Aufstiegsspiel in Cottbus oder: Wenn Pele Wollitz auf Sandro Wagner trifft

Cottbus - Wenn am Dienstagabend die Entscheidungen über den Auf und Abstieg in der 2. Bundesliga gefallen sind, geht es am Mittwochabend in Cottbus erst richtig rund: Energie mit Coach Claus-Dieter Wollitz (57) trifft auf Unterhachings Sandro Wagner (35).

Für Claus-Dieter Wollitz (57) ist es die dritte Amtszeit in Cottbus. Mit Energie ist er bereits 2018 in die 3. Liga aufgestiegen.
Für Claus-Dieter Wollitz (57) ist es die dritte Amtszeit in Cottbus. Mit Energie ist er bereits 2018 in die 3. Liga aufgestiegen.  © Picture Point / Roger Petzsche

Die Diskussionen um die Teilnahme sind beendet, ab jetzt liegt der Fokus auf dem Sportlichem: Energie Cottbus tritt am Mittwochabend im ersten Aufstiegsspiel zur 3. Liga gegen die SpVgg Unterhaching (Anstoß 20.30 Uhr, MagentaSport und rbb) an.

Doch es ist nicht nur das Duell des Meisters der Regionalliga Nordost gegen den Besten der Regionalliga Bayern. Es ist auch das Aufeinandertreffen zweier polarisierenden Persönlichkeiten an der Seitenlinie.

Auf der Cottbuser Seite der emotionale Claus-Dieter Wollitz, der Energie bereits 2018 in den Aufstiegsspielen gegen Weiche Flensburg (3:2, 0:0) in die 3. Liga führte und bereits 20 Jahre im Trainergeschäft ist.

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Sein Gegenüber ist nicht nur Trainer, sondern auch TV-Analyst und steht überhaupt erst in der zweiten Saison an der Seitenlinie. Sandro Wagner glänzt im Fernsehen mit markigen Sprüchen.

Und vor der Mannschaft? Soll der Trainer-Newcomer sehr sachlich und analytisch sein. Und dürfte damit einen Gegenpol zum oft aufbrausenden Vulkan auf der Cottbuser Trainerbank darstellen.

Energie Cottbus gegen die SpVgg Unterhaching vor 20.000 Zuschauern im Stadion der Freundschaft

Sandro Wagner (35) ist in der zweiten Saison Cheftrainer der Hachinger und überhaupt im Herrenbereich tätig. Nach der Saison wird er die Münchner verlassen.
Sandro Wagner (35) ist in der zweiten Saison Cheftrainer der Hachinger und überhaupt im Herrenbereich tätig. Nach der Saison wird er die Münchner verlassen.  © Johann Medvey/Eibner-Pressefoto/dpa

Doch nicht nur charakterlich unterscheiden sich die beiden Typen, auch im Spielstil ihrer Teams treffen zwei Gegensätze aufeinander. Hier der lauf-intensive und fußballerische Ansatz von Wollitz, da der pragmatische, auf lange Bälle und direkte Duelle konzentrierte Fußball von Wagner.

Die vielen hohen Schläge fanden diese Saison vor allem in Patrick Hobsch 27-mal und Mathias Fetsch 13-mal in der Liga Abnehmer, auf die es aus Cottbuser Sicht gilt aufzupassen.

Bei Energie verteilt sich die Last des Toreschießens auf mehrere Schultern. Auf einen Angreifer müssen de Cottbuser indes verzichten:

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Ausgerechnet der im Winter nachverpflichtete Timmy Thiele (31), der 2017 über die Aufstiegsspiele schon einmal mit Carl Zeiss Jena in die 3. Liga aufgestiegen war, droht mit muskulären Problemen auszufallen. Auf jeden Fall fehlen wird Dennis Slamar (28), der sich eine dumme gelbrote Karte gegen Chemie Leipzig abholte.

Und wer setzt sich nun durch? Während viele Experten die Cottbuser zumindest im Hinspiel dank der 20.000 Fans umfassenden Heimkulisse als Favorit betrachten, sieht Wagner seine Hachinger "im Vorteil".

Da die SpVgg seit einem Monat als Meister feststeht, konnte Wagner lange genug seinen Matchplan ausfeilen. Sein Gegenüber Wollitz wird seine Truppe vor allem emotional abholen wollen. Auch das wird eine entscheidende Frage am Mittwoch sein, welcher Stil sich durchsetzen wird.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / Roger Petzsche, Johann Medvey/Eibner-Pressefoto/dpa

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