Große Sorgen bei Energie Cottbus! Scheitert ein Aufstieg am Stadion?
Cottbus - Energie Cottbus ist in der 3. Liga auf bestem Wege, den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga hinzulegen. Doch das baufällige Stadion sorgt für große Ungewissheit im Klub!

Vor einer Woche hatte sich eine Delegation der DFL in Cottbus angekündigt. Thema: Die Tauglichkeit des LEAG Energie Stadions im Falle eines Aufstiegs.
Denn ein solcher stünde mit Blick auf den Bauzustand auf mehr als wackligen Füßen!
Zuletzt gab es 2014 Zweitliga-Fußball in der Lausitz, damals noch namentlich "Stadion der Freundschaft". Seitdem hat sich nur der Name der Kult-Spielstätte geändert. Baulich wirkt das 1930 errichtete Stadion an vielen Stellen marode.
2011 schien der Stadion-Kauf von der Stadt Cottbus unter damaligen Gegebenheiten vernünftig und logisch, heute ist er eine große Bürde. Im Zuge des sportlichen Niedergangs bis in die 4. Liga blieb kein Geld über, um die Spielstätte zu ertüchtigen.
Die Verantwortlichen um FCE-Präsident Sebastian Lemke (41) halten damit nicht hinter dem Berg, sprechen ganz offen von einem "Sanierungsstau über mehrere Jahre". Und schlagen Alarm, wenn es um die Zukunft des Traditionsklubs geht!
Im rbb sprach der Cottbus-Boss am Samstag Tacheles: "Wir müssen alle in Brandenburg entscheiden - wollen wir einen Zweitligisten oder wollen wir keinen Zweitligisten haben."
LEAG Energie Stadion: Flutlicht, Überdachungen und mehr macht Probleme

Was der FCE-Macher meint: Eine Modernisierung des Stadions kann nur mithilfe der Stadt und der Landesregierung geschehen. Unfassbar: Noch im vergangenen Sommer wurde der Klub als "Breitensportverein" abgekanzelt.
Dabei sei Energie Cottbus der größte "Imagefaktor" der Region, doch die Mängelliste ist lang. Lemke deutlich: "Das Stadion ist nicht mehr Zweitliga-tauglich!"
Die größten Sorgen macht das Flutlicht. Die DFL fordert eine Beleuchtungsstärke von 1200 Lux, aktuell beträgt diese nur 800 Lux. Es wären umfangreichere Baumaßnahmen nötig.
Außerdem DFL-Vorgabe: Die Ecken des Stadions sollen überdacht sein. Für den VAR und die Torlinientechnik müssten 16 Kameras installiert werden.
Zwar gäbe es Ausnahmeregeln, jedoch sei der aktuelle Zustand laut Lemke "ein Ritt auf der Rasierklinge".

Erste positive Signale gab es vergangenen Donnerstag von der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL) und der Stadt Cottbus. In einer gemeinsamen Konzeptstudie soll eine Neuausrichtung des Stadions als Multifunktionsarena geprüft werden.
Jetzt ist das Land Brandenburg gefordert, schnell nachzuziehen, denn schon bald müssen die Lizensierungsunterlagen eingereicht werden. Sonst könnte es mit der 2. Liga kommende Saison schwierig werden.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa