-Saison

Christopher John (2.v.r.) gehört seit Jahren zum erfolgreichen Team von Chefcoach Daniel Farke (M.).
Christopher John (2.v.r.) gehört seit Jahren zum erfolgreichen Team von Chefcoach Daniel Farke (M.).  © privat

Dazu zählt neben den drei Zweitligameisterschaften in England und dem Engagement bei Kultklub Borussia Mönchengladbach auch ein skurriles Intermezzo beim russischen FK Krasnodar, das Mitte Januar 2022 begann und Anfang März desselben Jahres ohne ein Pflichtspiel endete.

John: "Wir kamen aus dem Trainingslager und man sah in der Stadt die Züge mit Panzern durchfahren. Da wurde immer beschwichtigt, es werde keinen Krieg geben. Nach dem Angriff auf die Ukraine hieß es: In zwei, drei Tagen ist alles vorbei. Aber das wurde uns zu heiß. Auch wenn die Leute sehr freundlich und das Trainingszentrum auf höchstem Niveau war, wollten wir nur noch raus."

Nachdem sie dieses Kapitel abgehakt hatten, ging es über Gladbach 2023 zurück auf die Insel, wo ab 18. August mit dem Heimspiel gegen den FC Everton das nunmehr dritte (!) Premier-League-Kapitel begonnen wird.

Vielleicht folgt irgendwann auch wieder eines in Deutschland.

Titelfoto: privat

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