Hat Energie Cottbus ein Kopfproblem? Stürmer Timmy Thiele ist jetzt Psychologe
Cottbus - Aufsteiger Energie Cottbus steht auf Rang drei der 3. Liga, dennoch ist die Atmosphäre in Mannschaft und Umfeld vor dem Saisonfinale angespannt. Anführer Timmy Thiele (33) probiert, als Psychologe in die Köpfe seiner Mitspieler zu kommen.

Im Hybrid-Format ROTWEISS gab der Fanliebling mit einem guten Mix aus Humor und Ernsthaftigkeit Einblick in die komplizierte Situation des Teams.
"Jeder Spieler geht anders durchs Leben, mit einem anderen Mindset, mit einer anderen Aufregung vor dem Spiel [...] ich bin grundlegend eigentlich nie aufgeregt, sondern hab immer so eine gewisse Vorfreude", so der 14-Tore-Mann.
Doch die Erwartungshaltung ist während der Saison gestiegen, die Rolle hat sich verändert. Energie ist nicht mehr der Underdog, sondern der Gejagte.
Deshalb gibt Thiele den Psychologen!
"Man sagt ja, man kann immer nur gewinnen. Aber der eine denkt vielleicht auch: 'Ich kann aber auch was verlieren.' Und dann geht das reihum [...], dann findest du vielleicht in dem Spiel gerade nicht in dein Spiel und dann rattert es da nochmal. 'Oh Mann, ich fall hier voll ab oder ich bringe hier gerade nicht meine Leistung, wieso ist das so?' [...] dann machen wir Fehler, die wir nie gemacht haben und dann läufst du dem, was du eigentlich willst, hinterher."
Energie Cottbus: Heimvorteil oder Heimdruck gegen Waldhof Mannheim?

Energie geriet zuletzt häufig früh in Rückstand, danach schien förmlich der Stecker gezogen.
Doch der Routinier, der Erfahrung aus über 300 Profispielen mitbringt, glaubt weiter an sein Team: "Die Qualität ist hier, die ist da. Nur wir kriegen diese PS, die wir haben, ab und an leider nicht so auf die Platte, wie wir uns das wünschen."
Schon gegen Mannheim (Sonntag, 13.30 Uhr) wartet die nächste Prüfung auf Energie, jeder erwartet im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten Kontrahenten einen Sieg.
Thieles einfacher Rat an seine Mitspieler: "Kopf ausschalten, Spaß haben."
Titelfoto: Robert Michael/dpa/ZB