Pokalsieg teuer bezahlt: Köln-Trainer Baumgart schießt gegen den DFB

Köln - Der 1. FC Köln hat sein Weiterkommen im DFB-Pokal teuer bezahlt. Beide Top-Stürmer der Domstädter mussten verletzt ausgewechselt werden. Nach dem Spiel schoss Trainer Steffen Baumgart zudem gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB)!

FC-Trainer Steffen Baumgart (51) musste mit seiner Mannschaft in der ersten Pokalrunde beim VfL Osnabrück lange ums Weiterkommen zittern.
FC-Trainer Steffen Baumgart (51) musste mit seiner Mannschaft in der ersten Pokalrunde beim VfL Osnabrück lange ums Weiterkommen zittern.  © Friso Gentsch/dpa

Was den passionierten Schiebermützen-Träger nach dem Abpfiff trotz des Erfolgs so auf die Palme brachte, war vor allem die Ansetzung der Partie am Montagabend um 20.45 Uhr.

"Ich denke, die Erste und Zweite Liga haben ganz klar gegen Montagsspiele plädiert - aber wir haben am Montag gespielt", schoss der Kult-Trainer in Richtung DFB.

Der BVB habe nicht nur den leichteren Gegner, sondern auch noch zwei Tage mehr Zeit zur Regeneration gehabt, ärgerte sich Baumgart.

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Bereits am Samstag hatte der deutsche Vizemeister den Südwest-Regionalligisten TSV Schott Mainz mühelos mit 6:1 ausgeschaltet.

FC benötigt gegen Zweitliga-Aufsteiger 120 Minuten zum Weiterkommen

Osnabrücks Maxwell Gyamfi (23, l.) und Kölns Sargis Adamyan (30) kämpfen um den Ball.
Osnabrücks Maxwell Gyamfi (23, l.) und Kölns Sargis Adamyan (30) kämpfen um den Ball.  © Friso Gentsch/dpa

Die Domstädter hingegen sind gerade nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Dank eines Doppelschlages in der Verlängerung besiegte der FC den Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück mit 3:1 und zog nur mit größter Mühe in die zweite Runde ein.

Benno Schmitz (28) hatte die Rheinländer in der 43. Minute in Führung gebracht. In der 73. Minute markierte Charalambos Makridis (27) den Ausgleich. Der VfL-Stürmer traf im Nachschuss, nachdem er zuvor einen Elfmeter vergeigt hatte.

Erst in der Extraschicht stellten Neu-Papa Sargis Adamyan (30, 93. Minute) und Abwehrkante Julian Chabot (25, 96.) die Weichen auf Sieg. Zu diesem Zeitpunkt standen zwei Stars schon nicht mehr auf dem Platz: Davie Selke (28) und Mark Uth (31)!

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Letzterer kam im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke erst in der 87. Minute für Luca Waldschmidt (27) in die Partie, musste in der Verlängerung aber vorzeitig wieder raus.

Uth fällt für Bundesliga-Partie in Dortmund aus, Selke fraglich

Kölns Stürmer Davie Selke (28, r.) musste in der 52. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden.
Kölns Stürmer Davie Selke (28, r.) musste in der 52. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden.  © Friso Gentsch/dpa

Die Kölner hatten ihr Wechselkontingent zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschöpft und mussten die Begegnung daher zu Zehnt beenden.

Besonders bitter: Uth hatte bereits die komplette Spielzeit 2022/2023 wegen einer hartnäckigen Schambeinverletzung verpasst. Nun der erneute Rückschlag. In der Bundesliga-Partie am Samstag bei Borussia Dortmund wird er definitiv fehlen.

"Bei Mark können wir klar sagen, dass es für das Wochenende nicht reichen wird", sagte Baumgart nach dem Spiel im Gespräch mit ARD-Moderator Alexander Bommes (47).

Weiter erklärte der FC-Coach: "Es ist etwas, das wir erwartet haben. Wenn du ein Jahr raus bist, musst du dich erst wieder an die Intensität gewöhnen, gerade die Muskulatur." Er hoffe jetzt, dass die Verletzung nicht ganz so schlimm sei.

Bei Sturmkollege Selke ist "Baumi" hingegen vorsichtig optimistisch. "Er hat auch ein Ziehen im Oberschenkel gespürt. Ich hoffe aber, dass er rechtzeitig rausgegangen ist", so der 51-Jährige.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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