Keine Entschuldigung nach Feuerzeug-Skandal? Jetzt wehrt sich Union!
Berlin - Keine normale Woche für Union Berlin! Das vorerst letzte Spiel des Jahres steht weiterhin ganz im Zeichen des Feuerzeug-Skandals. Nach einem Kopftreffer gegen Bochums Gästekeeper Patrick Drewes (31) musste das Spiel in der Nachspielzeit für fast 30 Minuten unterbrochen werden.

Der VfL kämpft seitdem am grünen Tisch für wichtige drei Punkte, auch Union hat seine Hausaufgaben erledigt. Alle Unterlagen sind fristgerecht eingereicht. Jetzt heißt es Abwarten, das Nachspiel aber dauert weiter an.
Die Bochumer vermissten beispielsweise eine Entschuldigung an Patrick Drewes. Auch über die sozialen Kanäle äußerte sich der Kult-Klub nicht, lässt die Kritik aber nicht auf sich sitzen.
Union kontert: "Wir haben am Sonnabend direkt, unmittelbar und auf absolut eindeutige Weise zum Ausdruck gebracht, dass das absolut inakzeptabel ist. Dass es keine Entschuldigung dafür gibt, dass so etwas passiert. Wir können uns aber nicht für jemanden entschuldigen, der etwas anderes tut", so Pressesprecher Christian Arbeit auf der Pressekonferenz.
"Wir haben mehr als deutlich gemacht, was wir davon halten: Es ist absolut inakzeptabel. Es sollte in keinem Fußballstadion vorkommen - auch nicht in unserem."
Schon unmittelbar nach dem Feuerzeug-Wurf hatte sich Bochum-Boss Ilja Kaenzig (51), ohne Namen zu nennen, über das Verhalten in den Katakomben beschwert. Doch auch das wollte der Klubsprecher so nicht stehen lassen.

DFB-Gericht entscheidet Anfang 2025 über Bochumer Einspruch

"Ich glaube, alle Menschen, die ich an dem Abend hier in der Mixed Zone, im Spielertunnel oder auf dem Feld getroffen habe, waren komplett frustriert und wütend. Jeder war auf jeden sauer. Und es sind an dem Abend mit Sicherheit jede Menge Worte gefallen, für die sich irgendwer bei irgendwem entschuldigen könnte, müsste, sollte – vielleicht in alle Richtungen", so Arbeit.
"Alle wissen, dass es eine extrem aufgeheizte Situation war. Ich glaube, es ist für alle in Ordnung so, wie wir auseinandergegangen sind."
Der Ball liegt jetzt ohnehin beim DFB-Sportgericht. Eine Entscheidung wird aber erst im neuen Jahr fallen. Die mündliche Verhandlung findet am 9. Januar (13.30 Uhr) am DFB-Campus in Frankfurt statt, teilte der DFB mit.
Währenddessen hat Bo Svensson (45) die schwere Aufgabe, den Fokus wieder auf das Sportliche zu richten. Und da hat Union genug Baustellen. Die Eisernen warten nun schon seit acht Spielen auf einen Sieg, Werder Bremen wiederum spielt eine passable Saison.
In den Hinterköpfen ist der Bundesliga-Skandal zumindest nicht mehr. "Wir haben es nicht mehr in der Hand. Wir werden sehen, was dabei rauskommt. Der volle Fokus liegt auf Bremen. Wir wollen das letzte Spiel nutzen, um die bestmögliche Leistung zu zeigen", sagte Svensson.
Gutes Omen: Werder ist so etwas wie ein Lieblingsgegner. Von den letzten sieben Spielen gegen Bremen gewann Union sechs.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa