Eintracht scheitert mit erneutem Einspruch gegen Fan-Ausschluss in Neapel

Neapel/Frankfurt - Eintracht Frankfurt ist mit einem erneuten Einspruch gegen den Teil-Ausschluss seiner Fans im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales beim SSC Neapel gescheitert.

Fans von Eintracht Frankfurt dürfen das Champions-League-Rückspiel in Neapel nicht besuchen.
Fans von Eintracht Frankfurt dürfen das Champions-League-Rückspiel in Neapel nicht besuchen.  © Jan Woitas/dpa

Das Verwaltungsgericht der italienischen Region Kampanien wies eine Eilbeschwerde des Bundesligisten am Montag ab, teilte der Verein mit.

Die Anwälte der Hessen waren gegen eine Verordnung des Präfekten von Neapel vorgegangen, der den Verkauf von Eintrittskarten an alle Fans aus der Stadt Frankfurt für das Spiel am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) verboten hatte.

Bereits vor diesem Urteil hatte die Eintracht mitgeteilt, auf das ihr eigentlich zustehende Kontingent von 2700 Gästetickets zu verzichten. Als Grund dafür führten die Hessen unter anderem Sicherheitsbedenken für ihre Anhänger an. Man wolle "niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen", hieß es dazu.

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In den vergangenen Tagen war der Fan-Streit zwischen den Behörden in Italien und der Eintracht eskaliert. Zunächst hatte das Innenministerium einen Ausschluss aller Anhänger aus Deutschland verkündet, dieser wurde vom Verwaltungsgericht Neapel nach einem Einspruch der Eintracht für ungültig erklärt.

Am Sonntag verhängte dann die Präfektur einen neuen Bann, diesmal für alle Gästefans aus der Stadt Frankfurt. Auch dagegen gingen die Anwälte der Eintracht vor – diesmal aber ohne Erfolg.

Neapels Bürgermeister: "Sorgen uns um das, was in der Stadt passieren kann"

Frankfurt spricht von einem einmaligen Vorgang im Europapokal und ist empört über die Entwicklung. Die Europäische Fußball-Union UEFA äußerte sich bislang nicht zu dem Fall. Die Behörden in Neapel wollen eigenen Angaben zufolge verhindern, dass es zu Ausschreitungen gewaltbereiter Fan-Gruppen kommt.

Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi (59) sagte am Montag laut Nachrichtenagentur Ansa: "Wir sorgen uns nicht um die Sicherheit im Stadion, sondern darum, was in der Stadt passieren kann."

Er erinnerte an das Gruppenspiel in dieser Champions-League-Saison von Napoli gegen Ajax Amsterdam, als es in der Innenstadt zu Zusammenstößen zwischen Fans kam, diese ein Restaurant verwüsteten und ein niederländischer Fan niedergestochen wurde.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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