Union Berlin platt und chancenlos gegen FC Bayern: "Zwei, drei Klassen Unterschied"

München/Berlin - Niemand wollte es als Ausrede gelten lassen, weder vor noch nach dem Spiel, aber am Sonntag war deutlich zu erkennen, dass Union Berlin schlicht und einfach platt nach dem Einzug ins Achtelfinale der Europa League und somit chancenlos gegen den FC Bayern war.

Die Unioner verlassen nach der Niederlage gegen Bayern mit hängenden Köpfen den Platz, wurden aber trotzdem von ihren Fans gefeiert.
Die Unioner verlassen nach der Niederlage gegen Bayern mit hängenden Köpfen den Platz, wurden aber trotzdem von ihren Fans gefeiert.  © Sven Hoppe/dpa

Und so war das als Spitzenspiel deklarierte Duell am 22. Bundesliga-Spieltag bereits nach der ersten Halbzeit entschieden. Zwar benötigten die Hausherren in der Allianz Arena eine halbe Stunde bis zur Führung durch Eric Maxim Choupo-Moting (33), aber im Prinzip war schon vom Anstoß weg klar, wie die Partie enden würde.

Denn den Gästen hat man die Strapazen der vergangenen Wochen gegen ausgeruhte Bayern deutlich angemerkt. Die sonst so bissigen Köpenicker waren gegen den Ball fast immer einen Schritt zu langsam - ein deutliches Zeichen für körperliche und/oder geistige Müdigkeit.

Die Unioner mussten den Bayern-Kickern im Prinzip ständig hinterherlaufen, was auf Kosten der sonst so vorbildlichen Organisation und Kompaktheit ging.

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"Ich kann ja nicht 'Nein' sagen", antwortete Union-Coach Urs Fischer (57) im Anschluss an die Partie folglich auf die Frage von DAZN-Moderatorin Laura Wontorra (34), ob seiner Mannschaft das Spiel gegen Ajax Amsterdam noch in den Knochen stecken würde.

"Wenn man die letzten fünf Wochen nimmt, haben wir, glaube ich, heute das zehnte Pflichtspiel hier bestritten. Wir hatten einfach ein enormes Pensum, das darf man aber auch nicht als Ausrede nehmen", konstatierte Mittelfeldmotor Rani Khedira (29) nach dem Schlusspfiff.

Union-Coach Urs Fischer ärgert sich über Doppelschlag des FC Bayern vor der Pause

Union-Coach Urs Fischer (57) hat die deutliche Niederlage gegen den FC Bayern nach Spielschluss eingestanden und anerkannt.
Union-Coach Urs Fischer (57) hat die deutliche Niederlage gegen den FC Bayern nach Spielschluss eingestanden und anerkannt.  © Sven Hoppe/dpa

Aber auch nach dem Rückstand wäre durchaus noch etwas möglich gewesen, denn 2023 haben die Eisernen viermal mit 0:1 hinten gelegen, um am Ende doch noch zu gewinnen.

Der bayerische Doppelschlag durch Kingsley Coman (26) und Geburtstagskind Jamal Musiala (20) kurz vor der Halbzeit besiegelte dann aber das Schicksal der Berliner, was Fischer am meisten aufregte.

"Das zweite und das dritte Tor vor der Pause, das ärgert mich wirklich, vor allem in der Entstehung! Das war nicht zwingend, das war nicht notwendig, aber wenn Du die Bayern einlädst, die sagen dann 'Danke'."

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Am Ende hatte es der Hauptstadtklub Keeper Frederik Rönnow (30) und ein wenig wohl auch dem Unvermögen der Bayern zu verdanken, dass die Pleite nicht noch deutlich höher ausgefallen ist.

Und so hatte der Schweizer letztendlich auch kein Problem, den Bayern-Sieg neidlos anzuerkennen, der "mehr als in Ordnung" geht: "Es waren zwei, drei Klassen Unterschied, das muss man sich dann auch eingestehen."

Jetzt haben die Union-Kicker eine Woche lang Zeit, um vor dem anstehenden Heimspiel gegen den 1. FC Köln zu regenerieren. "Ich glaube schon, dass sich die Jungs ein, zwei Tage verdient haben, mal durchzuatmen", erklärte der 57-jährige Trainer süffisant.

Danach gilt es dann, sich in Ruhe auf den Gegner vorzubereiten und am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) den nächsten Dreier in der Alten Försterei einzufahren.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa (Bildmontage)

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