Mutiger Auftritt bei Ajax: Union Berlin darf weiter vom Achtelfinale träumen!

Amsterdam - Der 1. FC Union Berlin darf nach einem engagierten Auftritt bei Ajax Amsterdam mehr denn je vom Einzug ins Achtelfinale der Europa League träumen. Der Bundesliga-Zweite kam am Donnerstagabend im Zwischenrunden-Hinspiel zu einem 0:0.

Unions Stürmer Sheraldo Becker (M.) boten sich gegen sicher stehende Niederländer nur wenig Räume.
Unions Stürmer Sheraldo Becker (M.) boten sich gegen sicher stehende Niederländer nur wenig Räume.  © Matthias Koch/dpa

Vor 55.585 Zuschauern und Zuschauerinnen steigerte sich das in diesem Jahr ungeschlagene Team von Trainer Urs Fischer mit zunehmender Spielzeit und ließ die Offensive des niederländischen Rekordmeisters über weite Strecken harmlos aussehen.

Die Union-Party hatte weit vor dem Spiel am Dam, dem zentralen Platz der niederländischen Hauptstadt, begonnen.

In der Johan-Cruyff-Arena fieberten rund 2600 Berliner Fans mit, immer wieder wurde Pyrotechnik gezündet. So richtig übertrug sich der Eifer zunächst aber nicht auf den Rasen.

Verhandlungen laufen: Kehrt Union-Star Gosens zurück nach Italien?
1. FC Union Berlin Verhandlungen laufen: Kehrt Union-Star Gosens zurück nach Italien?

Beide Team begannen zwar engagiert, hatten aber Mühe, sich nennenswerte Chancen zu erspielen. Der Schuss Jérôme Roussillon (34.) war die erste halbwegs gute Gelegenheit der Gäste - und ging vorbei.

Die verständliche "Nervosität ablegen", hatte Fischer kurz vor dem Anpfiff bei RTL+ von seinen Spielern gefordert, kurz vor der Pause gelang das. Josip Juranović kam zur nächsten gefährlichen Aktion, Ajax-Torwart Gerónimo Rulli rettete (40.).

Der niederländische Top-Klub, der mit dem noch neuen Trainer John Heitinga vor der Partie schwer einzuschätzen war, war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht in der Partie.

Die mitgereisten Fans von Union Berlin brannten Pyrotechnik ab.
Die mitgereisten Fans von Union Berlin brannten Pyrotechnik ab.  © Matthias Koch/dpa

VAR greift ein und annulliert den Treffer von Morten Thorsby

Danilho Doekhi (l.) hielt die Ajax-Offensive um Steven Bergwijn in Schach.
Danilho Doekhi (l.) hielt die Ajax-Offensive um Steven Bergwijn in Schach.  © Matthias Koch/dpa

Die offensiven Amsterdamer Schlüsselspieler Steven Bergwijn und Dušan Tadić hatten die Bundesliga-Profis in der ersten Halbzeit gut im Griff.

Fischer vertraute fast derselben Startelf, die am vergangenen Samstag im Bundesliga-Topspiel RB Leipzig bezwungen hatte.

Danilho Doekhi und Sheraldo Becker durften ihre Rückkehr zu ihrem einstigen Klub von Beginn an erleben. Für den gesperrten Janik Haberer spielte Morten Thorsby, für Niko Gießelmann Roussillon.

Entfremdung mit der Mannschaft? Bundesliga-Coach wohl am Saisonende weg
1. FC Union Berlin Entfremdung mit der Mannschaft? Bundesliga-Coach wohl am Saisonende weg

Nach dem Wechsel brachte Heitinga den Ex-Bundesliga-Profi Brian Brobbey als weitere Offensivkraft ins Spiel. Die Gastgeber wurden etwas aktiver. Mohammed Kudus traf einen Kopfball aus vielversprechender Position nicht richtig (53.).

Union blieb die gefährlichere Mannschaft. Rulli parierte einen Freistoß von Juranović (56.) und einen Kopfball von Thorsby (57.).

Die vermeintliche Führung durch den Norweger in der 65. Minute wurde wegen eines Handspiels bei der Ballannahme nach Überprüfung durch den Video-Schiedsrichter zurückgenommen - unter erleichtertem Jubel des Amsterdamer Publikums.

In der Schlussphase wurde Ajax wieder etwas stärker, die Fischer-Elf hielt dagegen.

Statistiken zum Playoff-Spiel der Europa League zwischen Ajax Amsterdam und Union Berlin

Ajax Amsterdam - 1. FC Union Berlin 0:0

Ajax Amsterdam: Rulli - Rensch, Timber, Bassey, Wijndal (46. Brobbey) - Kudus, E. Alvarez, Taylor - Berghuis, Tadic, Bergwijn (75. Klaassen)

1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Juranovic, Khedira, Roussillon (90. Gießelmann) - Thorsby, Laidouni - S. Becker (82. S. Michel), K. Behrens (70. Siebatcheu)

Schiedsrichter: Halil Umut Meler (Türkei)

Zuschauer: 55.585 (ausverkauft)

Gelbe Karten: - / Khedira (2), Doekhi (1)

Titelfoto: Matthias Koch/dpa

Mehr zum Thema 1. FC Union Berlin: