Reporter und Polizisten verletzt: Heftige Krawalle überschatten WM-Qualifikation

Udine (Italien) - Hässliche Szenen vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Israel in Udine! Rund um das Stadion in Udine gab es massive pro-palästinensische Proteste. Was friedlich begann, endete schließlich mit Verletzten: Unter anderem wurde ein Journalist von einem Stein am Kopf getroffen.

Zwischen 5000 und 10.000 Menschen nahmen friedlich an einem Protestmarsch teil, später eskalierte die Lage.  © Riccardo Modena/LaPresse/AP/dpa

Trotz der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas protestierten vor Beginn des Spiels in WM-Qualifikationsgruppe I Tausende Menschen in Udine überwiegend friedlich unter dem Motto "Zeigt Israel die Rote Karte" für einen Ausschluss des Landes von sämtlichen internationalen Wettbewerben durch die FIFA.

Dann eskalierte die Situation: Um zum Stadio Friuli zu gelangen, in dem die Partie ausgetragen wurde, durchbrachen mehrere Randalierer Absperrgitter und bewarfen die Polizei mit Feuerwerkskörpern, Flaschen, Steinen und heruntergerissenen Verkehrsschildern. Diese reagierte mit dem Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas.

Nicht nur wurde mindestens ein Polizist bei den Krawallen verletzt, einer der geworfenen Steine traf auch einen Journalisten von Local Team am Kopf.

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Wie die Gazzetta dello Sport berichtete, befinde sich der Mann mit einem Schädeltrauma und geprelltem Wangenknochen im Krankenhaus, seine Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich.

Zudem wurde eine Reporterin von Rai News am Bein verletzt, auch sie wurde im Krankenhaus behandelt.

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Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen die Protestler ein, 15 Menschen wurden festgenommen.  © Michele Lapini/IPA via ZUMA Press/dpa
Die Straßen wurden teils verwüstet, Mülltonnen und Absperrgitter durch die Gegend geworfen und angezündet.  © IMAGO / Anadolu Agency

Italiens Nationaltrainer Gennaro Gattuso drückt Solidarität für verletzte Journalisten aus

Im Stadio Friuli wurden zwei junge Menschen daran gehindert, mit Palästina-Flaggen auf den Platz zu rennen.  © Massimo Paolone/LaPresse/AP/dpa

Schon zuvor war mit Ausschreitungen gerechnet worden, zahlreiche Ladeninhaber und Restaurantbesitzer hatten ihre Geschäfte entlang der Demonstrationsroute geschlossen. Von der Präfektur war die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden.

Auch dank der extrem hohen Sicherheitsmaßnahmen blieb es im Stadion selbst friedlich, der 3:0-Sieg der Italiener ging weitgehend ohne Zwischenfälle über die Bühne. Lediglich zwei junge Menschen versuchten, während der Partie mit palästinensischen Flaggen in den Stadioninnenraum zu gelangen.

"Es hat keinen Sinn, es zu verheimlichen: Der heutige Tag war weder für uns noch für euch einfach", zeigte sich Italiens Nationaltrainer Gennaro Gattuso (47) nach der Partie betroffen gegenüber den anwesenden Reportern: "Mein tiefstes Mitgefühl und meine Solidarität gelten den bei den Zusammenstößen verletzten Journalisten."

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