Partnerin von verletztem Eintracht-Fan: "Wir haben nur das Loch im Hals gesehen"

Marseille - Hasserfüllte Gewalt macht sprachlos! Beim Champions-League-Spiel von Eintracht Frankfurt in Marseille beschossen sich die Fanlager beider Vereine mit hochgefährlichen Feuerwerkskörpern. Dabei verletzt sich ein SGE-Fan schwer. Nun berichtet seine Partnerin von den dramatischen Szenen im Stadion.

Eine Rakete aus dem Marseille-Block verletzte den Frankfurt-Fan aus Friedrichsdorf schwer.
Eine Rakete aus dem Marseille-Block verletzte den Frankfurt-Fan aus Friedrichsdorf schwer.  © Sebastian Gollnow/dpa

Bereits im Vorfeld der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und Olympique Marseille kam es in der südfranzösischen Hafenstadt immer wieder zu heftigen Gewaltausbrüchen und wilden Schlägereien.

Im Stadion setzte sich am Dienstagabend dann fort, was sich vorher anbahnte. Sogenannte Fans beider Klubs schossen Raketen und Pyrotechnik jeweils in den Block des gegnerischen Teams. Es kam zum erwarteten Gewaltexzess.

Dabei wurde ein Eintracht-Anhänger aus Friedrichsdorf von einer Rakete aus der Marseille-Kurve am Hals erwischt. Der Mann spürte nach dem heftigen Einschlag seine linke Körperhälfte nicht mehr, stürzte die Stadiontreppen herunter und erlitt in der Folge mehrere Knochenbrüche.

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In einem "hessenschau"-Interview erzählte die Lebensgefährtin des schwer verletzten Adler-Unterstützers nun, wie sich die Geschehnisse genau abgespielt haben: "Was wir zuerst nicht wahrgenommen haben, ist, dass dadurch sein Halswirbel und drei Rippen gebrochen sind. Wir haben vorher nur das Loch in seinem Hals gesehen und das Blut, was da rausschoss, sodass wir dachten, dass die Halsschlagader getroffen worden wäre", so SGE-Anhängerin Christina.

Fan von Eintracht Frankfurt kann linken Arm immer noch nicht bewegen

Vor und während dem Champions-League-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Olympique Marseille wurden immer wieder Feuerwerkskörper gezündet.
Vor und während dem Champions-League-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Olympique Marseille wurden immer wieder Feuerwerkskörper gezündet.  © Sebastian Gollnow/dpa

Ihr Partner liegt aktuell in einer Klinik in Marseille. Er befinde sich glücklicherweise außer Lebensgefahr und sei ansprechbar. Sein Allgemeinzustand ist allerdings immer noch alles andere als gut.

"Ihm geht es nicht so gut. Er ist vor allem geschockt, weil er seinen linken Arm so gut wie gar nicht bewegen kann", berichtet die Hessin weiter. Eine Operation des Halswirbels könne außerdem noch anstehen.

Weil das Paar von den Auseinandersetzungen im Stadion sowieso schon eingeschüchtert war, nahmen sie ihre vorgesehenen Plätze erst gar nicht ein. Sie hatten überlegt, sich lieber ein wenig weiter oben im Eintracht-Block aufzuhalten, um den Feuerwerkskörpern und den kriegsähnlichen Zuständen zu entgehen. Tragischerweise erwischte den SGE-Fan genau dort dann eine der Raketen aus der Marseille-Kurve "wie aus dem Nichts".

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Bis spät in der Nacht war Christina noch bei ihrem Mann im Krankenhaus. Für beide sei dies mit Sicherheit die letzte Eintracht-Auswärtsfahrt gewesen, erklärt sie zum Abschluss des Interviews.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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