Union-Berlin-Blog: Der siebte Sieg soll gegen BMG her!

Berlin - Eisern: In einer Personal-Union aus drei waschechten Berliner Fußball-Fan-Originalen gibt es bei TAG24 den Union-Berlin-Blog.

Christian Beeck, Jürgen Heinemann und Tobias Saalfeld.
Christian Beeck, Jürgen Heinemann und Tobias Saalfeld.  © Archiv

Die Autoren:

Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der Siebzigerjahre Unioner und als Betriebswirt seit über 30 Jahren im Vertrieb tätig. Er ist verheiratet und hat ein erwachsenes Kind. Icke lebt heute in Grünheide und schreibt hier als Gründer des Blogs.

Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit über 40 Jahren Unioner, er arbeitet als Freischaffender für Bühne, Funk und Fernsehen, auch dort schreibt er.

Herbe Klatsche für Union Berlin: FC Bayern zerlegt Eiserne in der Alten Försterei
1. FC Union Berlin Herbe Klatsche für Union Berlin: FC Bayern zerlegt Eiserne in der Alten Försterei

Beecke (Christian Beeck), Ex-Bundesliga-Spieler (Hansa, Cottbus), Ex-Union-Manager, 21 Länderspiele für DDR-Junioren, stammt aus dem eigenen Nachwuchs von Union. Beecke hat 2 Kinder. In unserem Union-Blog fungiert Beecke als Berater.

24. April: Der siebte Sieg soll gegen BMG her!

Gegen Borussia Mönchengladbach hoffen die Fans von Union Berlin auf drei Punkte.
Gegen Borussia Mönchengladbach hoffen die Fans von Union Berlin auf drei Punkte.  © Andreas Gora/dpa

Icke: Nun gilt es, am Sonntag um 15.30 Uhr in Gladbach etwas Zählbares zu holen. Bayern ist erledigt. Und wir schauen nach vorn. Und so schlecht sieht unsere Bilanz dort gar nicht aus.

Von insgesamt neun Bundesligaspielen gegen BMG haben die Gladbacher gerade mal ein Spiel gewonnen. Wir dagegen waren sechs Mal der Sieger. Zwei Unentschieden ergänzen diese Statistik.

Man nennt das Lieblingsgegner. Dorthin also mit breiter Brust und Hoffnung auf Punkte zu fahren, macht absolut Sinn. Jeder denkt, Gladbach ist durch und sicher. Nee nee, die haben auch nur zwei Punkte mehr auf dem Konto. Ergo könnten wir BMG bei einem Sieg schon einmal hinter uns lassen.

Warum Union Berlin trotz fieser Pleite gegen FC Bayern noch Glück hat
1. FC Union Berlin Warum Union Berlin trotz fieser Pleite gegen FC Bayern noch Glück hat

Interessant wird es sein, zu sehen, was sich Unions Trainer Bjelica einfallen lässt. Die Viererkette, wie kurz beim Bayernspiel versucht, wird er im Abstiegskampf nicht mehr wählen. Ganz sicher!

Alle hoffen, dass Khedira wieder spielen kann. Der Sechser ist für uns enorm wichtig. Schäfer wird wohl neben Khedira (oder Tousart) mehr defensiv spielen und auf die Acht rücken. Für Volland wird wahrscheinlich ein schneller Spieler wie Vertessen reinkommen. Dann bleibt nur noch die Frage, wer spielt rechts? Trimmel oder Juranovic? Die Frage auf der linken Außenbahn regelt sich von allein, weil Roussillon immer noch verletzt ist.

Das würde dann folgende Startelf ergeben: Rönnow – Doekhi, Vogt, Leite – Trimmel (Juranovic), Khedira (Tousart), Schäfer, Gosens – Aaronson – Hollerbach, Vertessen.

Gladbach hatte letztes Wochenende in der Nachspielzeit in Hoppenheim 3:4 verloren. Zugegeben sehr unglücklich und sehr spät. Hack erzielte dabei drei Treffer. Auf ihn müssen wir schon ein Auge haben. Honorat und Kone, die zwei besten Gladbacher Mittelfeldspieler und Säulen der Mannschaft, fehlten bei der Betriebssportgemeinschaft aus Hoppenheim. Sie sollen wohl gegen uns wieder im Kader stehen. Es ist gut möglich, dass wenigstens einer der beiden Spieler aufläuft.

Umso mehr gilt es, wachsam zu agieren. Unser Leihspieler Jordan ist verletzt und wird nicht spielen. Dafür aber Ex-Unioner Friedrich, der sich zuletzt einen Stammplatz gesichert hat. Ein kleines Fragezeichen steht auch noch hinter Stammkeeper Omlin. Der Schweizer Nationalkeeper hat Oberschenkelprobleme. Er wurde aber letzte Woche ganz hervorragend von Nicolas vertreten. Der spielte in unserer ersten Bundesligasaison - 2019/2020 als dritter Torwart bei Union.

Volle Konzentration nur auf das Spiel und eisernes Daumen drücken … auf drei Punkte und ein gutes und überzeugendes Spiel! Gewinnen wir es, so sind wir viele Sorgen los …

23. April: Nu macht aber mal n' Punkt!

Gegen konzentrierte Bayern war für die Eisernen nichts zu holen, jetzt gilt es, im Abstiegskampf gegen die direkte Konkurrenz zu punkten.
Gegen konzentrierte Bayern war für die Eisernen nichts zu holen, jetzt gilt es, im Abstiegskampf gegen die direkte Konkurrenz zu punkten.  © Andreas Gora/dpa

Unionfux: Auch, wenn wir nur haarscharf an der höchsten Heimniederlage in der Bundesliga vorbeigeschrammt sind - gegen die Bayern kann man immer noch verlieren und leider auch in dieser Höhe, denn im Grunde können die sich nur selbst schlagen und den Gefallen haben sie uns nicht getan.

Dass die drei Gegentore in der zweiten Hälfte aussehen wie im verdammten Training tut natürlich weh, sind aber im Wesentlichen nebensächlich, denn sie waren Resultat von zwanzig schwachen Minuten. Im Grunde war die Messe schon nach Müllers technisch gekonntem Treffer, den sich unsere Stürmer gern in Dauerschleife ansehen können, gelesen, da werden dann die Füße schwer. Aber am Ende sind wir nicht völlig abgeschlachtet worden und machen gar noch den Ehrentreffer, bei dem Vertessen abermals zeigt, warum er in die Startelf gehört.

Wir verlieren, wie eigentlich erwartet, gegen eine der stärksten Mannschaften des Tableaus, da darf man nicht lange hadern und sich beeindrucken lassen, denn nun kommen im großen Finale vier Gegner, die allesamt machbar sind - hier muss gepunktet werden, ohne Wenn und Aber, aber nicht mit Weltuntergangsstimmung und Selbstzerfleischung im Hinterkopf, denn die sind in unserer Situation wenig hilfreich.

Ja, die Saison ist verkorkst, nicht zuletzt, weil es eine Saison ohne Sturm ist, aber sie kann noch ein gutes Ende nehmen. Und dafür braucht man Konzentration, einen kühlen Kopf und Willen. Spiele gegen Dortmund, Leverkusen, Bayern, Leipzig sind pillepalle, unwichtig. Natürlich gab es Zeiten, da haben wir auch diesen Mannschaften Paroli bieten können, aber nicht in dieser Spielzeit, da lief einfach zu wenig zusammen, da fehlten zu oft die entscheidenden Prozente, um die gewaltige individuelle Klasse dieser Mannschaften auszugleichen.

Es geht eben diesmal nicht um Wunder, sondern vordringlich um Machbares. Denn in dieser Saison spielen wir in den letzten Spielen dreimal gegen Mitbewerber und die kann man, die muss man sogar schlagen, die sind auf Augenhöhe, da muss man da sein. Lieber drei Punkte gegen Bochum als einen gegen die Bayern, da sollte man ganz pragmatisch sein. Und auch Trainer Nenad Bjelica muss noch lernfähig sein: Ein Robin Knoche ist eine Waffe, wenn es darum geht, einen Rückstand zu vermeiden oder einen Vorsprung ins Ziel zu bringen - ihn vollkommen zu ignorieren ist einfach unnötig. Und kann Bedia wirklich harmloser als Kaufmann sein? Auch Juranovic kann einiges, was bei uns kaum jemand kann, jetzt ist die Zeit, das zu zeigen, Vertessen hab ich schon genannt.

Denn es darf jetzt nicht nur wacker mitgespielt werden, sondern der jeweilige Gegner muss jetzt ganz klar spüren: Hier ist eine Truppe, die gewinnen will. Und wenn jeder nur ansatzweise seine Möglichkeiten auf den Platz bringt, ist das eigentlich auch kein Problem. Wenn meine Mutter mit mir rumdiskutierte, sagte sie, wenn es ihr zu bunt wurde: "Nu mach aber mal n' Punkt!“ Und das möchte ich unserer Mannschaft zurufen, denn genau das ist in Gladbach das unbedingte Mindestziel: Nu macht aber mal n' Punkt! Damit die schlechteste Spielzeit unserer Bundesligageschichte trotz allem noch ein gutes Ende findet. Und ich will keine Ausreden mehr hören - nur Taten sehen. Punkt. Punkt. Und nochmals Punkt.

21. April: Wo sind die Kämpfer-Gene?

Christopher Trimmel (37) spielt den Ball.
Christopher Trimmel (37) spielt den Ball.  © Andreas Gora/dpa

Icke: Marlene Dietrich sang in ihrem wohl bekanntesten Song "wo sind sie geblieben". Damit meinte sie Blumen. Ich meine diese seit Jahrzehnten bekannten Kämpfer-Gene an der Wuhlheide. Keine einzige gelbe Karte für die Unioner sagt schon alles aus. Ein Spork, ein Schwanke, ein Hendel und ein Andrich würden sich verwundert die Augen reiben. In dem Team 2024 findet sich eben keiner, der ein "Zeichen" setzt. Ein 1:5 ist ein nicht zu akzeptierendes Resultat an der Försterei. Schon gar nicht, wenn keiner in der Lage zu sein scheint, mal ordentlich dazwischen zu langen. OK, Rani Khedira hatte einen Trainingsrückstand und fehlte. Aber das kann nicht allein die Erklärung für diesen „braven“ Fußball sein. Der zugegeben – in der 1. Halbzeit auch noch ganz ordentlich aussah. Sprich Union hatte auch Chancen in Führung zu gehen. Aber immer und immer wieder wird selbst die beste Chance nicht konzentriert zu Ende geführt.

Wie wertvoll ein Becker und ein Behrens waren, wird uns aktuell vor Augen geführt. Behrens traf nur zu Saisonstart. Aber er schaffte lichterlohe Momente im gegnerischen Strafraum, allein durch seine körperliche Präsenz. Und über Becker brauchen wir ja gar nicht reden. Seine Sprints und die Fähigkeit auch ungenaue Zuspiele zu sichern – die fehlen schmerzvoll. Bei einer der nächsten Gelegenheiten frage ich bei Union mal nach, warum Bedia verpflichtet wurde.

Die Halbzeit eins war aus Union-Sicht noch ganz ordentlich. Man kreierte Chancen und spielte teilweise sogar ganz ordentlich mit. Sprich, man konnte Hoffnung haben. Das änderte sich in Halbzeit zwei. Spätestens Thomas Müller mit seinem 3:0 machte den Deckel drauf. Wir gaben auf. Waren nicht mehr nah am Mann. Na gut, mal kräftig dagegen zu halten, versäumten wir schon in der ersten Halbzeit. Alle Messen waren gesungen.

Erstaunlich waren wieder einmal die Ultras von Union. Wie man bei einem Spielstand von 0:5 noch lauthals „Union“ schreien kann, wird mir ein Rätsel bleiben. Ich kann das nicht. Sie konnten es. Die Mannschaft - in Form von Vertessen – dankte es ihnen mit dem Anschlusstreffer.

Nun wird es eng bei Union. Zwar sind Köln und Darmstadt schon fast abgestiegen, aber es geht ja noch um den Religationsplatz 16. Gegen Bochum und Köln spielen wir noch. Da müssen einfach 6 Punkte her. Basta! Union, Mainz und Bochum kämpfen darum, nicht auf Platz 16 zu landen. Wobei Bochum 2 Punkte weniger hat als Union. Wo Mainz landet, entscheidet sich heute Abend, wenn sie in Freiburg antreten. Bisher haben sie 3 Punkte weniger als wir. Eisernes Daumen drücken - diesmal für Freiburg…

18. April: Ouvertüre gegen die Bayern

Im Heimspiel gegen die Bayern darf sich Union keine Abwehrpatzer leisten.
Im Heimspiel gegen die Bayern darf sich Union keine Abwehrpatzer leisten.  © Sven Hoppe/dpa

Unionfux: Da ist er wieder, der Abstiegskampf, ein Gefühl, was viele der jüngeren Unioner gar nicht kennen, es ist ewig her, dass wir in die Alte Försterei gingen, "Wir brauchen die Punkte!" murmelten und nervös auf die Mitbewerber schielten. Im Horror-Herbst hatten wir zwar schon einen grauenvollen Vorgeschmack, aber da war die Saison auch noch lang. Jetzt sind es nur noch fünf Spieltage und die Luft, die wir uns zwischenzeitlich verschafft haben, ist wieder verdammt dünn geworden.

Gut, direkt absteigen werden wir wohl eher nicht, aber der Relegationsplatz droht und nicht nur ich könnte sehr gut auf diese Saisonzugabe verzichten. Das Spiel am Samstag gegen die Bayern ist da sicher noch keine Vorentscheidung, es wird wohl eher auf die letzten vier Partien ankommen, aus denen wir sechs bis sieben Punkte holen sollten. Aber natürlich kann die Mannschaft gern den Bayern ein bis drei Punkte abknöpfen, dass das geht, haben die Bochumer und Heidenheimer unlängst ja bewiesen.

Für die Münchner ist die Bundesligasaison gelaufen, dafür haben sie in der Champions League noch alle Chancen: Sie stehen nach einem 1:0 gegen Arsenal nämlich im Halbfinale gegen Real Madrid. So gibt es also noch eine Chance, die verkorkste Spielzeit einigermaßen zu retten. Nichtsdestotrotz ist und bleibt es eine Herkulesaufgabe, da spielt eben eine Millionentruppe gegen eine Zigmillionentruppe mit hohem individuellen Können, die an guten Tagen nach wie vor europäische Spitze darstellt, wenn auch davon in jüngster Zeit eher wenig zu sehen war. Mitspielen ist also abermals nicht, es wird darauf ankommen, wie sicher wir hinten stehen - und vor allem, wie wir die wenigen Gelegenheiten im Konter nutzen.

Ich weiß zwar auch nicht, wie der derzeit harmloseste Sturm der Liga jetzt die große Angriffswucht entwickeln will - aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Auf jeden Fall würde ich Hollerbach und Vertessen (wenn er denn wieder fit ist) in die Startformation stellen, Kaufmann ist da einfach zu statisch und trotz seiner Größe leider auch alles andere als ein Kopfballungeheuer, wie wir in den letzten Spielen immer wieder sehen mussten. Leider haben wir zur Unzeit zu viele verletzte beziehungsweise angeschlagene Akteure, ob Juranovic und Roussillon, Gosens und Khedira und eben Vertessen: Fünf potentielle Stammspieler sind angeschlagen - mal sehen, wer es bis Samstag Abend schafft. Zurückkehren sollte auf jeden Fall Tousart, dessen Kampfgeist und Laufstärke gegen die Bayern allemal gefragt sein dürfte. Denn dagegenhalten müssen wir mit voller Wucht, das mag die Startruppe aus München ja nicht so. Mal sehen, was dann so geht.

Für mich sind diese letzten fünf Saisonspiele eine Wundertüte, ich bin nicht ohne Optimismus, wir haben alles noch in der eigenen Hand und wir haben immerhin drei Heimspiele. Aber es muss wieder eine deutliche Steigerung her - und niemand hätte was dagegen, wenn wir die schon an diesem Samstag konstatieren könnten. Sich am eigenen Schopf wieder rausziehen aus der kleinen Talsohle: Die Ouvertüre zum Saisonendspurt steigt gegen die Bayern in einer voraussichtlich nasskalten (acht Grad!), nichtsdestotrotz brodelnden Alten Försterei!

14. April: Wir gewinnen das Spiel für Augsburg

Union Berlins Rani Khedira (30, l.) und Danilho Doekhi (25, r.) bedanken sich nach dem Spiel bei den Fans für die Unterstützung. Zufrieden waren sie nicht.
Union Berlins Rani Khedira (30, l.) und Danilho Doekhi (25, r.) bedanken sich nach dem Spiel bei den Fans für die Unterstützung. Zufrieden waren sie nicht.  © Tom Weller/dpa

Icke: Diese Auswärtsfahrt nach Augsburg hätten wir uns sparen können. Wie eigentlich immer gegen diesen Gegner.

Aber Obacht, was war in der ersten Halbzeit zu sehen? Eine überlegende Union-Mannschaft, die das Spiel bis zum Strafraum der Augsburger gut kontrollierte und in der eigenen Abwehr perfekt stand.

Die Augsburger hatten in den ersten 45 Minuten nicht eine wirklich gute Chance. Das spricht für unsere Abwehr. Und die Offensive? Schäfer begann auf der linken Außenbahn und wirbelte los wie die Feuerwehr. Hatte dabei mehrere gute Szenen. Da durfte man noch hoffen, dass wir dort Punkte mitnehmen, so gut sah das aus.

Auch Aaronson hatte gefällige Dribblings im Repertoire. Allerdings wirbelte er sich auch des Öfteren am dritten oder vierten Gegenspieler fest. Und da auch Hollerbach sehr agil war, hatten wir die Platzhoheit. Nur war das leider brotlose Kunst. Im Strafraum war unser Latein am Ende und Augsburg stand im eigenen 16er sehr sicher. Vor allem hatten sie dort auch die Kopfballhoheit. Unser Mittelstürmer Kaufmann war immens fleißig, konnte sich aber nie wirklich durchsetzen.

Dann wurde die zweite Halbzeit angepfiffen und Leite spielte rückwärts und unbedrängt das Spielgerät in den Lauf von Tietz. Der sagte Dankeschön und netzte ein. Und wir? Schauten uns bedröppelt an. Ein Konzentrationsfehler der Marke "Katastrophe". Mit der Führung im Rücken wurde Augsburg zumindest gleichwertig. Das sie aber hinten weiter enorm stabil blieben, blieb unser Spiel immer wieder am Strafraum hängen. Halbflanken aus dem Feld helfen eben nur, wenn ich im Strafraum Spieler habe, die sich durchsetzen können. Die haben wir aber nicht.

Und wenn wir dann doch einmal eine gute Idee hatten, war da der gebürtige Berliner Uduokhai, der alles wegräumte. Schlussendlich machte der eingewechselte Ex-Unioner Michel den Deckel drauf. Entstanden aus einer feinen Direkt-Kombination, wobei natürlich wieder ein Berliner (Kral) schlief.

Summa Summarum … wie eigentlich immer … spielten Rönnow, Vogt und Doekhi sehr stark. Selbst unser Aufbauspiel im Mittelfeld (Khedira, Schäfer, Aaronson, Trimmel) erzeugte mit 53% mehr Ballbesitz. Wenn wir jetzt auch noch Stürmer hätten, die wissen wie es geht …

Unsere Punkte zum letztendlichen Klassenerhalt werden wir nicht nächste Woche gegen Bayern holen. Wahrscheinlich auch nicht den Spieltag darauf in und gegen BMG. Aber die letzten drei Spiele sind zum Punkte holen prädestiniert. Wir spielen erst zu Hause gegen Bochum, dann in Köln und am letzten Spieltag zu Hause gegen Freiburg. Absteigen werden wir nicht. Eisern

13. April: Außer Rönnow ...

Union Berlins Torwart Frederik Rönnow (31, r.) ist nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.
Union Berlins Torwart Frederik Rönnow (31, r.) ist nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.  © Tom Weller/dpa

Unionfux: Machen wir uns nichts vor: Das Spiel gegen höchst durchschnittliche Augsburger ist unsererseits in Hälfte eins noch erträglich und im Grunde ganz okay, auch wenn unsere Torchancen wieder nicht genutzt werden.

Die beste hat eigentlich Kral nach Flanke von Kaufmann, aber was in Hälfte zwei abgeht, das ist eigentlich nicht bundesligatauglich. Wir spielen die Augsburger stark, durch den unsäglichen Fehlpass von Leite auf Rönnow (endlich bringt unser Hintenrumgespiele mal was, nur leider nicht uns), der für Augsburgs Tietz eine leichte Übung ist und schon liegen wir hinten.

Und wir können, bei allem Bemühen, weiterhin keinen Druck aufbauen, fangen uns noch das zweite Tor durch ausgerechnet Michel (so schließt man ab!) und das war’s dann - wobei man ja sagen muss, dass Augsburg eher das dritte Tor macht als wir das erste, denen genügt eine mittelmäßige Leistung zu einem ungefährdeten und im Endeffekt auch verdienten Heimsieg.

Unsererseits ist das einfach zu wenig, wir sind, schon die gesamte Spielzeit, eine Mannschaft ohne Offensive. Rechnet man mal die zwei ersten Saisonspiele mit acht Treffern ab, dann machen wir siebzehn Tore in siebenundzwanzig Punktspielen, das sind gerundet 0,63 Tore pro Spiel, damit kann man einfach nichts bekennen. Schwache Standards, kaum Schüsse aus der zweiten Reihe, in der Luft weitgehend harmlos, Torgefahr geht ohnehin nur von wenigen Spielern aus, gelungene Aktionen sind an einer Hand abzuzählen - und das seit gefühlten Ewigkeiten.

Und wenn dann auch noch die Abwehr dermaßen patzt, was will man dann holen? So kann man kein Spiel gewinnen, diese Rechnung ist nun wirklich einfach. Da kommt bestenfalls mal ein Kampfpunkt rum, aber reicht das denn? Wohl kaum.

In den letzten sechs Spielen erzielen wir fünfmal kein Tor und da ist, offen gesagt, kaum Pech dabei. Auch heute hätte der Gegner im Wesentlichen ohne Keeper spielen können, so wie schon Leverkusen und Dortmund, Frankfurt und Stuttgart … Sollten wir das nicht in den verbleibenden fünf Spielen ändern, dann … - aber daran wage ich jetzt gar nicht zu denken.

Lediglich die Leistung von Frederik Rönnow ist ohne jeglichen Tadel, vom Rest erreicht, wieder mal, kaum Normalform, ich spare mir eine Einzelkritik, denn die würde böse ausfallen, zum Schönreden fehlt einfach die Substanz.

Nicht missverstehen: noch haben wir den Klassenerhalt in der eigenen Hand, nur dann muss mal ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Ich weiß, das sagt sich so leicht, doch ein bisschen Fußball muss schon dabei sein, wenn man weiterhin Bundesliga spielen will. Gerne auch ein bisschen mehr.

11. April: Mach's gut, Micha Parensen!

Michael Parensen (37) hat Union Berlin überraschend nach mehr als fünfzehn Jahren als Spieler und Funktionär verlassen.
Michael Parensen (37) hat Union Berlin überraschend nach mehr als fünfzehn Jahren als Spieler und Funktionär verlassen.  © Tom Weller/dpa

Unionfux: Wenn jemand wie Michael Parensen den Verein verlässt, nach insgesamt über fünfzehn Jahren als Spieler und Funktionär, dann ist das Wann und Wie zwangsläufig immer von Interesse. Und so doof sind die Jungs und Mädels in unserem Verein nicht, dass sie die Gepflogenheiten nicht kennen würden: Da geht einer plötzlich und sofort, relativ kurz vorm Saisonende und er kommt dabei nicht selbst zu Wort - da müssen die Spekulationen natürlich ins Kraut schießen. In aller Freundschaft hat man sich da eher nicht getrennt, da braucht man kein Hellseher zu sein.

Nur, woran es nun genau gelegen hat, das werden wir wahrscheinlich nicht erfahren, obwohl man davon ausgehen kann, dass ihm die Führungsrolle (noch) nicht zugetraut wurde, unabhängig davon, ob Oliver Ruhnert weitermacht oder nicht - und Parensen wird das enttäuscht haben, möglicherweise gab es lose Zusagen, die die eine Seite ernsthafter genommen hat als die andere Seite…

So oder so ähnlich könnte es gewesen sein, diese Spekulation halte ich für legitim und die Informationspolitik unseres Vereins weiterhin für leicht hysterisch, nicht umsonst ist die Bezeichnung "nordkoreanisch" dafür schon sprichwörtlich - aber ganz davon abgesehen: Alles Gute und besten Dank, Micha Parensen, schade, dass es vorbei ist, ja, und wir sind natürlich gespannt, wo du deine Karriere fortsetzen wirst.

Langsam kommen die ersten Transfergerüchte auf, was zum Beispiel an Keven Schlotterbeck und Kevin Stöger dran ist, wird man sehen. Und kaum hat Brenden Aaronson endlich ein paar ordentliche Spiele abgeliefert, wird hier und da schon darüber nachgedacht, ob er uns mehr oder weniger als zehn Millionen Ablöse kosten könnte … Zu früh, sage ich - nicht zuletzt, weil ja bei allen Beteiligten nicht nur die zukünftige Ligenzugehörigkeit eine entscheidende Rolle spielen dürfte. Würde mich nicht wundern, wenn es weder der eine noch der andere und schon gar nicht der dritte werden dürfte … Und jeder weitere Name ist, zumindest momentan, ebenso spekulativ wie aus diesem Grunde uninteressant. Ohnehin muss ja erstmal klar sein, wer geht und damit Geld in die Kassen spült und Kaderplätze freimacht. Ab Mitte Mai ist dafür noch alle Zeit der Welt.

Zuerst fährt man mal nach Augsburg, das ist sowas wie ein Angstgegner für uns, denn dort haben wir noch nie mehr als einen Punkt mitnehmen können. Grund genug, Zeit genug, das mal zu ändern und unsere wiedererstarkte, beinahe unüberwindbare Abwehr sollte der Grundstein dafür sein. Und irgendwann muss unser Sturm ja an Effektivität zulegen, weniger geht ja eigentlich kaum noch: Zwei Treffer in den letzten fünf Spielen sind doch sehr übersichtlich. Da muss sich Nenad Bjelica fraglos was einfallen lassen, unsere Harmlosigkeit ist erschütternd, zu wenige Torchancen werden erarbeitet und die dann auch noch vergeben.

Ersetzt werden müssen auf jeden Fall die gesperrten Tousart und Gosens, wahrscheinlich werden in diesem Fall Kral und Roussillon oder eventuell Juranovic (ist eigentlich nicht seine Seite, kann er aber trotzdem) als Ersatz einspringen. Ein Sieg oder doch wenigstens ein Punktgewinn sind, angesichts der Tabellensituation, schon beinahe ein Muss, aber das weiß auch die Mannschaft. Ergo: Das wird ein spannender Freitagabend, mit hoffentlich dem besseren Ende für uns. Eisern!

9. April: Erst den Augsburgern die Punkte klauen und dann Beljo mitnehmen

Im Hinspiel haben sich Union Berlin und Augsburg im vergangenen November mit einem Unentschieden in der Alten Försterei getrennt.
Im Hinspiel haben sich Union Berlin und Augsburg im vergangenen November mit einem Unentschieden in der Alten Försterei getrennt.  © Andreas Gora/dpa

Icke: Am Freitagabend eröffnen wir um 20.30 Uhr in Augsburg den nächsten Bundesliga-Spieltag. Augsburg war noch nie so richtig unser Ding. Die liegen uns nicht. Und sie stehen blendend da. Platz sieben belegen sie aktuell und der würde bei einem Leverkusener Pokalsieg auch das internationale Geschäft bedeuten.

Ich hoffe, dass Bjelica auch einmal zeigt, dass er Dinge, wenn sie offensichtlich sind, auch ändert. Offensichtlich ist, dass Hollerbach, immer wenn er eingewechselt wir, Schwung in unsere Reihen bringt. Das schreit regelrecht nach einem Startelfplatz für ihn. Weichen müsste dafür wohl der aktuell glücklose Vertessen. Aaronson und Schäfer werden bleiben. Beide sind in einer guten Form. Und Bedia hätte sich dann auch einmal einen 30-Minuten-Einsatz verdient. Auch der immer eingewechselte Kaufmann kickt derzeit glücklos.

Apropos, suboptimal war auch der Zeitpunkt der Verkündung des Abschieds von Parensen. Wie eigentlich immer, arbeitet unsere Abteilung "Nordkorea" fehlerfrei. Es wird spekuliert, dass sich die Balken biegen. Keiner weiß, warum "Pare" geht. Wir wollen uns an den Spekulationen nicht beteiligen und ihm lieber alles Gute für seine Zukunft wünschen und Danke sagen - für eine gefühlte Ewigkeit in unseren Reihen.

Jetzt im April beginnt die ganz heiße Phase für Neuverpflichtungen der kommenden Saison. Freiburg holt Sturmtalent und Sprint-As Dinkci, Wolfsburg Herthas international umworbenes Megatalent Bence Dardai. Bremen verpflichtete bereits Ösi-Nationalspieler Grüll und Zwei-Meter-Stürmer Woltemade wechselt nach Stuttgart. Bei uns herrscht dagegen noch Verkündungsflaute.

Kemlein - so viel steht fest - kommt von seiner Leihe zurück und wird sicherlich eine echte Chance bei uns bekommen. Er hat bei St. Pauli gut gespielt. Kevin Schlotterbeck wird gemunkelt. Da würde ich gar nicht überlegen und sofort ja sagen. Er war bei uns ein Stabilisator und würde es wieder sein. Der griechische Mittelstürmer Tzolis wird uns auch angedichtet. Seine Tor-Quoten beim Düsseldorfer Leihverein sind beeindruckend. Da er aber in England noch zwei Jahre Vertrag hat, wird er kein Schnäppchen werden. Und mit 1,79 Meter ist er nicht der große Center, den wir eigentlich suchen. Linksaußen Orsic wird ebenfalls getuschelt. Allerdings ist er weder ablösefrei, noch mit 31 Jahren einer für die Zukunft. Der Spieler war einmal eine "Bombe", bis ihn etliche Verletzungen zurückwarfen. Und auch Kevin Stöger wird immer noch heiß gehandelt. Er ist nicht mehr der Jüngste, aber ein Spielmacher, wie er uns fehlt. Bei ihm können wir nicht viel falsch machen. Kevin Schlotterbeck und Stöger halte ich für sehr realistisch. Neben Kemlein natürlich. Alle andere beinhalten auch Fragezeichen, ob sie uns auch wirklich weiterhelfen.

Ich hörte, wir sollen nach Kroatien ganz gute Drähte besitzen. Bruno Petkovic halte ich für eine sehr interessante Lösung für uns. Er hat nur noch 1 Jahr Vertrag in Zagreb. Ist erfahren und schießt überall seine Tore. Ein baumlanger Kerl mit internationaler Erfahrung. Bei unserem nächsten Gegner Augsburg soll Beljo (talentierter kroatischer Mittelstürmer, 1,95 Meter und zwei Länderspiele) mit seinen Kurzeinsätzen nicht so zufrieden sein. Den halte ich auch für passend bei uns. Schauen wir mal.

Gestern am Montag wurde Bernd Müller 75 Jahre alt. Nach seiner Union-Karriere wechselte er - wie so viele Spieler - zu Lichtenberg 47. Dort erkannte man zum Ende seiner Karriere sein Talent als Mittelstürmer. Und fortan gab es ein neues Sturm-Trio in Lichtenberg. Pohl-Müller-Jakob spielten zwei Jahre Nonstop im Dreiersturm. Übrigens Linksaußen Michael Jakob (28 Tore in 49 Spielen!) war auch ein Ex-Unioner (mit außergewöhnlicher Tor-Quote). Und Müller ähnelte nicht nur äußerlich seinem Namensvetter aus München, sondern auch in der Art und Weise, wie er sich bewegte. Schöne alte Zeit. Eisern!

7. April: Sehr gut verteidigt, aber auch leicht zu verteidigen: knappe Heimniederlage gegen Leverkusen

Leverkusen gewinnt am Ende gegen Union Berlin mit eins zu null.
Leverkusen gewinnt am Ende gegen Union Berlin mit eins zu null.  © Andreas Gora/dpa

Unionfux: Das ist die ganze Krux des Spiels: wir liefern, gegen die momentan beste Mannschaft Deutschlands, ein engagiertes, aufmerksames Spiel, sind in der Abwehr nicht auszumurmeln - und verlieren doch das Spiel, und das, wie soll es anders sein, in der Nachspielzeit, wenn auch der ersten Hälfte.

Erst sieht Gosens die gelb-rote Karte und die hätte mit etwas mehr Fingerspitzengefühl nicht sein müssen: aber sowohl der Außenverteidiger als auch der Schiedsrichter lassen das leider vermissen - und schon haben wir den siebten Platzverweis bis hierher (zum Vergleich: in den letzten drei Spielzeiten waren es insgesamt drei!!).

Wegen des verletzten Vertessen sind wir kurzzeitig gar nur zu neunt, Getümmel im Strafraum, Innenpfosten, am Ende trifft Kossonou, doch abgepfiffen wegen Abseits.

Dafür meldet sich der VAR und nach endlosem Warten gibt es schließlich Handelfmeter (Trimmels Ellenbogen fälscht Hincapies Schuss an den Innenpfosten), den Wirtz sicher verwandelt, der abermals überragende Rönnow ist machtlos. Mit einem Mal wird das zu bohrende Brett doppelt und dreifach so dick.

In der zweiten Hälfte versucht Leverkusen alles, um uns auseinanderzuzaubern, extrem ball- und passsicher, aber das zweite Tor bleibt aus und in der Nachspielzeit machen wir nochmal Druck, insgesamt mehr als in den neunzig Minuten zuvor, am Ende ist Leverkusen doch sichtbar froh, den Ausgleich nicht noch kassiert zu haben. Uns kostet einfach unser derzeitiges Hauptproblem, der unpräzise und ineffektive Angriff, das allzu verdiente Unentschieden. Denn: so gut und leidenschaftlich wir auch verteidigen, so leicht sind wir eben auch zu verteidigen.

Hradecky ist nicht einmal gefordert, weil einfach nichts aufs Leverkusener Tor kommt - kaum einer der Standards oder Flanken kommt an, und wenn doch, wie bei Gosens nach sechsunddreißig Minuten, der eine Trimmelecke vorbeiköpft oder Vertessen, der nach neununddreißig Minuten den Ball aus aussichtsreicher Position in die zweite Etage befördert, entsteht einfach zu wenig Gefahr: ein Königreich für einen Knipser!!

Und der in der zweiten Hälfte für Vertessen eingewechselte Kaufmann ist leider keiner, irgendwie wirkt er zwar einsatzfreudig, aber doch leicht überfordert. Hollerbach hingegen, kurz vor Schluss gekommen, setzt die Leverkusener Abwehr sichtbar mehr unter Stress und macht einfach mehr Wirbel, der aber zu nichts mehr führt. Und so ist am Ende die Niederlage irgendwie unglücklich, trotz all der Überlegenheit der Bayerelf, es ist schon bemerkenswert, wie wir in der Abwehr mit vereinten Kräften Paroli bieten und ein Tor aus dem Spiel heraus verhindern - verloren wird das Spiel vorn, nicht hinten.

Der Gegner muss sich schon strecken, leider nimmt er das Spiel nicht auf die leichte Schulter - und er strotzt logischerweise gerade vor Selbstbewusstsein und macht eben keine entscheidenden Fehler und so reicht eine Art Doppelschlag direkt vor der Pause, um das Spiel zu entscheiden.

Im nächsten Heimspiel gegen Bremen kann Bayer die Deutsche Meisterschaft schon klarmachen, fünf Spieltag vor Ultimo. Aber die Meisterschaft kann uns vollkommen egal sein, denn dummerweise laufen auch die anderen Ergebnisse gegen uns, der Relegationsplatz ist bis auf sechs Punkte rangerückt. Aber die gestrige Leistung lässt mich, wenn auch unbelohnt, nicht so wirklich bange sein. Allerdings muss der offensive Knoten schon noch platzen, damit es am Schluss nicht nochmal eng wird.

Spiele gewinnen man nur, wenn man Tore schießt. Eine Binsenweisheit, schon klar. Aber wir haben in den letzten fünf Spielen nur zweimal getroffen. Vielleicht Zeit, Bedia mal eine echte Chance zu geben. Oder hat jemand eine bessere Idee?

4. April: Bayer ist einfach mal fällig!

Im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen will Union Berlin die Erfolgsserie des Tabellenführers beenden.
Im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen will Union Berlin die Erfolgsserie des Tabellenführers beenden.  © Arne Dedert/dpa

Icke: Am Samstag, 6. April, gibts wohl gegen Bayer Leverkusen im Heimspiel für Union nichts zu holen? Oder etwa doch? Irgendwann müssen die Pillendreher doch auch wieder einmal das Gefühl einer Niederlage kennenlernen.

Seit sage und schreibe wahnsinnigen 37 Pflichtspielen sind sie ungeschlagen. Ich lege fünf Euro in das Phrasenschwein und behaupte, jede Serie endet einmal. Warum denn nicht in Köpenick?

Natürlich haben sie einen unglaublichen Lauf. Gestern zogen sie mit einem sicheren 4:0 ins Pokalfinale ein. In der Bundesliga haben sie 13 Punkte Vorsprung vor den Bayern. Plus das bessere Torverhältnis.

Selbst im UEFA-Cup sind sie noch quicklebendig und spielen in der kommenden Woche gegen West Ham United. Das ist auch bereits schon das Viertelfinale.

Und um dieser Euphorie die Krone aufzusetzen, hat Xabi Alonso gerade seinen weiteren Verbleib beim Werksclub verkündet. Mehr positive Nachrichten kann ein Club gar nicht haben.

Und genau das kann die Chance von Union sein. Niemand rechnet damit, dass etwas anderes passiert, als ein Sieg für Leverkusen. Union hat sich in den letzten Spielen in der Defensive deutlich stabilisiert. Rönnow spielt zugleich die beste Saison, die er je in der Bundesliga absolvierte. Das könnte schon einmal das Fundament sein. Die Fans haben auch schon ihr Feindbild auf Seiten der Leverkusener ausgemacht.

Keiner hat die Verleumdungen von Tah (und Amiri) gegen den Unioner Verteidiger Hübner vergessen. Nur Tah ist bei Bayer noch übrig. Der wird es ausbaden müssen und sicherlich nicht freundlich empfangen werden. Es stellte sich später heraus, dass die vorgeworfenen Worte - SO - nie gefallen sind (wie behauptet). Mit der Zuschauer-Power plus einer sicheren Abwehr fehlt Union nur noch in der Offensive das Quäntchen Spielglück.

Am erfolgreichen Grundsystem und am Team wird Bjelica kaum Größeres ändern. Vielleicht spielt mal wieder Juranovic auf rechts für Trimmel? Links ist Gosens wohl gesetzt, weil Roussillon (leicht) verletzt ist. Schäfer ist als vorderster Mittelfeldspieler wieder einsatzfähig. Da auch Volland zuletzt nicht wirklich überzeugen konnte, Vertessen seine Chancen auch nicht nutzte, könnte Hollerbach wieder einmal beginnen.

Ich würde folgende Elf auf das Feld schicken: Rönnow – Doekhi, Vogt, Leite – Juranovic, Khedira, Tousart, Gosens – Aaronson, Schäfer – Hollerbach. Eisernes Daumen drücken!

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

Mehr zum Thema 1. FC Union Berlin: