Augsburg - Seine guten Leistungen zahlen sich auch weiterhin nicht aus! Die Nummer eins des FC Augsburg, Rafal Gikiewicz (33), wurde erneut nicht für die polnische Nationalmannschaft nominiert.

Dementsprechend verärgert ist der Schlussmann, wie er in einer Medienrunde unter anderem gegenüber der "Augsburger Allgemeinen" erklärte: "Ich bin aber brutal sauer, dass ich wieder keine Nominierung für Polen bekommen habe. Mein Ziel ist immer gleich, ich will nach Warschau fliegen und mit Lewandowski und den besten Spielern von Polen trainieren. Und nicht auf der Couch sitzen und die Spiele von dort anschauen."

Das stehe auch an seinem Kühlschrank, wo er all seine wichtigen Bestrebungen auf einer Liste zusammengefasst hat: "Die Nominierung für die Nationalmannschaft ist mein großes Ziel. Jetzt bin ich sauer, habe aber das Ziel und bin sicher, dass ich das schaffe."

Er führte weiter aus: "Auf dem Zettel steht auch: Elfmal zu null spielen, einmal haben wir schon geschafft. Wenn wir elfmal zu null spielen, bleiben wir locker in der Bundesliga und holen mehr als 40 Punkte. Das ist sehr ambitioniert, aber so bin ich."

Verwunderlich sind seine negativen Gefühle nicht. Schließlich stellte er seine Klasse bereits bei Eintracht Braunschweig und vor allem auch beim 1. FC Union Berlin unter Beweis, mit dem er erst aufstieg und dann mehr als souverän die Klasse hielt, den Eisernen viele Siege und Punkte festhielt.

Sein Problem: Polen hat gerade auf der Torhüterposition mehrere sehr gute Leute zur Auswahl.

Die Nummer eins ist Wojciech Szczesny (31), der auch bei Juventus Turin den Kasten hütet. Dahinter gibt es mit Bartlomiej Dragowski (24, AC Florenz) und Lukasz Skorupski (30, FC Bologna) gleich zwei weitere Schlussleute, die in der Serie A gesetzt sind.

Bei der Europameisterschaft befand sich außerdem Lukasz Fabianski (36) im Aufgebot, der auch im fortgeschrittenen Fußballeralter noch immer die Nummer eins in der Premier League bei West Ham United ist.

Zudem steht auch schon die nächste Generation in den Startlöchern. Kamil Grabara (22) verfügt über viel Talent, spielt in der U21 und auch beim dänischen Spitzenklub FC Kopenhagen regelmäßig. Als Rohjuwel gilt auch Radoslaw Majecki (21), der bei der AS Monaco spielt und von seinem dortigen Coach Niko Kovac (45) in dieser Saison auch schon in der Champions-League-Qualifikation aufgestellt wurde.

In der Ekstraklasa macht zudem Xavier Dziekonski (17) auf sich aufmerksam. Der Teenager hütete an den ersten vier Spieltagen das Gehäuse von Erstligist Jagiellonia Bialystok, wo er schon im Alter von 16 Jahren, neun Monaten und neun Tagen debütierte.

Deshalb ist die Entscheidung von Nationalcoach Paulo Sousa (50) durchaus nachvollziehbar. Andererseits hätte es Gikiewicz dank seiner konstant starken Leistungen ebenfalls verdient, zumindest mal nominiert zu werden. Vielleicht ja schon beim nächsten Mal...