Köln - Kölns Stürmer Anthony Modeste (34) schreibt momentan mit seinen Toren die Geschichten des Fußballs, die diesen Sport so wundervoll machen.

Am Samstag beim Spiel gegen den FC Augsburg butterte er den Ball per Elfmeter ins Netz. Sein Tor Nummer 18 in dieser Saison. Wenig später machte er den 19. Treffer auf seinem persönlichen Saison-Nummernkonto.

Für den 1. FC Köln geht es auch dank der extrem starken Saison von Anthony Modeste um den möglichen Einzug in die europäischen Wettbewerbe.

Modeste hat bislang 19 Tore von insgesamt 51 Toren des 1. FC Köln in der laufenden Bundesliga-Saison erzielt.

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Als Stürmer mag das seine Aufgabe sein. Dass er sich zu dieser Spitzenleistung zurückkämpfte, spricht auch für den Typen Modeste.

Seine unglaubliche Rückkehr zum Top-Stürmer beim 1. FC Köln ist eine beeindruckende menschliche Geschichte.

Im Jahr 2007 träumte der Sportler bei OGC Nizza wohl nur vom europäischen Fußball.

Wie weit ihn sein Talent und seine Motivation tatsächlich brachten, konnte er bei seinem damaligen ersten Verein nur erahnen.

Dass er als U21-Nationalspieler der Franzosen in 16 Spielen sechs Tore machte, zeigte aber schon damals sein Potenzial. Nach starken Jahren bei der TSG Hoffenheim ging es für den gebürtigen Franzosen bekanntlich an den Rhein. Seine besten Jahre als Torschütze folgten.

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2017 stand er mit 29 Jahren und im besten Stürmeralter international im Rampenlicht. Zweimal hintereinander war er beim 1. FC Köln der beste Torschütze, Klubs aus aller Welt fragten an.

Der Paukenschlag folgte. Der Mittelstürmer ging nach China!

Sein Rekord-Transfer aus Köln nach China zu Tianjin Quanjian verlief nicht geräuschlos: Modeste wurde vom 1. FC Köln vom Training freigestellt, der Stürmer ging dagegen sogar per Anwalt vor.

Doch der Verein vom Rhein soll etwa 30 Millionen Euro für den Rechtsfuß erhalten haben. Es war der Rekord-Transfer der Geißböcke - man trennte sich offiziell im Guten.

Die Odyssee in China nahm bekanntlich ihre ganz eigene Wendung: Der 1. FC Köln holte Modeste am 17. November 2018 zurück an den Rhein. Mangels Spielpraxis und sportlicher Fitness kam er aber kaum zum Einsatz.

Der Transfer schien sich zunächst als teurer Fehler zu entpuppen.

Immerhin hatten die Kölner ihren ehemaligen Top-Stürmer mit einem Vertrag bis 2023 ausgestattet. In einer ohnehin schwierigen Saison traf den 34-Jährigen ein schwerer persönlicher Schicksalsschlag. Sein Vater starb.

Zurück zu alter Stärke fand Modeste weiter nicht. Er wurde von den Kölner in der Saison 2020/21 sogar an AS Saint-Étienne ausgeliehen. Hier hatte auch sein Vater gespielt. Spielerisch blieb der Stürmer auch hier erfolglos.

Doch in all dieser Zeit kämpfte und trainierte er mental und körperlich an seiner Fitness.

Erst mit Trainer Steffen Baumgart (50) fand er einen Charakter-Coach, der an ihn glaubte, ihn anfeuerte und forderte.

Nach zehn Vereinen, einigen Leihen sowie inzwischen 82 Tore in der Bundesliga steht Anthony Modeste momentan in seinem zweiten Zenit. Der Europapokal ruft.

• 34 Tore: Robert Lewandowski (Bayern München)
• 21 Tore: Erling Haaland (Borussia Dortmund), Patrik Schick (Bayer Leverkusen)
• 19 Tore: Anthony Modeste (1. FC Köln)