Vorhof-Flimmern! BVB-Star musste am Herzen operiert werden

Dortmund - Eigentlich läuft es bei Marius Wolf (27) derzeit rund. Der Rechtsverteidiger hat mit starken Leistungen großen Anteil an der Siegesserie von Borussia Dortmund. Dabei musste er sich erst vor wenigen Monaten einer Operation am Herzen unterziehen.

Im Sommer 2018 wechselte Marius Wolf (27) von Eintracht Frankfurt zu Borussia Dortmund.
Im Sommer 2018 wechselte Marius Wolf (27) von Eintracht Frankfurt zu Borussia Dortmund.  © Marius Becker/dpa

Das verriet der 27-jährige BVB-Profi nun in der Gesprächsrunde "19:09 – der schwarzgelbe Talk" der Ruhr Nachrichten.

"Ja, ich hatte ein Vorhof-Flimmern im Herz. Der Herz-Rhythmus war nicht normal. Ich habe das dann auch relativ deutlich gemerkt. Da wird dir natürlich erstmal mulmig und komisch, weil du nicht weißt, was es ist", sagte der gebürtige Coburger.

Anfang Oktober hatte Wolf das CL-Duell gegen den FC Sevilla und die Auswärtspartie beim 1. FC Köln aufgrund von Kreislaufproblemen verpasst, kurz darauf ließ ihn ein Infekt erneut pausieren.

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Allerdings kehrte der Abwehrmann zunächst in den Kader zurück, bevor die Borussia im November schließlich sein verletzungsbedingtes Jahres-Aus verkündete. Wegen einer "infektbedingte Störung des Gleichgewichtsorgans", hieß es damals im offiziellen Statement des Klubs.

Die vage Diagnose sei allerdings durchaus ernster Natur gewesen. "Es war eine schlaflose Nacht. Ich lag zuhause im Bett und wusste nicht, was los ist. Die Gedanken beschreibe ich jetzt nicht, aber es war auf jeden Fall nicht schön", so Wolf weiter.

Die Herz-OP von Marius Wolf verlief problemlos

Marius Wolf (27) hat ein paar sorgenvolle Monate hinter sich.
Marius Wolf (27) hat ein paar sorgenvolle Monate hinter sich.  © Marius Becker/dpa

Nur drei Tage nach dem Befund der Ärzte musste der Außenverteidiger in einer Frankfurter Spezialklinik auch schon unters Messer. Bei dem minimalinvasiven Eingriff wurde Teilgewebe im Herzen verödet.

Nur seine engsten Familienangehörigen seien eingeweiht gewesen, der Bundesliga-Kicker habe sich sogar Sorgen um seine Karriere gemacht.

"Wenn ein Arzt sagt, es wird schon gut verlaufen, dann ist das das eine. Aber das nimmt dir trotzdem nicht die Angst. Es ist und bleibt ein Eingriff am Herzen", erklärte die Dortmunder Allzweckwaffe.

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Glücklicherweise ging bei der OP alles glatt, schon zehn Tage später durfte Wolf bereits wieder sportlich aktiv werden. Das Training mit dem Team war während der WM-Pause allerdings noch nicht drin.

"Ich musste einen Monat lang einen Blutverdünner nehmen, deswegen durfte ich keinen Mannschaftssport machen. Aber seit Januar nehme ich keine Medikamente mehr und darf alles durchziehen", so Wolf.

Inzwischen hat sich Marius Wolf beim BVB als Stammkraft etabliert

Auch beim 1:0-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse gegen den FC Chelsea durfte Marius Wolf (27, r.) von Beginn an ran.
Auch beim 1:0-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse gegen den FC Chelsea durfte Marius Wolf (27, r.) von Beginn an ran.  © JOHN MACDOUGALL / AFP

Gerade rechtzeitig zum Winter-Trainingslager im spanischen Marbella also, wo sich der Außenverteidiger mit ausgeprägtem Offensivdrang wieder zurückkämpfte.

Beim 2:1-Erfolg in Mainz feierte er schließlich sein Comeback, seitdem gehört er trotz des kurzfristigen Transfers von Julian Ryerson (25) meist zur Startelf. In wettbewerbsübergreifend 20 Einsätzen gelang ihm ein Treffer, zudem steuerte er bislang zwei Vorlagen bei.

Komplett überstanden sei der gesundheitliche Rückschlag aber noch nicht: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es völlig weg ist, aber auf dem Platz ist man so fokussiert, da hat man keine Zeit, an alles andere zu denken."

Abseits des Rasens beunruhige ihn der Eingriff zwar noch ab und an, "dann kommt aber auch der Gedanke: Du hast 90 Minuten Fußball gespielt, so schlecht kann es dir nicht gehen."

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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