Köln - Anthony Modeste (33) erlebt beim 1. FC Köln gerade seinen zweiten Frühling. Allein den Toren (15) des Franzosen ist es zu verdanken, dass die Domstädter mal wieder höhere Tabellenluft schnuppern.

Zuletzt fehlte der 33-Jährige den Geißböcken verletzungsbedingt. Prompt blieb das Team von Coach Steffen Baumgart (50) im Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin (0:1) ohne eigenen Treffer.

Der Vertrag des Stürmers läuft bis 30. Juni 2023, danach hat er einen Anschlussvertrag über fünf Jahre als Trainer. Der 1. FC Köln würde den Kontrakt gern verlängern, allerdings nicht um jeden Preis. Falls es mit der Karriere an der Seitenlinie nichts wird, bleibt "Tony" aber noch ein weiteres Standbein - als Bahnfahrer bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB).

In dieser Funktion ist der Sturmtank nämlich jetzt in einem rund anderthalbminütigen Clip der KVB zu sehen. Getreu dem Motto: "Wer bringt euch heut' zum Fußballfest?" Ist der 33-Jährige darin bei einem ganz "normalen" Arbeitstag im Leben eines Bahnfahrers zu sehen.

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Kommentiert wird das lustige Video in bestem Fußball-Jargon von niemand geringerem als Kommentatoren-Legende Ulli Potofski (69).

Der Tag beginnt für Modeste im Pausenraum, denn die Basis für einen erfolgreichen Arbeitstag ist ein ausgewogenes Frühstück. "Ja, das scheint ihm gut zu schmecken. Und eine gute Vorbereitung ist das A und O für ein perfektes Spiel", posaunt Potofski ins Mikrofon.

Nach einem kräftigen Biss in die Stulle wirft sich der Kölner Kult-Knipser schließlich die KVB-Jacke über. Vorbei an den Gleisen geht es schließlich zum neuen Arbeitsplatz - der Straßenbahn. Natürlich steuert Modeste einen Zug der Linie 1, denn die führt schnurstracks zu seinem Wohnzimmer: dem Rhein-Energie-Stadion.

Unterwegs grüßt der Franzose auch nach bester Tradition seine entgegenkommenden Fahrerkollegen. Woraufhin Potofski zu Recht die rhetorische Frage stellt: "War das etwa Steffen Baumgart?"

Am Stadion angekommen, besinnt sich Modeste dann aber doch wieder auf seine aktuelle berufliche Tätigkeit. Mit geschnürten Stollenschuhen steigt er aus dem Triebfahrzeug und pellt sich aus seiner KVB-Kluft. Und wie sollte es auch anders sein: Unter der Arbeitsjacke trägt die bullige Sturmkante bereits sein FC-Trikot mit der Nummer 27.

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So schreitet er abschließend durch das berühmte Marathon-Tor in Richtung Geißbock-Tempel. Potofski analysiert: "Anthony Modeste geht in die Fankurve und lässt sich zu Recht feiern. Und was muss ich feststellen? Das kann er also auch."

Die Hoffnung, Anthony Modeste würde einige FC-Fans möglicherweise auch am Samstag gegen 1. FSV Mainz 05 ins Stadion fahren, sollte jedoch schnell begraben werden. Der Franzose ist wieder genesen und steht Coach Steffen Baumgart in diesem richtungsweisenden Bundesliga-Heimspiel wieder zur Verfügung.