Olympia-Quali völlig absurd: Team braucht hohe Klatsche, um eine Chance zu haben!

Glasgow (Schottland) - Mit Fairness hat das nur noch wenig zu tun! In der Nations League der Frauen werden zwei Olympia-Tickets vergeben. Um selbst bei den Sommerspielen in Paris dabei sein zu dürfen, müssen Schottlands Fußballerinnen ihr Spiel gegen England (Dienstag, 20.45 Uhr) verlieren - und das möglichst hoch!

Die schottischen Nationalspielerinnen sind zwar längst raus aus dem Rennen um den Gruppensieg - und haben ihre Olympia-Quali doch in der eigenen Hand.
Die schottischen Nationalspielerinnen sind zwar längst raus aus dem Rennen um den Gruppensieg - und haben ihre Olympia-Quali doch in der eigenen Hand.  © Lesley Martin / AFP

Schottland selbst liegt in der Nations-League-Gruppe A1 abgeschlagen auf dem letzten Platz und hat keine Chance mehr auf das Finalturnier, bei dem zwei Plätze für das olympische Fußballturnier ausgespielt werden.

Doch weil bei Olympia, anders als etwa bei einer EM oder WM, nur eine britische Mannschaft teilnehmen darf, wurde vor dem Qualifikationsprozess festgelegt, dass England stellvertretend für Großbritannien um die Quali spielt.

Und so haben zumindest einige schottische Fußballerinnen doch noch die Chance, ihren Olympia-Traum zu realisieren - und zwar dann, wenn England sich qualifiziert.

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Die "Lionesses" liegen in der Gruppe A1 derzeit aber wegen des um drei Treffer schlechteren Torverhältnisses punktgleich mit den führenden Niederländerinnen nur auf Platz zwei!

Die Lösung scheint also ganz einfach: Während die Niederlande und der Gruppendritte Belgien im Parallelspiel beide noch um den Gruppensieg kämpfen, könnte Schottland sich von England abschießen lassen und so die Teilnahme am Finalturnier für Großbritannien sicherstellen.

Schottland weist jegliche Verlust-Absichten von sich

England und die Niederlande kämpfen ums Finalticket: Im direkten Vergleich und nach Punkten liegen die Teams gleichauf, es könnte also das Torverhältnis über den Gruppensieg entscheiden.
England und die Niederlande kämpfen ums Finalticket: Im direkten Vergleich und nach Punkten liegen die Teams gleichauf, es könnte also das Torverhältnis über den Gruppensieg entscheiden.  © Rene Nijhuis/PA Wire/dpa

Offiziell ist das natürlich ein Szenario, das der schottische Fußballverband weit von sich weist.

"Die Behauptung, dass eine Nationalspielerin absichtlich ein Pflichtspiel – und dann auch Schottland gegen England, eine der größten Rivalitäten im Fußball – verlieren würde, ist absurd", schrieb die schottische FA auf Anfrage von t-online und wollte keinen weiteren Kommentar abgeben.

Doch die Bedenken bleiben - auch bei den Niederlanden.

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Trainer Andries Jonker (61) erklärte nach der Niederlage gegen die Engländerinnen am vergangenen Freitag, durch die der direkte Vergleich zwischen beiden Teams ausgeglichen wurde: "Dieses Szenario sollte so nicht möglich sein."

Schon bei der Auslosung habe er seinen Spielerinnen gesagt, dass sie es nur selbst in die Hand nehmen könnten - ändern könnten sie es ohnehin nicht.

Das kann auch die UEFA nicht mehr. Doch zumindest in Zukunft könnte durch das Verbot für britische Teams in derselben Nations-League-Gruppe der Qualifikationsprozess für Olympia ein wenig fairer gestaltet werden.

Titelfoto: Lesley Martin / AFP

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