Fehlstart mit Pleite und Torhüter-Aus: Cottbus erlebt in Berlin ein Déjà-vu

Berlin/Cottbus - Vorjahresmeister Energie Cottbus hat den Auftakt in die Regionalliga Nordost in den Sand gesetzt und darüber hinaus seinen Torhüter mit einer Kopfverletzung verloren. Erinnerungen an die vergangene Spielzeit werden wach.

Schock zum Start: Für Elias Bethke (20, auf der Trage) geht es nicht weiter, der Cottbus-Torhüter muss nach nur sechs Minuten mit einer Kopfverletzung raus.
Schock zum Start: Für Elias Bethke (20, auf der Trage) geht es nicht weiter, der Cottbus-Torhüter muss nach nur sechs Minuten mit einer Kopfverletzung raus.  © IMAGO / Matthias Koch

Es dauerte nur wenige Minuten, ehe die Chancen auf einen normalen Ligastart für Energie Cottbus Richtung Nullpunkt gesunken waren.

Die Lausitzer bestritten ihren Saisonauftakt bei Underdog Viktoria Berlin und kamen eigentlich mit guten Erinnerungen ins Stadion Lichterfelde: Mit einem unnachahmlichen Finish hatten die Cottbuser im April dieses Jahres sich die Tabellenführung in einem Flutlichtspiel geschnappt.

Doch irgendwie war diesmal alles anders. Bei Tageslicht und sommerlichen Temperaturen zeigte sich die blutjunge Elf der Himmelblauen überraschend forsch und mutig, ging vorne drauf und suchte schnell und direkt den Weg in die Spitze.

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Bereits nach drei Minuten hatte Viktoria zwei gute Abschlusschancen und dann erwischte es auch noch Keeper Elias Bethke (20) beim Herauslaufen am Kopf. Und es ging für die junge Nummer eins von Energie nicht weiter. Nach sechs gespielten Minuten der neuen Saison.

Manch Einer fühlte sich unweigerlich in die vergangene Spielzeit zurückgesetzt, als der damalige Stammkeeper Alexander Sebald (27) im Auftaktspiel gegen Altglienicke schwer verletzt rausmusste.

Ironie des Schicksals: Eben jener Sebald ist inzwischen Cottbus' Nummer zwei und kam nach mehreren Minuten Behandlungspause für Bethke ins Spiel.

Regionalliga Nordost: Energie Cottbus verliert Elias Bethke zum Auftakt, Alexander Sebald muss ran

Mächtig angefressen: Trainer Claus-Dieter Wollitz (58) war mit dem Auftritt seines Teams alles andere als einverstanden.
Mächtig angefressen: Trainer Claus-Dieter Wollitz (58) war mit dem Auftritt seines Teams alles andere als einverstanden.  © Picture Point / Roger Petzsche

Das Spiel wurde nach acht Minuten Unterbrechung fortgesetzt. Doch so richtig stimmig und flüssig wirkte der Auftritt des Vorjahrsmeisters nicht. Hatte es mit der neuen Grundordnung zu tun?

Trainer Pelé Wollitz (58) hatte als Lehre aus den verlorenen Aufstiegsspielen gegen Unterhaching (1:2, 0:2) in der Vorbereitung ein 3-1-4-2 einstudiert, mit Axel Borgmann (29) im zentralen Mittelfeld statt als Linksverteidiger. Doch nicht nur der Energie-Kapitän agierte ungewohnt fahrig.

Und ins sonst so erfolgreiche Kombinationsspiel kamen die Cottbuser nicht - leichtsinnige Fehlpässe, und Abstimmungsprobleme prägten das Spiel. Wollitz stellte um, Energie agierte fortan wieder im gewohnten 4-3-3. Doch auch das brachte nicht den nötigen Rhythmus, wofür Wollitz nach dem Spiel "keine Erklärung hatte".

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Spätestens als Viktoria kurz vor der Pause das 1:0 markierte, dürften sich viele an die 0:2-Auftaktpleite aus dem Vorjahr gegen Altglienicke zurückversetzt gefühlt haben. Oder um es mit Wollitz Worten auszudrücken: "Wir waren zu behäbig und haben immer nur reagiert."

Da Energie trotz einiger guter Chancen vor dem Tor wieder einmal Ladehemmung zeigte, stand unterm Strich stand ein 1:2 aus Sicht der Cottbuser. Und abermals die Erkenntnis, dass die hoch gehandelten Lausitzer Saisonstart nicht können.

Vielleicht kann ein neuer Stürmer Abhilfe schaffen, Co-Trainer Tobias Röder (25) äußerte sich vor dem Spiel vielsagend. Im Cottbuser Umfeld wird seit Tagen über Timo Bornemann (22, zuletzt U23 von Borussia Dortmund) spekuliert.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Roger Petzsche

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