Vier Stunden bis zum Abpfiff! Unwetter-Chaos bei Klub-WM lässt Trainer toben
Charlotte (USA) - Der FC Chelsea steht im Viertelfinale der Klub-WM - für die Entscheidung brauchte es allerdings rund vier (!) Stunden. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit wurde die Partie wegen eines herannahenden Unwetters für fast zwei Stunden unterbrochen - nach dem 4:1 (1:1, 0:0) n. V. gegen Benfica Lissabon war Blues-Trainer Enzo Maresca (45) deshalb stinksauer.

"Für mich persönlich ist das kein Fußball. Es sind bereits sieben, acht, neun Spiele, die sie unterbrochen haben", wütete der Coach. "Ich denke, es ist ein Witz, um ehrlich zu sein. Das ist kein Fußball. Das ist nichts für uns."
Der Italiener stellte gar die gesamte Austragung in den USA infrage: "Wenn man sieben oder acht Spiele unterbricht, bedeutet das, dass das wahrscheinlich nicht der richtige Ort ist, um diesen Wettbewerb durchzuführen", schimpfte Maresca weiter.
Tatsächlich war die Partie zwischen Chelsea und Lissabon erst die sechste unterbrochene während des Turniers, problematisch war das für die Londoner aber trotzdem: Nach 86 Minuten Spielzeit, die Blues führten mit 1:0, ging es für die Profis in die Kabine, die Zuschauer wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.
Denn in den USA greifen bei Gewitter teils strikte Regeln für Outdoor-Veranstaltungen. Blitzt und donnert es in einem Radius von acht Meilen (etwa 13 Kilometer), wird das Event unterbrochen, bis eine halbe Stunde lang keine Blitze mehr in besagtem Radius zu sehen sind.
FC Chelsea muss bei der Klub-WM gleich doppelt nachsitzen

So auch bei der Klub-WM: Erst nach rund 110 Minuten wurde das Match zwischen Chelsea und Benfica fortgesetzt und nahm prompt einen anderen Verlauf.
"85 Minuten lang hatten wir das Spiel unter Kontrolle", klagte Maresca. "Wir haben nichts zugelassen. Wir haben genug Chancen kreiert, um das Spiel zu gewinnen. Nach der Pause hat sich das Spiel dann komplett verändert."
Als das Spiel nach der Mega-Pause endlich wieder angepfiffen worden war, kassierten die Blues tatsächlich noch den Ausgleich in der Nachspielzeit und mussten dadurch in die Verlängerung gehen.
Diese entschied Chelsea zwar klar für sich, gewann die Partie schließlich mit 4:1 und zog in die Runde der besten Acht ein - das sorgte aber nicht dafür, dass Maresca sich beruhigte.
Titelfoto: Bildmontage: ANGELA WEISS / AFP, Paul ELLIS / AFP