Schweinfurt - Riesenerfolg mit bitterem Beigeschmack! Nach 23 Jahren ist der 1. FC Schweinfurt zurück im Profifußball. Der 2:1-Heimsieg gegen die Würzburger Kickers und der damit verbundene Aufstieg in die 3. Liga wurden allerdings von hässlichen Ausschreitungen überschattet, die fast zum Spielabbruch führten.
In der Schlussphase der Partie brannten mitgereiste Fans aus Würzburg im Gästeblock massenhaft Pyrotechnik ab, zündeten Knallkörper und feuerten sogar Raketen in Richtung der Heimtribüne ab.
Schiedsrichter Markus Pflaum (48) schickte die Spieler zunächst in die Kabine, während Kickers-Sportchef Sebastian Neumann (34) auf die Fans einredete. Das Duell blieb minutenlang unterbrochen.
Als es der Referee nach rund zehn Minuten probieren wollte, flogen erneut Feuerwerkskörper auf den Rasen. Erst im dritten Anlauf gab Pflaum die Partie dann erfolgreich wieder frei, pfiff aber nur wenige Sekunden später bereits endgültig ab.
"Das Verhalten einiger sogenannter Fans der Würzburger Kickers, die in der Schlussphase durch den massiven Einsatz von Pyrotechnik für mehrere Spielunterbrechungen gesorgt hatten, ist beschämend", erklärte der Bayerische Fußball-Verband.
"Dass dabei die Gesundheit von Menschen vorsätzlich gefährdet wird, ist inakzeptabel. Die Vorkommnisse werden sportgerichtlich aufgearbeitet und mit aller Härte der Statuten geahndet. Solche Menschen haben auf unseren Fußballplätzen nichts verloren."
Würzburger Kickers verurteilen Ausschreitungen gegen den 1. FC Schweinfurt
Am Samstagmorgen meldeten sich auch die Würzburger Kickers mit einem Statement und verurteilten die Ausschreitungen seitens der eigenen Anhängerschaft.
"Was sich am gestrigen Abend im Sachs-Stadion abgespielt hat, ist absolut inakzeptabel", so Vorstandsboss André Herber und Vereinspräsident Michael Grieger. "Das Zünden von Böllern und Raketen überschreitet jede Grenze."
Die Verfehlungen stünden außerdem "in krassem Widerspruch" zu den Werten des Klubs aus Franken. Man wolle nun "alle verfügbaren Mittel ausschöpfen, um die Verantwortlichen zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen".
"Was sich im Fanblock abgespielt hat, ist ein Angriff auf die Grundwerte unseres Vereins und den Fußballsport an sich", so die klare Ansage des Regionalligisten.
Der betroffene Ultra-Block stehe bis auf Weiteres unter strenger Beobachtung, der Klub behalte sich auch eine vollständige Schließung des Blocks für kommende Heimspiele vor.