Nach Klau der Materialien: Ultra-Gruppierung des BFC Dynamo muss sich auflösen!

Berlin - Es ist das schlimmste, was man sich als Ultra vorstellen kann: Die Zaunfahne wird geklaut. Die Folgen sind klar geregelt.

Bei Auswärtsspielen stark vertreten: Die "Ultras BFC", kurz UBFC, fuhren zu jedem Spiel ihrer Mannschaft, wie hier in Chemnitz im Sommer 2022.
Bei Auswärtsspielen stark vertreten: Die "Ultras BFC", kurz UBFC, fuhren zu jedem Spiel ihrer Mannschaft, wie hier in Chemnitz im Sommer 2022.  © Picture Point / Gabor Krieg

Unter Ultras im Fußball gibt es verschiedene Ehrenkodexe. Zum Beispiel jenen, dass keine Taten anderer und niemals Namen von Personen bei der Polizei angeschwärzt werden.

Doch während sich in der Sache alle Ultras einig sind, sind sich von Haus aus viele Gruppierungen spinnefeind. Ein beliebtes Mittel, um andere Gruppen zu verhöhnen und zu erniedrigen, ist der Klau von Utensilien der Ultras mit deren Emblem.

So geschehen am Freitagabend in Berlin. Regionalligist BFC Dynamo hatte eigentlich mehrere Gründe zum Feiern: Da wäre der 3:2-Auftaktsieg im neuen Jahr. Noch viel mehr aber die Rückkehr des Traditionslogos des BFC, was wenige Tage vor dem Spiel publik wurde.

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Doch spätestens am Samstag war dies für die "Ultras BFC" (kurz "UBFC") Schall und Rauch. Nach eigenen Angaben wurde eine Person, die die Materialien nach dem Spiel verwahren wollte, im Dunkeln überfallen und die Materialien entwendet.

Eine solche Aktion führt gemäß Ehrenkodex zwangsläufig zur Auflösung der Gruppierung, wie auch am Sonntag offiziell geschehen.

Wer jetzt aber denkt, dass sich die Ultras zurückziehen, sieht sich getäuscht. Denn im gleichen Zuge wurde ein Racheakt samt Rückkehr angekündigt. Die Worte des Statements haben es in sich.

BFC-Dynamo-Ultras geben Statement auf Instagram ab

Was hat es mit der Zaunfahne auf sich? Der Ehrenkodex unter Ultras im Video erklärt!

Unter Ultras, Insidern und normalen Fußballfans ist seit Sonntag eine heiße Diskussion entbrannt, wie sinnig oder unsinnig diese Regel ist.

Einige stören sich vor allem daran, dass der Diebstahl auf einer der unfairsten Arten geschah, die man sich vorstellen kann: Alle gegen einen auf dessen Privatgrund.

Und: Der Überfallene soll noch nicht einmal Mitglied des UBFC gewesen sein, sondern ein Mitarbeiter des Fanprojekts.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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