Überraschende Worte! Ex-Bayern-Boss Kahn spricht über Hoeneß, die eigene Zukunft und Nagelsmann

München - Oliver Kahn (54) hatte eine legendäre Karriere als Torhüter des FC Bayern, die Zeit als Vorstandsvorsitzender des Rekordmeisters endete jedoch abrupt mit dem Rauswurf. Dieser schlug hohe Wellen - auch dank Uli Hoeneß (72).

Oliver Kahn (54) blickt trotz seines Rauswurfs als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern mit positiven Gedanken den Rekordmeister zurück.
Oliver Kahn (54) blickt trotz seines Rauswurfs als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern mit positiven Gedanken den Rekordmeister zurück.  © Peter Kneffel/dpa

Selbiger hatte Kahn kurzerhand als "großen Fehler" bezeichnet und zugleich zu einem Rundumschlag gegen den entlassenen Boss ausgeholt. Es folgte eine überaus erbittert geführte Schlammschlacht.

In einem Interview mit "Sport Bild" hat sich der 54-Jährige nun, nachdem etwas Zeit ins Land gezogen ist, überraschend versöhnlich präsentiert. Sogar ein normales Verhältnis mit dem Ehrenpräsidenten der Bayern hält der gebürtige Karlsruher für möglich.

Hoeneß und er "werden sicher irgendwann wieder an einem Tisch sitzen und miteinander sprechen", erklärte Kahn, der in dem Gespräch betonte, dass die zahlreichen "positiven Momente und große Emotionen", die er in 18 Bayern-Jahren erlebt habe, "bei Weitem" die negativen überwiegen würden.

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Einen direkten Kontakt mit Hoeneß habe es seit seiner Entlassung im Mai des vergangenen Jahres aber noch nicht gegeben.

Die Partien der Münchner verfolgt Kahn laut eigener Aussage trotz des bitteren Endes der Zeit an der Säbener Straße dennoch: "Ich bin immer noch Fan des FC Bayern, das wird auch so bleiben. Ich verfolge nicht mehr das Tagesgeschäft, beschäftige mich mit anderen Themen und bin viel unterwegs. Wenn es sich ergibt, schaue ich die Spiele natürlich."

Oliver Kahn spricht über Zukunft und mögliche Rückholaktion von Julian Nagelsmann zum FC Bayern

Apropos Rauswurf: Unter seiner Leitung musste Trainer Julian Nagelsmann (36, r.) die Koffer packen. Nun steht der Coach vor einer Rückkehr.
Apropos Rauswurf: Unter seiner Leitung musste Trainer Julian Nagelsmann (36, r.) die Koffer packen. Nun steht der Coach vor einer Rückkehr.  © Sven Hoppe/dpa

Eine Rückkehr in das operative Fußballgeschäft sei derzeit zwar keinerlei Thema, etwas anderes reize ihn aber - und zwar die Übernahme eines Vereins!

"Für mich ist das ein logischer nächster Schritt und ein sehr spannendes Thema, das wir nicht nur anderen überlassen sollten", so Kahn. Der Fußball der Zukunft solle nicht nur von Leuten dominiert werden, "die noch nie auf einem Platz gestanden und keine echte Beziehung zu diesem Spiel haben".

Als entsprechendes Beispiel führte er dabei David Beckham (48) und dessen Engagement in der US-amerikanischen Major League Soccer (MLS) bei Inter Miami an. Dieser habe "viel richtig gemacht" und "etwas ganz Neues auf die Beine gestellt". Es werde "niemand bestreiten, dass da ein großer Fußballer alles für den Fußball tut. Das gefällt mir."

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Auch zu einer möglichen Rückholaktion von Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) zum FC Bayern hat Kahn sich geäußert.

"Warum soll er nicht eines Tages zum FC Bayern zurückkehren, nachdem er weitere Erfahrungen gemacht hat? Das war mit einigen Bayern-Trainern so, allen voran Jupp Heynckes (78), aber auch Giovanni Trapattoni (85) und Ottmar Hitzfeld (75), die allerdings in eher reiferem Alter zu Bayern München zurückgekehrt sind." Der Nationaltrainer steht kurz vor einer Rückkehr.

Zum Rauswurf Nagelsmanns unter seinem Kommando sagte er: "Entscheidungen muss man immer im zeitlichen Kontext sehen, in dem sie getroffen wurden. Wir haben damals den sportlichen Erfolg gefährdet gesehen und deshalb diese bestimmt nicht einfache Entscheidung getroffen. Ich habe schon öfter gesagt, dass ich es ganz schlecht fand, wie diese Entscheidung dann umgesetzt wurde. Das ist nicht gut abgelaufen, und das beschäftigt mich heute noch."

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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